Nachdem ich mich vor einiger Zeit in Bonn praxisnah darüber informieren konnte, wie sich richtig große trockene Rieslinge aus den Jahrgängen 2001-2006 entwickelt haben, sind diesmal meine „eigenen“ 2008er wieder einmal an der Reihe. 2008 galt beim Erscheinen auf der Bildfläche – ähnlich übrigens wie 2004 – zunächst als ein bisschen dünnes, kühles, mageres Jahr. Auch wenn persönliche Geschmäcker zum Glück ja immer noch unterschiedlich sind, kenne ich mittlerweile nicht wenige Weinliebhaber, die genau wegen dieser feinen Ausgewogenheit die 2008er besonders schätzen. Continue reading
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Crooked Vines – Wein vom portugiesischen Altreben-Projekt
Reflektieren wir mal kurz: Das Pfingstfest steht vor der Tür, wir haben (fast) alle frei, es wird heiß. Wenn wir also jetzt einen Wein trinken wollten, müsste der vermutlich eher weiß sein, aber weil es ja doch ein bisschen sonntäglich zugehen soll, muss es nicht unbedingt der dünne Schlucker sein, den wir gerade neu erstanden haben. Ein klarer Fall für …Bürklin-Wolf, oder nein, lieber doch etwas Unbekannteres, aber genauso gut. Continue reading
Gereifte Silvaner aus Franken – ein lohnenswerter Versuch?
Franken ist das wahre Herz der Silvanerwelt, auch wenn der Silvaner ursprünglich weder von hier stammt noch – den Rheinhessen sei Dank – in Franken überhaupt der meiste Silvaner angebaut wird. Weshalb der Silvaner aus Franken in der übrigen Welt nicht den allerhöchsten Bekanntheitsgrad besitzt, könnte auch etwas mit der hierzulande gepflegten Art der Lobpreisung zu tun haben. Das größte Kompliment in Franken für einen herausragenden Wein lautet nämlich: „schmeckt net allzu fad“. Bei sehr guten Weinen heißt es anerkennend „mer kriegt’s nunter“, und schmackhafte Tröpfchen werden mit einem „naja“ belohnt. Glaubt mir, ich muss es wissen. Continue reading
Quertest Riesling 2008: der zweite Teil
Wie Ihr vielleicht wisst, wenn Ihr mit mir persönlich befreundet seid (ah, die Testfrage), hatte ich vor einiger Zeit beschlossen, mir möglichst viele trockene Rieslinge des Jahrgangs 2008 zuzulegen. Das geschah einerseits vor dem Hintergrund, dass ich 2008 für ein leicht unterschätztes, angenehm langläuferiges Jahr halte. Andererseits muss man sich ja mal für irgendeinen Jahrgang und irgendeinen Weintyp entscheiden, will man ein bisschen mehr Systematik und einen substanziellen Erkenntnisgewinn in sein weinliebhaberisches Dasein bringen. Continue reading
Quertest Riesling 2008: der erste Teil
Irgendwann kommen wir Weinfreunde alle mal an so einen Punkt. Da sitzt man dann also an seinem Denker-Schreibtisch und versucht, die eigene weingenüssliche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander in Beziehung zu setzen. Die Vergangenheit, so sollte es auch sein, war geprägt von einem stark explorativen Ansatz: alles Mögliche kaufen, probieren, aha sagen, und weiter mit etwas anderem. Jetzt in der Gegenwart stelle ich fest, dass mein Weinkeller ziemlich voll ist, ausgestattet mit etlichen sehr schönen Dingen, aber halt entsprechend unsystematisch. Was die Zukunft anbelangt, muss das natürlich jeder mit sich selbst ausmachen. Ich habe mir jedenfalls drei Ziele vorgenommen: im Quervergleich entscheidende Unterschiede lernen, zwei bis drei “große” Weine in den Keller legen (darüber habe ich auf dem Blog hier schon einmal nachgedacht) und schließlich in nicht allzu ferner Zukunft ausschließlich solche Weine kaufen, die mir von der Gesamtphilosophie ihres An- und Ausbaus her gefallen. Continue reading