Jedes Jahr findet mit der Perspektive Wein in Stuttgart eine der interessantesten Privatmessen dieser Art statt. Das hat natürlich damit zu tun, dass Organisator Bernd Kreis als Händler selbst eines der spannendsten Angebote in Deutschland besitzt. 72 Weingüter waren an zwei Tagen am Start, die allermeisten auch persönlich. Ich habe mich am Montag dazugesellt, und hier findet ihr eine Auswahl meiner Favoriten…
Perspektive Wein – mein erstes Mal
Unglaublicherweise war dies meine erste Perspektive Wein, und das wie gesagt auch nur für einen Tag. Letzteres hing damit zusammen, dass ich am Sonntag noch bei der Riesling-Gala auf Kloster Eberbach diniert hatte, also nicht der unglücklichste Abwesenheitsgrund. Was dabei einen gesonderten Eintrag im Tagebuch wert wäre: Ich war mit der Bahn unterwegs und habe keinen einzigen Anschluss verpasst. Irre. Auch der ICE von Frankfurt in Richtung München war so neu und schick, wie wir ihn im Rest der Republik vermutlich nie zu sehen bekommen.
Die Location für die Perspektive Wein, die Wagenhallen, machte anders als das scheußliche Wetter draußen ebenfalls einen guten Eindruck, wie ihr auf dem Titelfoto sehen könnt. Fast gleichzeitig mit mir kurz nach zehn Uhr vormittags kam der gute Christoph Raffelt an, so dass wir an den ersten Ständen zusammen probieren konnten. Da er jedoch schon am Sonntag da war, musste ich einiges nachholen und war deshalb größtenteils allein im angenehm luftigen Gebäude unterwegs.
Christmann & Kauffmann & Frank John/Pfalz
Die Stände mit den niedrigen Ordnungsnummern direkt hinter der Garderobe dürften am Sonntag allein aus diesem logistischen Grund vermutlich extrem umlagert gewesen sein. Weil ich nicht wusste, ob am Montag nicht auch die ganzen Gastronomen strömen würden, dachte ich mir, es wäre eine gute Idee, dort anzufangen. Mit Schaumwein ohnehin. Zumal der deutsche Schaumwein ja einen qualitativen Boom erfährt wie noch nie.
Zuerst habe ich die Rieslingsekte von Frank John probiert, benannt nach der Länge des Hefelagers. Sehr schön fand ich auch seinen Riesling Brut Nature (ohne Angabe der Lagerzeit, 35 € bei Wein-Kreis, ich nenne das jetzt bei allen Weinen), und zwar gleich auf mehrfache Weise. Zum einen ist dieses Produkt aus biodynamischem Anbau nie geschwefelt worden und damit eigentlich ein zero-zero-Natural. Andererseits merkt man genau das nicht. Frank John meinte, »der wird von der Hefe auf die Hefe gezogen, das ist völlig ausreichend an Stabilität, da braucht er keinen Schwefel«. Eben jene Hefe, zusammen mit einer gewissen Extraktsüße, lässt den Sekt auch niemals karg erscheinen, trotz des fehlenden Zuckers. Hinten mit ein bisschen Umami-Touch ist das ein kulinarisch sehr spannendes Getränk.
Sophie Christmann und ihr gemeinsames Projekt mit Mathieu Kauffmann braucht man in Weinkreisen nicht extra vorzustellen. Zwei Sekte habe ich probiert, den Pinot 203 und den Riesling 103. Letzterer wird wahrscheinlich Ende März auf den Markt kommen. Beide kosten hier 38 €, sind Brut Nature und frisch degorgiert. Letzteres merkte man natürlich an der lebhaften Perlage. Der Pinot geht mit leicht Hefe und säuerlicher Frucht stark in Richtung angesagter Winzer-Champagner. Der Riesling hingegen ist sehr gebändigt in seinem Fruchtausdruck, deutlich mehr noch als die Versionen von Frank John. Extrem fein und straff sind beide, das ist für uns Freaks schlicht schön.
Gunderloch/Rheinhessen
Bei Gunderloch musste ich gleich nachfragen, ob es das Weinprojekt Virgo noch gibt, den komplett außerhalb des Kellers entstandenen Riesling. Das hat mich deshalb besonders interessiert, weil er als starke Anregung für Kloster Eberbachs Wild Ferment diente, den ich auf der Riesling-Gala am Tag davor nochmal probieren konnte. Der Virgo war, wie ich erfahren habe, allerdings eher als internes Lern- und Horizonterweiterungs-Projekt gedacht und ist nie in den Verkauf gekommen. Das tut den anderen Gunderloch-Weinen aber keinen Abbruch. Sehr spannend fand ich zum Beispiel die Jahrgangs-Trilogie der GGs aus dem Rothenberg. Richtig richtig gut gelungen ist für mich auch der Ortsriesling Nackenheim 2022 (19,50 €), saftig, fast rotfruchtig, Pikanz, Geschmeidigkeit – was will man mehr? Okay, vielleicht einen Silvaner, und mit dem X.T. des Jahrgang 2017 (14 €) gibt es auch ein gut abgehangenes Exemplar mit feingelber Reife.
Kabinette mit Egon Müller & Co.
Ich hatte schon dieses Frühjahr auf der Mainzer Weinbörse sehr gute Erfahrungen damit gemacht, denselben Weintyp desselben Jahrgangs hintereinander bei mehreren Weingütern zu probieren. Da fallen die stilistischen Unterschiede viel leichter auf. Besonders gut funktioniert das für mich bei Riesling Kabinett. Auf also zur kleinen 2022er Kabi-Tour.
Den Anfang machte der Kabi vom Weingut Ansgar Clüsserath (16,50 €), schon seit ein paar Jahren einer meiner Favoriten. Pikant, leicht schwefelig noch, die sehr schöne Frucht kommt aber schon durch. Die Wehlener Sonnenuhr von Schloss Lieser (18 €) ist deutlich würziger ausgelegt, mehr Birne, weniger Süßegefühl. Den Kabi vom Weingut Fritz Haag aus der Brauneberger Juffer (17,50 €) fand ich sehr klassisch, floral, vielleicht ein bisschen unterkomplex. Die Pündericher Marienburg von Clemens Busch (nicht auf der Liste) ist dagegen eher dezent zu Anfang, dafür substanzreicher und nachhaltiger.
Eine tolle Geste des Weinguts Egon Müller (kennt der eine oder die andere vielleicht) finde ich es, hier auch präsent zu sein und ohne Brimborium am neutralen Holztisch ihre begehrten Weine auszuschenken. Der Kabi aus der Wiltinger Braunen Kupp (63,40 €) ist nach dem Busch-Wein wieder etwas feingliedriger mit einer wunderbar leichtfüßigen Pikanz. Der Scharzhofberger hingegen (181 €) hat zu Anfang einen sehr interessanten Ton nach rohem Champignon de Paris zu bieten, der nichts mit Botrytis zu tun haben dürfte. Insgesamt ein My trockener ausgelegt, kommt die Säure erst weiter hinten. Wie so etwas gereift aussehen kann, zeigten die Alten Reben von 2015 (nicht auf der Liste) mit ihren balsamischeren Senfnoten.
Schließlich zur Nahe und damit nach der Saar natürlich in eine andere Welt. Der Monzinger Kabinett von Emrich-Schönleber (17,90 €) perlt noch leicht und hat mehr Würze und Stoff zu bieten. Trotzdem bleibt das ganz klassisch Riesling-Kabi. Der Oberhäuser Leistenberg vom Weingut Dönnhoff (17,60 €) ist aromatisch deutlich apfeliger aufgestellt, geschmeidiger und harmonischer als die Moselaner, weniger auf Spannung ausgerichtet. Eine wunderbare Runde jedenfalls, die mir viel Lust gemacht hat, mal wieder einen schönen Kabinett zu öffnen.
Von Schwaben ins Burgund
Stefanie Lassak kann mit innerlicher Freude auf ihre Flaschensammlung blicken. Auch wenn es für Winzer*innen natürlich immer eine zweischneidige Sache ist, komplett ausverkauft zu sein und »nur« mit Fassproben aufwarten zu können. Aber es sind nun einmal sehr spannende Weine, die andere Leute ruhig auch gut finden dürfen. Der »einfache« Riesling besitzt einen erfrischenden Natural-Touch, während der Hessigheimer mehr Reife und Substanz zu bieten hat. Wer den leicht ätherischen Lassak-Stil schätzt, sollte von den Lembergern auf jeden Fall zur Steige greifen. Schließlich gibt es künftig noch einen Spätburgunder, der voraussichtlich schrecklich begehrt sein wird. Es handelt sich um das Erstlingswerk aus dem Gewann Hörnle, ausschließlich französische Klone, faszinierend dicht und zurückgehalten, lässt die kommende Tiefe ahnen.
Beim Weingut Knauß konnte ich mich sehr mit dem »kleineren« Wein namens Signatur Weiß 2022 (14,80 €) anfreunden. Eine Cuvée aus weißen Burgundersorten, okay, mit Holz, aber auch mit Rauchigkeit und viel Spannung. Erinnerte mich nicht zufällig an den ziemlich sensationellen Müller-Thurgau 2020 von Parfum der Erde, den ich im Sommer im Falstaff Weinguide-Test hatte.
Schließlich noch das »echte« Burgund, leider gebeutelt durch krankheitlich bedingte Ausfälle. Von Pierre Morey gab es nur die beiden Roten, und hui, das ist für mich zu spät gelesen. Zwei der drei Weine der Domaine Arlaud, die ich probierte, kamen mit einem leichten Reduktionsstinker in der Nase daher, was ich ich dieser Ausprägung durchaus mag. Am besten gefiel mir dabei der Chambolle-Musigny 2021 (97,70 €) mit seiner geschmeidigen und nachhaltigen Art. Den 2020er habe ich selbst im Keller, sicher kein Fehler…
Wunderland Loire I – Domaine des Closiers
Die Loire ist meine allerliebste Weinregion. Einziger Nachteil: Man bekommt hierzulande in aller Regel nur eine extrem kleine Auswahl der großartigen Weine von dort. Die meisten Weintrinker*innen kennen die Region nämlich weder vom Urlaub noch sonst, höchstens Sauvignon Blanc aus Sancerre. Und die Kult-Domainen, oft von Quereinsteigern geführt und mit Bio-Biodyn-Natural-Touch, sind in der Regel klein und bei Freaks weltweit begehrt. Ergo: Wenn es irgendwo bewusst ausgewählte Loire-Weine gibt, bin ich dabei. So wie hier bei der Perspektive Wein.
Den Anfang macht die mir in der Praxis noch unbekannte Domaine des Closiers. Unbekannt ist auch kein Wunder, denn es gibt die Domaine erst seit 2019. Ein Jahr vorher hatte Anatole de la Brosse sie erstanden, ein geldstarker Finanzberater, der aber vorher auch Winzer gelernt hatte. Für die richtigen weinmäßigen Hinweise engagierte er keine Geringeren als Michel Chevré (Clos de l’Ecotard) draußen und Nady Foucault im Keller. Viel Wind also, entsprechend gespannt war ich auf die Weine, alles Rote. Während der Les Closiers 2022 so jung noch ziemlich unrund wirkte, gefiel mir Les Coudraies 2021 (50,70 €) wesentlich besser. Ganz eng am Jahrgangscharakter, nur 12,5 vol%, leicht Paprikaton, dann aber superelegant in den Tanninen, »infusion, pas d’extraction«. Man muss das Zarte aber mögen.
Der Saumur-Champigny Trezellières 2020 (87,70 €) ist die fantastische Kombination aus beiden. Reif und kirschfruchtig, gleichzeitig aber salzig, fein, persistent. Das Holz muss sich noch ein wenig einbinden, aber das ist schon richtig stark. Leider teuer.
Wunderland Loire II – Domaine du Bel Air
Weiter geht es auf der Perspektive Wein an der Loire – oder vielmehr ein Stück zurück nach Bourgueil. Dort sitzt die Domaine du Bel Air und macht ebenfalls Rotweine. Zwei davon haben mir besonders gefallen. Da ist zum einen Les Marsaules 2019 (30 €), überraschend frisch für den Jahrgang, aber dennoch mit herzhaften Tanninen ausgestattet, die sich noch etwas einbinden sollten. Noch besser fand ich den Clos Nouveau 2019 links auf dem Foto (100 €). Der Weinberg ist tatsächlich ummauert, der Preis erreicht außerhalb von Clos Rougeard neue Höhen, aber um ehrlich zu sein tut es der Wein auch. Mehr Holz als der Marsaules, aber alles extrem edel, ideale Balance zwischen Säurefrische und Materie, schlicht ein großer Roter.
Wunderland Loire III – Domaine François Chidaine
Noch ein bisschen weiter den Fluss hinauf, und wir kommen nach Vouvray und Montlouis. Hier herrscht der Chenin Blanc, und die Domaine François Chidaine gehört seit jeher zu meinen Lieblingen. Was Manuela Chidaine mitgebracht hatte, war wieder einmal sehr aufschlussreich, gerade im Kontrast der Jahrgänge. 2021 könnte extrem spannend werden, besonders bei den Weißen, die in den letzten heißen Jahren etwas zu kraftvoll ausgefallen waren. Andererseits können bei ohnehin strafferen Vertretern auch leicht grüne Elemente auftreten. Wie gesagt, ein superinteressanterer Jahrgang, aber einer, bei dem Probieren angesagt ist. Les Choisilles (34,50 €) kommt diesmal strahlend hell und salzig daher, während Les Bournais (37,60 €) derzeit etwas abweisend wirkt, in sich gekehrt, präsente Phenolik. Aber das wird mal sehr gut. Jetzt schon total überzeugend der wärmere (!) und würzigere Sauvignon Blanc 2022 (11,70 €), für den sich alle Hasser der Rebsorte begeistern können.
Nicht probiert habe ich bei der Perspektive Wein leider die Domaine Belargus, weil immer eine Traube von Probierenden davorstand. Auch da gibt es übrigens eine sowohl qualitative als auch preisliche Entwicklung, die im trockenen Quarts 2020 (108,50 €) ihren Höhepunkt findet. »Aufrüsten« finde ich immer ein blödes Wort, wenn es um zivile Angelegenheiten geht. Aber die Loire wird seit ein paar Jahren definitiv auch für Edelweintrinker und nicht nur für Natural-Freaks interessant. Ob man das jetzt gut findet oder nicht, muss man für sich selbst entscheiden. Das Potenzial für Weltklasseweine war jedenfalls schon immer da, nur blieben halt Bekanntheitsgrad und Preise im Erstmarkt weitgehend auf dem Teppich.
Noch Geheimtipps? Cahors kann was
Auf dem Foto seht ihr Martine und Yves Herrmann-Jouffreau vom Clos de Gamot. Ich war vor ein paar Jahren auf das Weingut aufmerksam geworden, weil Pierre Citerne, sehr geschätzter Co-Autor des RVF-Weinguides, es so gelobt hatte. Authentisch traditionell, meinte er damals. Und das ist tatsächlich der Fall. Der »kleine« Cahors 2020 (14,10 €) hat eigentlich alles, was ich von einem klassischen Malbec haben möchte. Kraft und Finesse, schon zugänglich in der Frucht und dennoch haltbar. Habe ich auch im Keller, und auch das freut mich. Wer in die uralte Cahors-Tradition einsteigen möchte, sollte sich die Vignes Centenaires 2020 zulegen (34,80 €). Der hält drei Jahrzehnte.
Auch haltbar, aber stilistisch ganz anders ausgerichtet, sind die Weine von Cosse & Maisonneuve. Ein bisschen moderner, wenn man so möchte. Auch hier fallen die einzelnen Weine sehr unterschiedlich aus. La Fage 2018 (20 €) hat viel Frucht und eine schöne Frische. Catherine Maisonneuve sagt, wenn der Boden gesund ist, hält er auch solche heißen Jahrgänge wie 2018 gut aus. Während mir Les Laquets zu bitterstark war, ist La Marguerite 2019 (70 €) die Cahors-Krönung. Leider wieder nicht günstig, aber das ist vielleicht der beste Rote der gesamten Region. Recht hoch gelegene Parzelle, »sélection pre-phylloxère«, unheimlich dicht, feinkörnig, nicht so frisch, aber dafür Pomerol-artig seidig. Cahors kann was, ich schrieb’s ja schon.
Perspektive Wein – Italien und Portugal
Deutschland und Frankreich sind die großen Länder im Portfolio von Wein-Kreis, und das merkt man natürlich auch auf der Perspektive Wein. Trotzdem gab es darüber hinaus eine kleine aber feine Auswahl an mir weitgehend unbekannten Weingütern. Letzteres ist natürlich auch der Grund, weshalb solche Händler überhaupt existieren, denn das, was alle haben, bestellen die Leute im Zweifel beim günstigsten Anbieter im Internet…
Adriano Grasso ist ein Winzer aus dem Piemont, aber hier geht es nicht um Barolo-Prestige. Vielmehr geht es alternativer, natural-mäßiger zu, aber trotzdem mit Qualitätsanspruch. Die Barberas fand ich gut, es sind halt totale Food-Weine. Richtig fein ist aber dieses Exemplar: einer der wenigen echt flaschengereiften, tja, Asti Spumante. Weil fast alle Menschen außerhalb Italiens damit billigsüße Plörre verbinden, heißt er bei Adriano Moscato Metodo Classico. Erst floral, extrem fein, auch in seiner süßtraubigen Frucht, dann leicht phenolische Elemente, damit es nicht zu harmlos wirkt. Wunderbarer Stoff, mit 28,80 € allerdings für diesen Typus echt mutig bepreist.
Zwei persönliche Highlights meiner Tour über die Perspektive Wein ganz zum Schluss. Rechts der Sou 2021 (33,20 €), eine Kooperation zwischen Joana Santiago aus dem Vinho Verde-Gebiet und Nuno Mira do Ó (ja, er heißt wirklich so). Mit Vinho Verde hat der Wein allerdings geschmacklich überhaupt nichts zu tun. Der Sou aus Alvarinho wurde »interventionsarm vinifiziert«, wie es so schön heißt, also Spontangärung, zehn Monate auf der Feinhefe, gebrauchtes Holz. Das Ergebnis erinnert mich an einen extrem feinen, kargen, kühlen Chablis, wie es ihn kaum noch im Chablis-Gebiet gibt. Der 2019er hatte 9,3 g Gesamtsäure und einen pH-Wert von 3,0, nur damit ihr wisst, in welche Richtung das geht. Brilliant, für die avantgardistische Sommellerie.
Der zweite Wein links auf dem Bild kommt von den Azoren, dem definitiv maritimsten aller Weinbaugebiete der Welt. Der Ameixâmbar 2021 (33,20 €) stammt dabei von zwei Inseln, Pico (Criação Velha) und Faial (Capelinhos), und einer Rebsorte, Arinto. Einerseits wirkt er gerade nach dem karg-straffen Sou würzig und balsamisch, andererseits besitzt er wahnsinnig viel Jodiges, und das bilde ich mir nicht ein. Spontan denke ich an sowas wie Salz-Ramen. Ganz eigenständig und einmalig.
Epilog
Wie ihr sehen könnt, ist der Artikel wieder übermäßig lang geraten, und das, obwohl ich längst nicht bei allen Weingütern probieren konnte. Wer sich den gesamten Messekatalog der Perspektive Wein anschauen möchte, hier ist er. Unter hunderten dort angebotener Weine gibt es gerade einmal vier unter der Zehn-Euro-Grenze. Soll heißen: Wer Schnäppchen-Schnäppchen sucht, wird weder auf der Messe noch im Laden so richtig glücklich. Aber Spitzenweine abseits der Norm und wunderbare Entdeckungen gibt es zuhauf. Für mich hat sich der Besuch auf jeden Fall absolut gelohnt (natürlich auch wegen der vielen Gespräche).
Von Stuttgart selbst habe ich nicht viel gesehen, zumal die Stadt sich alle Mühe gibt, auf Bahnankömmlinge so unattraktiv wie möglich zu wirken. Nach gefühlt kilometerlangen Passagen durch Betonröhren und Pfützen fand ich, Stuttgart 21 sollte doch wirklich mal den Mut besitzen, sich umzubenennen. Wie wäre es zum Beispiel mit »Stuttgart – Forever 21«? Nachdem die gleichnamige Modekette ja 2019 pleite gegangen war, lässt sich der Markenname doch bestimmt für einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag erwerben…
Hallo Matthias,
ach ja, die Weinhandlung Bernd Kreis. Da wollte ich immer mal hin. Weil er ein tolles Programm hat. Durchdacht. Entschieden. Wieder nicht geschafft. Mist!
Weißt Du zufällig schon, wann er seine Hausmesse im nächsten Jahr macht?
Klar, könnte ich ihn auch selber fragen , aaaber…
Beste Grüße
Thomas
Ich schätze, ungefähr zur selben Zeit 😉 . Nächstes Jahr wird es auch wieder die Hausmesse von K&U in Nürnberg geben, 20. und 21. April. Da gibt es ja auch immer ein sehr schönes Programm!
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