
“Was is schlümmer,” fragte ein Kind seinerzeit in der Sesamstraße, “Loch im Kopf oder Loch inner Hose?” Die besorgten Eltern stürzten daraufhin auf ihren Filius zu, “ach du Armer! Au weia! Schnell, wir müssen zum Arzt!”, bevor – ein großartiger Plot, wie ich damals als Achtjähriger fand – doch bloß die Hose kaputt war. Ich weiß auch nicht genau warum, aber an genau diese Szene musste ich wieder denken, als ich letzten Freitag Punkt 16 Uhr in der Schlange vor dem Eingang zur K&U-Hausmesse stand. Nur fragte ich mich: Was ist besser: einen Sommerabend bei einem lauen Lüftchen draußen in netter Gesellschaft zu verbringen – oder die Möglichkeit zu haben, mit 72 wirklich interessanten Winzerinnen und Winzern zu plaudern und ihre über 300 mitgebrachten Weine zu probieren?

Vielleicht habt Ihr es schon gemerkt, obwohl es etwas schleichend daher kam: chezmatze.wordpress.com gibt es nicht mehr. Die Blogadresse lautet jetzt schlicht chezmatze.de, und alle, die noch den alten Namen eingeben, werden auf die neue Seite umgeleitet. Ich habe mich zu diesem Schritt entschieden, weil ich nun einen eigenen Server habe und auch nicht mehr wollte, dass Ihr irgendwelche Zwangswerbung und Pop-Ups zu sehen bekommt.
Die Prowein in Düsseldorf ist mittlerweile die größte Weinmesse der Welt und damit das wichtigste Event im Jahreskalender für fast alle Menschen, die beruflich mit Wein zu tun haben. Hier werden große und kleinere Geschäfte abgewickelt, Netzwerkkontakte gepflegt, die neuesten Erscheinungen und Entwicklungen diskutiert. Beim Gang durch die Hallen wird den geneigten Besuchern schnell bewusst, dass Wein ein globales Phänomen ist und gleichzeitig eine Stufe der Sophistication erreicht hat wie kein anderes Nahrungs- oder Genussmittel. Es ist diese ungeheure Diversität, dieses Wimmelbild multipler Lokalitäten, das mich immer wieder an der Weinkultur begeistert. Deshalb habe ich einen meiner drei Prowein-Tage ganz der Suche nach Weinen aus Rebsorten gewidmet, die diese Vielfalt symbolisieren.
“Das Land Brandenburg”, so Ahmet Altuntabak vom Cluster Ernährungswirtschaft, “müsst Ihr Euch auf der Karte wie einen Donut vorstellen, und in der Mitte ist Berlin.” Also da, wo beim Donut nichts ist. Ein sehr anschauliches Bild auf jeden Fall, an das ich noch oft denken musste beim
Ich habe mir etwas überlegt. Wie wäre es, wenn ich an dieser Stelle einfach sechs Weine vorstelle, die ich vor kurzem getrunken habe? Eine gemischte Weinkiste sozusagen. Dabei soll es nicht um Produkte gehen, die niemand außer den Vollfreaks jemals gesehen hat. Die ich in einem winzigen Kramladen auf der anderen Seite des Erdballs erstanden habe. Sondern es soll um Weine gehen aus dem Weinladen nebenan, dem Supermarkt, vom Online-Händler. Dann könnt Ihr sie entweder nachkaufen oder auf die schwarze Liste setzen – je nach geschmacklichen Vorlieben. Seid Ihr bereit? Also los.