Knoll, Proidl, Vintage Port – Minikleine Weinprobe bei Vino Grande

In einem früheren Post (die Egon-Müller-Horizontale) hatte ich schon einmal auf diese geradezu wahnsinnig komplette Weinhandlung in Essen hingewiesen. Die Rede ist von Vino Grande. Offenbar waren italienische Weine auch früher hier die Hausnummer. Mittlerweile bin ich aber besonders vom Angebot an deutschen und österreichischen Weinen begeistert – nebst ein paar netten Ausflügen in mediterrane Gefilde. Was die Österreicher anbelangt, kenne ich persönlich keinen anderen Laden, der eine derartige Breite und Tiefe an Wachauer Spitzen bereithält. 65 verschiedene Weine allein vom Weingut Emmerich Knoll, ich habe durchgezählt. Als ich per Mail angekündigt bekam, dass eine bescheidene Auswahl an Weinen vom 2010er Smaragd bis zum Vintage Port zur Verkostung bereitsteht, habe ich mich natürlich sofort in die Regionalbahn geworfen. Weiterlesen

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Japanische Milchschokoladen unter der Lupe

Die Überschrift lässt einen Test der abwegigeren Sorte erwarten. Ich muss zugeben, dass sich die Kombination “Japan” und “Schokolade” auch nicht von vornherein so anhört, als hätten diese beiden Elemente etwas miteinander zu tun. In feinen Studien wie dieser kann man allerdings lesen, dass die Japaner pro Jahr insgesamt 2,7 Milliarden Euro für Schokolade ausgeben – mit stark steigender Tendenz. So ganz unbekannt scheint die Kakaopressware den Japanern offenbar nicht zu sein. Umgekehrt gingen meine persönlichen Erfahrungen mit japanischer Schokolade vor diesem Test gegen Null. In Paris hatte ich einmal eine köstliche und ungemein teure Matcha-Tee-Schokolade vom Pâtissier-Meister Sadaharu Aoki gekauft. Aber Aoki lebt seit 1991 in Frankreich, hat also im Zweifelsfall in den letzten zwei Jahrzehnten mehr Schokolade um sich herum gesehen als der Fuji hoch ist. Weiterlesen

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Ein teures Vergnügen: Grange des Pères blanc 2005

Gestattet mir einen kruden Einstieg: In der Kleinstadt, in der ich zur Schule ging, gab es – 100 Meter von der Grundschule entfernt – einen Nachtclub. Dass es sich um einen solchen handelte, konnte man an der knallroten Tür erahnen und an dem selbst gewählten Werbespruch: “Zwar teuer, doch voll Feuer”. An diesen Slogan musste ich unwillkürlich denken, als ich den weißen Grange des Pères vor ein paar Tagen im Glas hatte. Rein geschmacklich. Winzer Laurent Vaillé ist ansonsten von kleinstädtischen Nachtclubs nämlich weiter entfernt als die Erde vom Mond. Weiterlesen

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Gallo, Chenet, Aldi, Lidl – billige Rotweine im Quertest

Ich kann mich noch ziemlich gut an den ersten ernsthaften Weintest meiner erweiterten Jugend erinnern. Das Motto lautete damals: “Lohnt es sich, beim Wein etwas mehr Geld auszugeben?” Die Kandidaten: drei Rotweine aus dem Languedoc, der erste für 1,99 (DM), der zweite für 2,99, und der dritte – erraten – für 3,99. Der 1,99-Wein wurde gemäß einstimmigem Ergebnis als “untrinkbare Kratzbrühe” bezeichnet. Der 2,99-Wein ließ eine leichte Steigerung erahnen, die der 3,99er sogleich wieder in Frage stellte. Unser Fazit hieß deshalb sonnenklar: “Wein schmeckt nicht, egal wie teuer.” Weiterlesen

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Bangkok-Nachschlag: Für wen lohnt sich der Chatuchak Weekend Market?

“Wie denn, Du kennst den Chatuchak Weekend Market nicht? Dann warst Du noch nie wirklich in Bangkok!” Falls Ihr jemals von einem Bangkok-Aufenthalt wiederkommt und zu Hause zugebt, ebenjenen Markt nicht zu kennen, könnt Ihr Euch schon mal auf eine ähnlich lautende Ansprache unter sämtlichen weitgereisten Freunden gefasst machen. Eigentlich wollte ich genau dieses Risiko auch eingehen, aber dann traf ich Mark, einen seit längerer Zeit in Bangkok lebenden Engländer. Ich hatte ihm gerade meine Bedenken mitgeteilt, von wegen “übertrieben gehypt”, “bestimmt kommerziell”, “typischer Lonely-Planet-Tip”. Er hörte sich alles geduldig an und meinte dann kategorisch: “Nein, der Markt ist toll. Da musst du hin!” Also bin ich hin, und das ist dabei herausgekommen. Weiterlesen

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Besuch bei einem Winzer: Paul Schumacher von der Ahr

Früher war nicht alles besser. Da gab es zum Beispiel einen Dichter, der sich hauptsächlich dem Sujet “Wein, Weib und Gesang” verschrieben hatte. Vor 150 Jahren reimte jener: “Der Aßmannshäuser am Rhein fürwahr ist köstliches Traubenblut, doch auch an dem Ufer der rauschenden Ahr der Walporzheimer ist gut.” Da haben wir es: “Auch gut” als Beschreibung für einen Wein wird in der heutigen Zeit der permanenten sprachlichen Superlative ganz sicher als unterdurchschnittliche Performance gelten müssen. Dabei könnte es mittlerweile durchaus möglich sein, dass es sich genau umgekehrt verhält und der Rheingauer Rotwein es kaum mehr schafft, die Qualität mancher Walporzheimer Tropfen zu erreichen. Einer derjenigen, der mit seinem Walporzheimer in den letzten Jahren von einem Erfolg zum anderen geeilt ist (sprich: immer wieder ein Sternchen mehr), heißt Paul Schumacher und besitzt ein bemerkenswert kleines Weingut an der Ahr. Ihn musste ich besuchen – an einem herrlichen Frühherbsttag. Weiterlesen

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