Ihr könnt euch, meine lieben Leserinnen und Leser, mit gutem Recht darüber beschweren, dass ich eine übermäßig lange Pause eingelegt habe seit meinem letzten Artikel. So ganz untätig bin ich allerdings nicht gewesen. Viele Seiten schwer entzifferbarer Hieroglyphen warten in meinem Notizbuch auf eine Übertragung ins Leserliche. Dazu kommen noch über zwei Stunden höchst interessanter Gespräche auf dem portablen Tonbandgerät. Ich habe unheimlich viel gelernt in den letzten zwei Wochen, habe sehr viel Neues probiert, sympathische Leute getroffen und bin herumgelaufen, dass der Handy-Schrittzähler seine Freude hatte. Jetzt möchte ich euch auch an meiner Tour de Force teilhaben lassen. Häppchenweise. Und um diese Dinge soll es in der nächsten Zeit gehen.
Weinsalon Natürel Köln
Der hektischste Teil der Saison der Weinmessen ist immer die Double Trouble-Abfolge von Weinsalon Natürel und ProWein. Nicht weil die Messen an sich so schrecklich wären. Aber weil hier sehr viele sehr unterschiedliche Menschen aus der weltweiten Weinszene zusammenkommen, und ich möchte doch nichts verpassen. Beim Weinsalon Natürel habe ich diesmal gar nicht erst den Versuch der möglichst vollständigen Verkostung unternommen (wie seinerzeit noch). Stattdessen wollte ich mich auf junge Winzer und Projekte aus Deutschland konzentrieren, von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Das hat sich (um es schon einmal vorwegzunehmen) total gelohnt, denn es tun sich spannende Dinge in unserem Land. Oben auf dem Foto seht ihr, wie man mit dem PetNat von Marto Wörner verfahren sollte.
ProWein Düsseldorf
Etwas braver im Vergleich kommt die weltgrößte unter den Weinmessen in der Altbierstadt daher. Dennoch gibt es natürlich auch hier jede Menge Sachen zu entdecken. Die Damen auf dem Foto oben kommen beispielsweise vom Weingut Temet in Serbien und bringen rebsortenreinen Prokupac auf die Flasche. Allerdings müsst ihr nicht befürchten, hier ausschließlich von nischigen Dingen zu lesen. Diesmal habe ich nämlich das ganz große Weinrad geschlagen. Historische Rebsorten aus Korsika habe ich dabei verkostet, ein Interview mit Ricardo Diogo von Barbeito/Madeira geführt, Spitzenweine vom Ätna probiert, spröde Franken, die besten Retsinas und Genossenschaftsweine aus Württemberg. Alles das wird, wie schon erwähnt, in schluckfähigen Kurzbeiträgen kommen.
Moselwinzer
Zu guter Letzt bin ich nach den Weinmessen auch noch kurz an die Mosel gefahren. Bio-Winzer besuchen. Wusstet ihr, dass Thorsten Melsheimers größter Schatz im Keller die imposante Sammlung von Indie Rock- und Dark Wave-Kassetten ist? Ich habe auch noch andere interessante Dinge erfahren, denn ich wollte von ihm und von Harald Steffens wissen, wie Bio oder gar Biodyn in der Steillage funktionieren. Müsste ich nicht 100 € für einen Wein verlangen, dessen Reben ich nur in anstrengender und gefährlicher Stapferei in Bergstiefeln erreichen kann? Antworten und viele Aha-Erkenntnisse (zumindest für mich) in Kürze.
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