Unedles Italien: Rossese di Dolceacqua

Vor etlichen Jahren war ich mal mit einem Freund unterwegs in Norditalien. Weil er gerade Geburtstag hatte, beschlossen wir, diesen Tag stimmungsvoll am Meer zu verbringen. Die ligurische Küste kannten wir zwar überhaupt nicht, stellten uns aber die Sache so Sanremo-Jetset-luxuriös vor. Natürlich war Ferragosto und vor Ort kein Zimmer zu bekommen. Fast keins. In einem fensterlos anmutenden Kasten aus den frühen 60er Jahren bekamen wir noch Unterschlupf. Im Erdgeschoss. Die Pension hieß “Quattro Strade”, und das nicht von ungefähr. Ich habe mich die ganze Nacht wie ein imaginärer Verkehrspolizist in der Anfangsszene von Fellinis Roma gefühlt. Tosender Lärm, Hupen, lastwagenverursachtes Erdbeben. Kurzum, Ligurien ist das Allerletzte. Weiterlesen

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Pilzschwemme

Nein, dies ist kein richtiger Blogpost. Eine einzige Sache wollte ich Euch nur sagen: Schaut morgen doch mal wieder im Wald vorbei. Ich hatte es heute überhaupt nicht vor, bin lediglich mit meinem Rennrad ein wenig durch die Gegend gefahren. Als ich einen Pilz am Straßenrand gesehen habe, musste ich dann doch kurz nachschauen. Plastiktüte hatte ich in der Hosentasche, Pilzmesser natürlich nicht. Und, was soll ich sagen? Ich habe keine Pilze gesucht, sondern einfach welche gefunden. Drei Kilo in 30 Minuten, und das in einem nicht besonders aufregenden Kiefernwald. Weiterlesen

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Gutedel aus der Spitzenlage: Dézaley vom Genfer See

Seien wir ehrlich, liebe Freunde: Schweizer Wein hat keinen guten Ruf. Wenn wir ehrlich bleiben, müssen wir allerdings zugeben, dass er auch keinen besonders schlechten Ruf hat. Ehrlich gesagt hat er gar keinen Ruf. Man spricht nicht über ihn. Weshalb das so ist, dafür gibt es mehrere Gründe, die bei protektionistischen Preisen und Zöllen anfangen, über den Durst der Schweizer auf ihre eigenen Getränke weitergehen, nicht zu vergessen das praktisch nicht vorhandene Marketing, und schließlich bei der miserablen Distribution aufhören. Uhren und Schokolade aus der Schweiz kann man auf jedem Flughafen weltweit bekommen. Einen der wirklich besonderen Schweizer Weine hat dagegen noch nicht einmal ein ansonsten hervorragend sortierter Weinhändler im Programm. Also muss ich wohl extra in die Schweiz fahren, um einen solchen Wein zu probieren. Weiterlesen

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September-Schnipsel

Ich weiß nicht genau, wie treu Ihr seid. Also ich meine, wie treu Ihr beim Lesen meines Blogs seid, wie oft Ihr hier vorbeischaut. Sollte das öfter passieren, ist Euch sicher auch schon aufgefallen, dass ich nicht mehr so häufig poste wie noch vor einigen Monaten. Und ich hoffe, Ihr bedauert das genauso wie ich. Aber es gibt nun einmal Phasen im Leben, in denen man mehr Zeit für das Eine und weniger für das Andere hat. Ich schreibe zwar immer noch viel, muss das im Moment aber woanders tun und nicht auf meinem Blog. Weil ich mich aber immer noch genauso für alle Dinge des Essens, Trinkens und Drumherums interessiere, habe ich mich entschlossen, Euch hier ein paar Schnipsel der vergangenen Wochen zu präsentieren. Ein Thema, ein Foto, ein paar Zeilen – und weiter zum nächsten Thema. Los geht’s. Weiterlesen

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Annecy

“Schnick schnack dideldum, alles wieder anders rum.” So sagte der Kasper auf meiner (relativ betagten) Schallplatte, als er den Zauber der Hexe rückgängig machen wollte. Hat natürlich funktioniert. Was hier dideldum andersrum ist, betrifft die Reihenfolge meiner Posts. Eigentlich wollte ich nämlich noch aus Italien berichten, aber uneigentlich habe ich gerade eine Käseplatte aus den französischen Alpen gegessen. Weiterlesen

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Bordeaux 2010 bei Carrefour & Co.

Wie Ihr sicherlich schon mitbekommen habt, bin ich nicht der allergrößte Fan von Bordeauxweinen. In erster Linie hat das damit zu tun, dass es sich meist nicht um “meine” Art des Weinbaus handelt. Von Aktionären beherrschte Konsortien (ehemals: bordelaiser Weingüter), die Weinpreise je nach Marktlage kreieren, um die Luxuscuvées dann in die Neureichen-Zentren zu verschaffen, das ist für mich emotional unerquicklich. Andererseits muss ich zwei Dinge zugeben: 1. Ein gut gelagerter und gereifter Bordeaux aus einem schönen Jahrgang bleibt etwas Feines. 2. Der Jahrgang 2010 ist – insbesondere für geduldige Menschen – nicht nur ein schöner, sondern vermutlich sogar ein großer Jahrgang. Weiterlesen

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