GG-Vorpremiere VDP Franken

GG Vorpremiere Würzburg VDP Franken

Ich habe mit mir gerungen, ob ich das wirklich machen soll. Zwar hatte ich sämtliche GGs verkostet, die der VDP Franken zur Vorpremiere auf den Tisch gestellt hatte. 59 Stück insgesamt. Aber sollte ich die alle beschreiben oder zumindest erwähnen? Wohl wissend, dass es sich um akademische Momentaufnahmen handelt von Weinen, die zu jung sind, um jetzt vernünftigerweise geöffnet zu werden? Nun, ihr seht, wie der Diskurs ausgegangen ist. Als Frankenexperte (ich denke, das darf man so sagen) bin ich es mir selbst auch irgendwie schuldig. Hier sind sie also, alle 59 GGs. Vorhang auf zur GG-Show.

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Chardonnay – die internationale Chance

Chardonnay Line-up

Ab und zu versuche ich mich an Blindtests, weil das einfach so manches Aha-Erlebnis mit sich bringt. Vor zwei Jahren habe ich deutsche und französische Pinot Noirs gegeneinander antreten lassen, diesmal handelt es sich um die große weiße Rebsorte des Burgund – Chardonnay. Mir ist bewusst, dass man aus genau jenem Chardonnay, wenn man es nur stark genug will, gräusliche, nichtssagende Neutralweine bereiten kann. Aber darum soll es hier nicht gehen. Ich habe mich nämlich um ein Line-up bemüht, bei dem jeder einzelne Wein einen Kaufanreiz bei mir ausgelöst hat. Drei der namhaftesten deutschen Winzer, einmal Kalifornien, einmal Chablis, einmal Jura. Wer würde sich im Blindtest durchsetzen? Continue reading

Huber, Becker, Fürst – Gutsweine zehn Jahre später

Huber, Becker, Fürst Spätburgunder

Als ich anfing, mich mehr und mehr für Wein zu interessieren, stand deutscher Rotwein nicht ganz oben auf meiner Wunschliste. Warum auch? Ein Rhône-Wein für kleines Geld schmeckte doch viel mehr nach dem, was man sich unter einem echten Rotwein vorstellte. Struktur, Tiefe, Gerbstoffe, eine gewisse Power – das fand ich in den deutschen Rotweinen kaum. Mit der Zeit war es nicht nur so, dass in meinem Kanon die Finesse als weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal hinzukam. Auch die deutschen Rotweinwinzer lernten immer mehr dazu. Wie ich meinen frühen deutschen Gault Millaus entnehmen kann, sah nicht nur Hendrik Thoma damals verblüffend jung aus. Sondern es gab auch die ersten Rotweinstars. Paul Fürst Winzer des Jahres 2003, Friedrich Becker Aufsteiger des Jahres 2006, Bernhard Huber Winzer des Jahres 2008. Continue reading

Halbfinale reloaded: Pinot Noirs aus Deutschland und Frankreich

TitelEs gibt nicht viele Weindisziplinen, in denen sich Deutschland und Frankreich mit wenigstens formell ähnlichen Kandidaten begegnen. Die größten Überschneidungen gibt es da vermutlich beim Pinot Noir respektive Spätburgunder. Immerhin hatte der Decanter neulich Alexander Stoddens “Alte Reben” für die Spitze der nicht-burgundischen Pinot Noirs weltweit erklärt. Zwei Stufen weiter unten möchte ich diesmal ansetzen, und zwar mit sechs wirklich ausgewählten und nicht nach dem Prinzip der Bequemlichkeit herangezogenen Roten. Continue reading

Besser als Mirabell? Sieben Mozartkugeln im Test

TitelWolfgang Amadeus Mozart dürfte einer der berühmtesten und beliebtesten Menschen sein, die jemals auf diesem schönen Erdenrund gelebt haben. “Beliebt” allerdings weniger in persönlich-privater Hinsicht, denn auch unter den älteren Mitbürgern gibt es mittlerweile nicht mehr viele, die sich daran erinnern können, wie sich das Wolferl wirklich benommen hat. Nein, Mozart ist ein klingender, schwingender, bauschig-flauschiger Erinnerungsname, und man kann unzählige ansonsten triviale Produkte dadurch aufhübschen, dass man ihnen die Bezeichnung “Mozart-” voranstellt. Solltet Ihr demnächst wieder nach Salzburg kommen, könnt Ihr Euch ja einmal den Spaß machen, das gedanklich am weitesten vom echten Mozart entfernte Ding zu finden, das unter seinem Namen angepriesen wird. Continue reading