Ein paar Schritte vorher war ich noch mitten im Wald, von Reben nichts zu sehen und zu ahnen. Jetzt habe ich die rostige Pforte geöffnet und stehe vor diesem Panorama. Der Main fließt in sanftem Schwung durch das gesamte Bild. Unter mir eine Steilwand, der man besser nicht zu nah kommen sollte. Links kann ich die ersten Häuser von Würzburg erkennen. Franken besitzt zwar nur die sechstgrößte Anbaufläche aller Weingebiete in Deutschland, hat aber einige Dinge zu bieten, die es nur hier gibt. Nirgends sonst wird das R so schön gerollt wie in Franken. Nirgends sonst kann man die Weinberge geologisch so gut aufteilen. Und nirgends sonst ist der Silvaner die Rebsorte der Herzen. Kommt also mit und schaut euch die zehn Weinberge an, von denen ich behaupte, dass man sie kennen sollte.
Warum sollte man diese Weinberge in Franken kennen?
23 Weinberge gibt es in Franken, die vom VDP als Große Lagen geadelt worden sind. Fünf von ihnen werde ich hier auch auflisten. Unter den fünf anderen, die ich hier beschreibe, sind zwei selbst im Weinatlas Deutschland (2007 erschienen, aber immer noch das beste Werk zum Thema) nicht unter die 54 besten Lagen in Franken gekommen. Zwei weitere sind dort gar nicht erst eingezeichnet. Und solche Lagen solltet ihr kennen?
Nun, wir sind ja hier bei der GROSSEN SILVANER-SCHAU. Und das bedeutet gleich zweierlei. Zum einen habe ich hier Weinberge ausgesucht, aus denen auch wirklich interessante Silvaner kommen. Und zum anderen möchte ich nicht nur Weine, Winzer und Lagen vorstellen, die jeder kennt. Im Laufe meiner Jahre in Franken habe ich nämlich festgestellt (das wäre mir woanders vermutlich ähnlich gegangen), dass es oftmals die kleinen Details sind, die Bemerkungen am Rande, die Winzer der zweiten, schon leicht schrägen Reihe, die mich am meisten faszinieren.
Lasst uns also durchs Frankenland reisen, mainaufwärts, vom Buntsandstein über den Muschelkalk bis zum Keuper. Bevor wir den ersten Weinberg dieser Reihe erreichen, den Großheubacher Bischofsberg, sind wir allerdings schon an einem Kuriosum und an einer der spektakulärsten Lagen Deutschlands vorbeigekommen. Das Kuriosum ist der Michelbacher Apostelgarten, die einzige wichtige Lage in Franken, in der Urgestein und Glimmerschiefer wie an der Wachau vorherrschen. Und das Spektakuläre ist natürlich der Klingenberger Schlossberg mit seinen unzähligen kleinen Terrassen.
1. Großheubacher Bischofsberg
Eine Lage im churfränkischen Rotweinland musste ich allerdings auch für die GROSSE SILVANER-SCHAU mit hineinnehmen, und das ist der Großheubacher Bischofsberg. Hier gibt es auch Buntsandstein-Terrassen, aber anders als beim Klingenberger Schlossberg oder beim Bürgstadter Centgrafenberg kommen aus dieser Lage schräg gegenüber von Miltenberg erst nach und nach wieder die großen Weine, die man hier zweifellos erzeugen kann. Einen Silvaner von hier werde ich euch aber im weiteren Lauf der Serie noch vorstellen, seid gespannt.
2. Gambacher Kalbenstein
Auf seinem Weg durch den Spessart kommt der Main an allerlei Wald vorbei. Reben stehen hier aber nur noch an ausgesuchten Plätzen. Einer dieser besonderen Plätze ist zweifellos der Homburger Kallmuth, ein anderer der Gambacher Kalbenstein. Beide Weinberge sind geprägt von einer Vielzahl kleiner Terrassen. Im Gambacher Kalbenstein kommt als zusätzliches Element der Übergang von einer geologischen Formation der Trias zur nächsten hinzu. Unten am Hangfuß befindet sich noch Buntsandstein, oben hingegen schon Muschelkalk. Und diesen Unterschied kann man tatsächlich schmecken. Neben Stefan Vetter (seinen raren Herbstthal-Sylvaner hatte ich ja schon vorgestellt) bewirtschaftet mittlerweile auch Klaus Höfling Parzellen in diesem Kleinod. Endlich gibt es also auch Weine, wie sie die Lage schon seit Jahrzehnten verdient hätte.
3. Stettener Stein
Der Stettener Stein befindet sich kaum zehn Kilometer flussaufwärts vom Gambacher Kalbenstein, ebenfalls am östlichen Steilufer des Mains. Hier beherrscht allerdings der Muschelkalk komplett die Szenerie. Und wie. Um den Stettener Stein zu verstehen, muss man ihn sich von unten anschauen. Erst oberhalb der Felswände stehen nämlich die Reben auf immer noch ziemlich steilem Gelände. Ähnlich wie der Gambacher Kalbenstein war auch hier über viele Jahre vieles nur halb gepflegt, manches ganz brach gefallen. Zum Glück hat sich das mittlerweile geändert. Die Knolls vom Würzburger Weingut am Stein holen (meiner Meinung nach) ihre besten Weine nämlich nicht mehr aus dem Würzburger, sondern aus dem Stettener Stein.
4. Randersackerer Pfülben
Und damit überspringen wir unfairerweise die Weinmetropole Würzburg ganz einfach. Keine Frage, auch Stein und Innere Leiste sind wertvolle Lagen. Im knapp außerhalb von Würzburg gelegenen Randersacker reihen sich aber die Weinberge nur so aneinander. Von der Abtsleite geht es zum Teufelskeller, zum Pfülben, zum Marsberg und schließlich zum Sonnenstuhl. Alle sind durch schmale und mehr oder weniger tiefe Quertäler voneinander getrennt. Alle sind auch muschelkalkig wie im Lehrbuch. Der Berg mit dem meisten Sonnenschein von morgens bis abends ist dabei der Pfülben, direkt nördlich des Ortes Randersacker gelegen. Hier zeigen die Reben nach Südwesten, was in kühlen Jahren einen würzigen, in heißen Jahren allerdings auch einen ziemlich mächtigen Silvaner erbringen kann. Gleich eine Handvoll wichtiger Weingüter besitzt hier Parzellen.
5. Röttinger Feuerstein
Franken, das ist nicht nur der Main. Es gibt sogar berühmte Weinberge gänzlich ohne Flussbezug. Bevor ich aber zu jenen komme, sei ein kleiner Ausflug ins Taubertal gestattet. Das ist eine wunderbare Region, die auch weinmäßig entsprechend einheitlich auftreten könnte, wäre sie nicht von obskuren Grenzen durchzogen. Die Mündung mit dem Reichholzheimer First gehört zu Baden, die Mitte mit dem Markelsheimer Propstberg ist teils württembergisch, und zu Franken gehören auch noch einige Weinberge. Dieser hier zum Beispiel, der Röttinger Feuerstein. Weiterhin im Muschelkalkland gelegen, ganz am Hangfuß auch noch buntsandsteinig, sind besonders die vielen Feuersteine im Untergrund namens- und typbildend. Tauberschwarz als eine der alten deutschen Regionalsorten wird hier angebaut. Aber seit einigen Jahren holt Stephan Krämer hier auch seinen Silvaner Silex. Ich werde ihn noch vorstellen.
6. Ipsheimer Burg Hoheneck
Von dieser Lage habt ihr bestimmt noch nichts gehört, wenn ihr nicht aus der Region stammt. Um ehrlich zu sein könnte das daran liegen, dass es bislang noch keinen überregional bekannten Wein gibt, der die Lage Ipsheimer Burg Hoheneck auf dem Etikett stehen hat. Dabei wäre das Potenzial durchaus da, wie man beim Betrachten des Bildes unschwer erkennen kann. Das Besondere an dieser Lage ist, dass sie sich in Mittelfranken befindet. Nach Würzburg ist es von hier weiter als bis nach Nürnberg. Im sanften Tal der Aisch gibt es dabei immer wieder kleine Weinbergsinseln in klimatisch besonders begünstigten Ecken. Selbst in Dörfern wie dem treffend benamten Walddachsbach stehen noch ein paar Reben hinter den Häusern. Geologisch betrachtet sind wir hier schon im Bereich des Gipskeupers, der die Weinberge am Rand des Steigerwalds prägt.
7. Rödelseer Küchenmeister
Es begab sich zu der Zeit, dass ich bei einem Essen neben Horst Kolesch saß, der seit (glaube ich) 34 Jahren Betriebsleiter des Weinguts Juliusspital ist. Diese Erfahrung muss ich nutzen, dachte ich mir, und konfrontierte den guten Herrn Kolesch mit einer unmöglich zu beantwortenden Frage. Nämlich der, was seiner Meinung nach die beste Weinlage Frankens sei. “Hm”, meinte er, antwortete dann überraschenderweise ohne längeres Zögern, “ich finde, der Rödelseer Küchenmeister“. Diese Keuperlage, die sich nördlich an den Iphöfer Julius-Echter-Berg anschließt, sieht eigentlich gar nicht so richtig spektakulär aus. Von Rödelsee aus wandert man ein Weinfeld empor und noch eins und noch eins. Und noch eins, bis zur Waldgrenze. Was es hier immer ausreichend gibt, ist Wind. Weite Bereiche der Lage blicken direkt nach Westen, einige sind sogar eher nördlich ausgerichtet. Vielleicht ist es ja diese Kombination, die den Silvanern ihre besondere Qualität mitgibt.
8. Casteller Schlossberg
Ein Stück weiter östlich (oder um korrekt zu sein: genau zwei Dörfer weiter) befindet sich der alte Weinort Castell. Genau hier wurde im Jahr 1659 urkundlich zum ersten Mal belegt Silvaner angepflanzt. Logisch, dass eine solche Lage bei der Auflistung hier nicht fehlen darf. Der graublaue Keuper hat so viel schwefelige Anteile an sich, dass Castell bereits mindestens ab dem Jahr 1399 als Heilbad diente, wie mir Weingutsleiter Peter Geil bei meinem Besuch berichtete. Das Besondere beim Casteller Schlossberg ist auch die Tatsache, dass es sich um eine Monopollage handelt. Im Jahr 1266 (nur, um eine noch frühere Jahreszahl einzuflechten) wurde die Lage bereits erwähnt, und seitdem befindet sich alles im Besitz derselben Familie. Dagegen mutet doch alles andere, was sich Tradition auf den Namen geschrieben hat, irgendwie ein bisschen mau an…
9. Steinbacher Nonnenberg
Dieser Weinberg gehört definitiv zu den unbekanntesten und wahrsten Schätzen im fränkischen Weinland. Einstmals war der gesamte nach Süden ausgerichtete Hang des Mains zwischen Schweinfurt und Bamberg mit Wein Reben bepflanzt, teilweise bis in die Reblauszeit Ende des 19. Jahrhunderts hinein. Mittlerweile ist nicht mehr allzu viel davon verblieben. Dafür gibt es im Steinbacher Nonnenberg noch alte Parzellen mit wurzelechten Reben. Sogar solche, die zwecks besserer Erwärmung direkt durch die Steinmauern gezogen werden. Vor ein paar Jahren konnte ich den zugehörigen Wein von Hartmut Scheuring bei einer denkwürdigen Weinprobe testen. Später habe ich Hartmut dann auch im Weinberg besucht. Heute holt beispielsweise das Weingut Scholtens einen reinsortigen Silvaner aus diesem Kulturdenkmal. Wer noch nie dort war, ein Besuch lohnt sich absolut.
10. Machtilshäuser Sommerleite
Zum guten Schluss noch ein Weinberg, von dem sicher noch niemand behauptet hat, dass man ihn kennen sollte. Aber wer Weingeschichte liebt, wer sich für die Romantik alter Terrassen begeistern kann, ist hier richtig. Wir befinden uns ganz im Norden des Anbaugebiets Franken im Tal der Fränkischen Saale. In letzter Zeit hat der Weinbau in dieser historischen Region – Hammelburg gilt gar als älteste Weinstadt Frankens – ja dank der Weine von Baldauf oder Schloss Saaleck wieder an Reputation gewonnen. Trotzdem sind gerade in den Seitentälern noch viele brach gefallene Weinberge zu sehen. In die Machtilshäuser Sommerleite war ich gekommen, weil es hier auch einen alten wurzelechten Satz gibt. Ihr könnt die winzige Parzelle in der Bildmitte sehen. Weiter hinten stehen noch einmal zwei Parzellen unter Reben, dazwischen Buschreihen, Streuobst, trockenes Grasland.
Dieses trockene Grasland (fachsprachlich als Trockenrasen bezeichnet) ist der Lebensraum einer ganzen Reihe bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Auf dem Foto habe ich zwar “nur” den nicht bedrohten Milden Mauerpfeffer abgebildet, aber er blühte gerade so schön.
Berühmt und verwunschen
Für mich persönlich sind es nicht nur die hochberühmten Toplagen, die den Charakter eines Weinbaugebiets prägen. Gerade als wandernder Besucher liebe ich nämlich die Gegenden an den ausgefransten Rändern Weinfrankens besonders. Einsam ist es dort meistens, ein bisschen verwunschen. Langsam tuckert ein Traktor den Weg ins Dorf hinab, die Kirchenglocken läuten, Grillen zirpen, und über dem Wald auf der anderen Seite des Tals geht der Mond auf. Hier zu stehen in der Abendstunde ist für mich ein ebenso berührender Moment wie der Anblick eines Steilhangs, aus dem seit Jahrhunderten große Weine geholt werden.
Franken hat beides zu bieten, den Würzburger Stein wie die Machtilshäuser Sommerleite, den großen Weltbetrieb wie die Zeitreise in die Vergangenheit. Meine zehn Weinberge sollten dieses Spektrum ein wenig abbilden. Und vielleicht habt ihr ja auch Lust bekommen, wenigstens ein paar von ihnen demnächst einmal zu besuchen…
Vorzüglicher Beitrag, vielen Dank! Zu ergänzen wären aus meiner Sicht ev. noch der phantastische Reicholzheimer Satzenberg und der Hüttenheimer Tannenberg. Aber das kann ja später noch kommen. Die meist stark besonnten “hochberühmten Toplagen, die den Charakter eines Weinbaugebiets prägen”, könnten mit dem Klimawandel (Franken gilt als “Hotspot”) ziemliche Probleme bekommen. In den heißen Jahren seit 2003 hat sich das mit Sonnenbrand und Speckigkeit schon angedeutet, im “Würzburger Stein” mit seiner extremen Süd-Exposition vereinzelt bereits im 19. Jahrhundert. Damals wurde noch die hindurchgeführte Eisenbahn mit ihren gewaltig schnaubenden Dampfloks für solche Noten verantwortlich gemacht.
Da werden erfahrene Fachleute wie Horst Kolesch, Robert Haller, Horst und Rainer Sauer und ihre Nachfolger noch ein paar Nüsse zu knacken bekommen. Hermann Kolesch in Veitshöchheim natürlich auch!
Hüttenheimer Tannenberg und Hitze, ein gutes Thema! Ich war nämlich auch dort und hatte schöne Fotos gemacht. Aber es war Hochsommer und der theoretisch begünstigte Südhang derartig verbrannt, dass ich ihn dann doch nicht mit hineingenommen habe.
Ja, für mich stellt sich auch zunehmend die Frage, wie Spitzenlagen künftig definiert werden können. Über Wasserhaltekraft? Über Bestand an alten Reben? Über die Weinqualität, die aus ihnen kommt? Das Konzept der Spitzenlage = Wärmegunstlage entspringt ja einer nördlich geprägten Philosophie. So wie eigentlich fast alles, was weinuniversitär in den vergangenen 50 Jahren gelehrt wurde. Aber das beginnt sich definitiv zu wandeln.
Das Languedoc (um mal ein naheliegendes Beispiel zu nennen 😉 ) hatte ja nie echte Crus. Jetzt kommen dort die besten Weine von den besten Lagen aus den Terrasses du Larzac, also aus der Höhe. Cyril Fhal holt im Roussillon seinen besten Wein aus einem Nordhang. Das sind alles Dinge, die man bei uns zukünftig mit Sicherheit auch diskutieren wird. Ganz spannendes Thema auf jeden Fall, das ich genauso sehe wie Du: Da gibt es noch einige Nüsse zu knacken!
P.S. Reichholzheimer Satzenberg und First ist leider Baden, buhu. Ich würde Konrad Schlör auch gern eingemeinden 😉
Danke für die präzise Einschätzung. Aber ich komme aus Franken und da gehört, unabhängig von den künstlichen Grenzen der nachnapoleonischen Zeit, das Taubertal definitiv dazu.
Und was das Languedoc wie das Roussillon angeht, hast Du natürlich recht: Wer in die Höhe ausweichen kann, hat, wie in Franken oder auch in Gigondas, die Zukunft für sich.
Gut, wem jetzt was politisch am ehesten zusteht, dazu habe ich ehrlich gesagt keine wirkliche Meinung. Aber dass das Taubertal aus drei unterschiedlichen Anbaugebieten besteht, finde ich in jedem Fall extrem unglücklich.
Hallo Matthias,
da bürstest Du die Lagen-Klassifikation Frankens ja beherzt gegen den Strich. Chapeau!
Ich bin natürlich hochzufrieden mit Deiner Erwähnung der Machtilshäuser Sommerleite, in der das Weingut Wallrapp den einzigen biologisch erzeugten wurzelechten Gemischten Satz Deutschlands hegt. Kommt von dort auch ein Silvaner?
Im Ipsheimer Burg Hoheneck hütet das Weingut Heindel die meines Wissens drittälteste, noch überwiegend wurzelechte Silvaneranlage des Landes. Ich kenne den Wein aber (noch) nicht.
Gepasst hätte auch der Seinsheimer Hohenbühl. Hier steht der meines Wissens zweitälteste Silvaner-Mischsatz Deutschlands (nach dem Gewann “Creutz” in Sulzfeld). Das Weingut Emmerich gewinnt hieraus einen spontan vergorenen “Alten Fränkischen Satz”. Zugleich erzeugt die Familie einen wunderbaren Silvaner namens “Meisterstück” aus dem Julis-Echter-Berg, den ich kürzlich im direkten Vergleich zum Silvaner “Grenzstein” von Höfling aus dem Stettener Stein probiert habe. Ich fand, dass das “Meisterstück” seinem Namen alle Ehre machte. Da lasse ich (fast) jedes GG stehen.
Stefan Krimm beschreibt das Klimaproblem in Franken in seinem Kommentar ganz treffend. Eine weitere mikroklimatische Problemlage wird künftig der Escherndorfer Lump. Einfach zu heiß!
Der Stettener Stein hat (noch) den klimatischen Vorteil gegenüber dem Würzburger Stein und darum kommen aus ihm heute die besseren Weine. Der kühlende Wind im Rödelseer Küchenmeister erlaubt es, relativ schlanke aber heute doch reife Silvaner zu erzeugen. Paul Weltner und die Weinmanufaktur 3 Zeilen bieten feine, elegante Weine aus dieser Lage.
Bin gespannt auf die nächste Folge!
Schöne Reportage und Zusammenfassung! Aber ich finde den Alabaster in Castell erwähnenswert. Und das Eisenoxid in Randersacker. Dem Rödelseer Küchenmeister stimme ich zu! Wer wie Kolesch und ich auch im Iphöfer Raum aufgewachsen ist, hat den Keupergeschmack mit der Muttermilch aufgesogen! Aber ich finde, ob eine gute Lage wirklich besser ist als eine andere mit anderem Terroir, kann man nicht sagen, das ist pure Geschmackssache! 🙂
Ja, so ist es! Es heißt ja, Weine vom Keuper seien jung eigentlich immer unzugänglicher, weshalb die meisten Verbraucher (auf die Probe gestellt) solche vom Muschelkalk bevorzugen würden. Aber einerseits ist es wirklich Geschmackssache. Und andererseits ist es in der Praxis wahrscheinlich gar nicht so häufig, dass Kunden erst akademisch testen, bevor sie einen Wein kaufen… Ich habe jedenfalls für die nächsten Artikel noch ein paar sehr interessante Weine am Start, sowohl vom Muschelkalk als auch vom Keuper. Ich bin schon sehr gespannt darauf! [P.S. Natürlich darfst du hier kommentieren. Mir ist auch nichts als Doppelkommentar angezeigt worden; wahrscheinlich ein kleines technisches Fehlerchen 😉 ]
Sehr schön geschrieben. Das macht Lust auf Franken und seine Weine 🍷
Vielleicht sogar auf solche ganz aus dem Norden des Anbaugebiets… 😉 Ich bin besonders auf den Sekt gespannt!
Auch mein Kompliment.
Halb Franke, halb Berliner, bin ich auf der fränkischen Seite quasi mit Silvaner groß geworden. Nach den sehr “knusprigen” Weinen der 80er Jahre wurde es in den 90er besser und ab den 2000ern so richtig gut, und bis heute immer besser und so schön vielfältiger.
Sehr schön, hier so viel Wissenswertes aufnehmen zu können, ich bin ein dankbarer Leser, der Hintergrundinformation, Fakten aus Geografie und Geschichte sehr zu schätzen weiß.
Nur die Liste wird leider immer länger…. die Liste der Weine, die ich somit künftig noch zu beschaffen und zu trinken habe! 🙂
Vielen dank für den Informationsgehalt. Ein echter Mehrwert!
Mit halbfränkischen, besten Grüßen
Michael Holzinger
Ich fürchte, da teilen wir das Schicksal aller Sammler und Freaks: Wofür wir uns auch immer interessieren, wir werden es nie schaffen, alles zu probieren… 😉 Es ist aber, das gebe ich gern zu, auch dieses Wissen um die Unmöglichkeit, die mich so fasziniert.
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