Einmal Scarlett Johansson besuchen: bei Moët & Chandon

Nein, werdet Ihr sagen, das ist doch kein Ort, an dem sich Euer Matze wohlfühlt. Gerade lobt er noch den Genuss eines einfachen Trollingers, isst eine Innereienwurst in einer Arbeiterkantine, und jetzt bezahlt er freiwillig 28 € dafür, den weltgrößten Champagner-Produzenten zu besuchen? Und trägt dazu bei, dass die goldenen Nasen der Aktionäre noch goldener werden? Scarlett Johansson hin oder her. Aber Ihr täuscht Euch, es handelte sich sogar um eine bewusste Entscheidung, ausgerechnet zu Moët & Chandon zu gehen. Wenn man nämlich ein wenig den Erfolg der gigantischen PR-Maschine “Champagner” verstehen will, dann finde ich es nur konsequent, bei ihrem wichtigsten Vertreter anzufangen. Weiterlesen

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Des Suffweins zweite Folge: die große Trollinger-Parade

„Der Trollinger ist Menschen außerhalb Württembergs nicht vermittelbar“. Mit dieser Einschätzung empfing mich Steffen von der Bonner Weinrunde, ein waschechter Schwabe übrigens, der sechs verschiedene Trollinger aus seiner alten Heimat mitgebracht hatte. Nur einige in Ungnade gefallene Neuzüchtungen genießen wohl einen noch schlechteren Ruf als die altehrwürdige Trollingerrebe. Kein Trollinger hat jemals mehr als 85 Punkte in einschlägigen Weinführern erhalten, und es gibt Stimmen, die den Trollingeranbau in den wertvollen Steillagen untersagen wollen. Mit Trollinger lässt sich zudem meist nur in der Menge und nicht in der Spitze Geld verdienen, denn oberhalb der Zehn-Euro-Preisgrenze wird man höchstens ein bis zwei Exemplare antreffen. Dennoch halten die Württemberger ihrem Schoppenschlotzer die Treue, und es gibt fast keinen württembergischen Spitzenwinzer, der nicht auch noch einen Trollinger im Angebot hat. Optimale Voraussetzungen also für einen veritablen Suffwein. Weiterlesen

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Kleiner Rundgang durch Nancy

Vor Jahren hatte ich mir schon ein kleines Büchlein mit dem Namen „Un Grand Weekend à Nancy“ gekauft. Weil Nancy ja nicht weit ist (außer für Berliner und Wiener vielleicht), weil es nicht so überlaufen wirkt und weil es die vielleicht erste komplett französisch wirkende Stadt ist, die man auf der Fahrt in den Süden passiert. Dann bin ich aber doch immer auf genau jenem Weg in den Süden an Nancy vorbeigefahren, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass wir „jetzt aber wirklich bald mal“ in Nancy Station machen müssten. Vor zwei Wochen hat sich endlich die Gelegenheit ergeben – und es lohnt sich wirklich. Folgt mir also bei meinem kleinen, logischerweise kulinarisch inspirierten Rundgang durch die Stadt. Weiterlesen

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Kleines (kulinarisches?) Rätsel: Was habe ich da gefunden?

Na, seid Ihr an einem gewöhnlichen Donnerstag zu einer kleinen Rätselei aufgelegt? Schaut mal, was ich da auf dem Küchentisch fotografiert habe. Kleiner Tipp: Ich habe dieses seltsame Zeug aus dem Wald, und ja, man kann es tatsächlich essen. Zumindest partiell.

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Casot des Mailloles „Soulà V“ oder „Wie extrem kann Wein sein?“

Von Ghislaine und Alain gibt es eine schöne und romantische Geschichte. Als Ghislaine, die Frau aus Paris, vor vielen Jahren eine Landpartie machen wollte, blieb sie mit einer Autopanne im Roussillon liegen. Sie klopfte an die Tür des nächst gelegenen Hauses, um sich Hilfe zu holen. Es war das Haus von Alain. Er öffnete, sie trat ein – und blieb bis heute. Zu märchenhaft, um wahr zu sein? Nun, das Leben hält offenbar immer wieder glückliche Momente bereit, die man nur rechtzeitig erkennen muss, um sie auch zu nutzen. Konsequenterweise sind auch die Weine der beiden von einer romantischen Idee geprägt. Weiterlesen

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Meine seltsame Leidenschaft: Kaffeeschmiere

Wer erinnert sich noch an die Szene bei Monty Python mit der Spanischen Inquisition? Als sie die alte Dame auf dem bequemen Sessel gefesselt hatten. „Confess, woman, confess!“ „Alright, poke her with the soft cushion!“ An diese Szene musste ich denken, auch wenn niemand damit droht, mich mit einem weichen Kissen zu stoßen. Denn ich habe auch etwas zu beichten. Ich liebe industrielle Kaffeeschmiere aus dem Supermarkt. Wann immer ich in Frankreich bin, geht mein Gang hin zum Kühlregal, um festzustellen, ob dieser Supermarkt „gut“ ist. Das kann er nämlich nur dann sein, wenn er dieses Produkt führt. Seit 15 Jahren geht das mittlerweile so. Weiterlesen

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