Iphofen – Silvaner auf Planet Keuper

Iphofen

Iphofen ist Pflicht. Diesen Ort muss man besuchen, wenn man sich für Frankenwein interessiert, für Silvaner oder auch nur touristisch durchs Frankenland gondeln möchte. Iphofen ist aber auch Kür. Die allermeisten Menschen kommen absolut freiwillig, die Mehrzahl gar in freudiger Erwartung. Nähert ihr euch aus Richtung Norden, werdet ihr die historische Altstadt vermutlich durch den Eingang auf dem Titelfoto erreichen – das Rödelseer Tor. Kommt also mit, schaut, was Iphofen weinerisch so besonders macht und probiert virtuell fünf Silvaner, die für mich zeigen, wofür Iphofen steht.

Was hat Iphofen zu bieten?

Silvaner-Schau

Was Iphofen zu bieten hat, liebe Freundinnen und Freunde des engagierten Lokaltourismus, weiß man in Iphofen ehrlich gesagt am besten. Bevor ich also den untauglichen Versuch starte, euch das mit meinen bescheidenen Mitteln näherzubringen, möchte ich euch dringend die wirklich gut gemachte Website der Tourist-Info empfehlen. Da gibt es nämlich sämtliche Unterkünfte, Restaurants, Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungstipps – und für Freund*innen des Analogen einen PDF-Innenstadt– und einen PDF-Übersichts-Stadtplan, auf dem sogar die Knauf-Werke wunderbar eingezeichnet sind.

A propos Knauf. Was Iphofen auch heutzutage noch so attraktiv und wohlhabend macht, ist nicht nur der Wein allein. Auch nicht der Weintourismus allein. Nein, es ist auch die geologische Situation, die für unterschiedliche Branchen vorteilhaft erscheint. Iphofen ist nämlich Keuper City. Keuper heißt die dritte, die jüngste Stufe der fränkischen Trias, und sie ist sehr eigen.

In der Keuperzeit wechselten sich feuchte und trockene Perioden immer wieder ab. Das Land war deshalb mal überschwemmt, mal zog sich das Wasser wieder zurück. In den Trockenphasen starb der üppige Pflanzenwuchs der feuchten Perioden ab und wanderte schichtenmäßig in den Untergrund. Aus den Meeresphasen hingegen stammen jede Menge kleinerer Fossilien. Wenn ihr heute den Boden ankratzt, werdet ihr feststellen, dass das Gestein meist sehr feinkörnig ist, oft bröselig rotgrau, dazwischen befinden sich helle Klümpchen. Soweit die präzisen Fachbegriffe. Das Rötliche ist eisenhaltiger Tonmergel. Die Fachindustrie interessiert sich allerdings im Speziellen für das Helle und Feste, nämlich für Gipsadern und Alabaster (kristalliner Gips). Knauf ist ja berühmt für seine Gipsplatten, und mir fällt gerade ein, dass mein Vater und ich erst letztes Jahr den alten Dachstuhl von innen mit Knauf-Platten isoliert haben.

Jetzt aber zum Wein, und auch der hat natürlich mit dem Untergrund zu tun.

Silvaner aus Iphofen

Iphofen von der Kalb

Iphofen verfügt über vier Einzellagen. Die wichtigsten davon liegen nördlich (Julius-Echter-Berg), nordöstlich (Kronsberg) oder östlich des Ortes (Kalb). Im Süden ist noch eine neue Lage hinzugekommen (Domherr), die sich aber im Alleinbesitz des Juliusspitals befindet. Auf dem Foto oben stehe ich in der Iphöfer Kalb (ja, die Kalb), rechts seht ihr zunächst den Kronsberg und dahinter den Julius-Echter-Berg. Oben am Berg sind alle Lagen steil, flachgründig und windexponiert. Zudem gehört Iphofen zu den trockenen Ecken dieses Landes. Glücklicherweise gibt es jeweils noch eine Waldkuppe darüber, die Wasser speichern kann und für den mikroklimatischen Ausgleich sorgt. Trotzdem ist eher Trockenheit denn Reife die Herausforderung in Iphofen.

Der Julius-Echter-Berg ist dabei der exponierteste Vertreter, den man schon aus großer Entfernung sehen kann. Aus dem nach offizieller Messung heißesten Weinberg in Franken werden die Großen Gewächse geholt. Jene sind oft ein bisschen sperrig in ihrer Jugend, gleichzeitig aber kraftvoll und enorm alterungsfähig.

Der Kronsberg besteht aus zwei Teilen. Einer umfasst den Hügel, der dem Echter-Berg vorgelagert ist. Der eigentliche Kronsberg hingegen zieht sich in Richtung Nordosten in ein Tal hinein. Das Herzstück dieses Teils ist das ehemalige Gewann Kammer, das jetzt auch als GG-Name verwendet werden kann. Im Prinzip gibt es im Kronsberg schwerere Böden, die zu intensiven Weinen führen.

Schließlich noch die Kalb. Der Name stammt vom »kahlen Berg«, da der einstmals komplett bewaldete Hügel im Mittelalter bis auf die Kuppe abgeholzt worden war. Heute sind an diesem Standort mit viel Gips und einem gewissen Kalkanteil die Weine oft etwas leichter, es gibt auch reine Westlagen.

Was die Iphöfer Keuperweine jedoch im Allgemeinen eint (jedenfalls in der Theorie), ist ihre Kräuternote, ihre Gelbwürzigkeit. Damit wirken sie vielleicht ein bisschen weniger frisch und unmittelbar zugänglich als beispielsweise die Muschelkalk-Silvaner von der Weininsel, zeigen dafür aber oft mehr Intensität und Tiefe. Mal schauen, ob ich diese typische Art auch im Praxistest finde…

1. Bausewein – B(r)ausewein Forte

Bausewein Vogelsburg

[In Kooperation mit dem Weingut Bausewein] Das erste Mal, dass ich die Weine vom Weingut Bausewein probiert hatte, war genau hier: bei der Weinprobe der Fränkischen Ökowinzer auf der Vogelsburg. Zugegeben, das ist auch kein ungewöhnlicher Ort für eine solche Begegnung. Sabrina Bausewein und Matthias Popp haben sich nämlich in der Tat dem biologisch-organischen Weinbau verschrieben. Das Weingut arbeitet bereits seit dem Jahr 1995 so und ist Mitglied bei Naturland. Über die Hälfte ihrer 5 ha Rebfläche sind mit Silvaner bestockt, so dass es insgesamt sechs stille und einen schäumenden Wein aus der fränkischen Lieblings-Rebsorte gibt.

Damit den beiden die Arbeit nicht ausgeht, gibt es auch noch das Weinhotel Bausewein. Sabrina ist schließlich Hotelmeisterin, und Matthias hat Germanistik studiert – was man bekanntermaßen immer gebrauchen kann. Goldprämiert nachhaltig geht es im Hotel zu, Ökostrom und Frühstück rein aus regionalen Produkten passen da einfach ins Konzept. Bevor ihr aber euer müdes Haupt auf die Kissen bettet, wollen wir doch schnell noch einen Bause-Wein probieren. Ich habe mich dabei tatsächlich für den Schäumer entschieden, denn sowas hat wirklich nicht jeder.

Bausewein

»Brausewein Forte« heißt das gute Stück. Es gibt auch noch einen PetNat namens »Brausewein Natur«, der mir wirklich sehr gut gefallen hatte, aber wir setzen hier ja allein auf den Silvaner. Die Trauben für den Schäumer stammen aus dem Iphöfer Kronsberg, aus der ältesten Bio-Parzelle Iphofens. Falls ihr wissen wollt, wie so ein Sekt nach der traditionellen Methode hergestellt wird, hier habe ich das ein bisschen genauer beschrieben. Flaschengärung und Hefelager sind da die entscheidenden Elemente, die die Spreu vom Weizen trennen. Der Brausewein Forte lag 18 Monate auf der Hefe und wurde dann ohne jegliche Dosage abgefüllt. Es handelt sich also um einen astreinen Brut Nature mit gemessenen 0,3 g Restzucker.

Das Interessante ist: Er schmeckt gar nicht so streng. Um nicht zu sagen, er schmeckt sogar äußerst angenehm. Die Trauben scheinen nämlich eine natürliche Fruchtdichte mitgebracht zu haben, die den zuckerfreien Wein irgendwie wundersam mit Leben erfüllt. Dabei ist der Sekt keinesfalls gelbfruchtig oder gar voluminös. Nein, der Silvaner zeigt hier seine fein-nussige Seite, ein bisschen floral gar. Säure gibt es natürlich auch, aber sie sticht nicht, sondern schleicht sich langsam über die Seiten heran. Ein mit Vergnügen zu trinkendes Exemplar für die sprichwörtlich 1001 Gelegenheiten. 16,80 € ab Hof und definitiv einen Versuch wert.

2. Wirsching Kronsberg

Wirsching

Wer Iphofen sagt, muss Wirsching sagen. Andrea Wirsching ist mit Sicherheit nicht nur die bekannteste Winzerin aus Iphofen, vermutlich gar aus ganz Franken, ihre Weine halten dem Ruf auch stand. Vor einiger Zeit hatte ich schon einmal das Wirsching-Silvaner-Portfolio vorgestellt und dabei die Kammer in das Zentrum des Interesses gestellt. So hoch möchte ich diesmal nicht greifen. Drum herum im selben Kronsberg stehen nämlich auch noch andere Reben, in diesem Fall 40 Jahre alte Reben, von denen der Lagenwein auf dem Foto geholt wird.

In der Nase spüre ich eine zitrische Frische, gefolgt von einem leichten Bodenton. Na, probieren wir doch mal. Vorn gibt es zunächst etwas Birne, sehr hell, ein feinwürziger Vertreter. Dann kommt ein Touch Muskatnuss, aber alles bleibt sehr elegant, mittelgewichtig, schön trocken hinten. Da sind weniger Kraft und Würze als erwartet bei einem Iphöfer Silvaner, dafür ist der Wein aber ungeheuer harmonisch und durchaus finessenreich. Fast möchte ich behaupten, man spürt ein bisschen, dass auf diesem Weingut auch ausgezeichnete Rieslinge gekeltert werden. Speisenbegleitende Rieslinge übrigens. Im Online-Shop gibt es vom Silvaner Kronsberg nur den Nachfolgejahrgang 2022 (14,80 €), der vermutlich etwas kraftvoller ausgefallen sein dürfte. Ich hatte mein Exemplar im Pavillon in Würzburg gekauft.

3. Weigand – Der Held

Weigand Iphofen

Wer die wilden Weine von Andi Weigand kennt (die mit den Schwummer-Buchstaben, erinnert euch!), wird zunächst vielleicht überrascht sein, das Weingut selbst zu sehen. Jenes steht nämlich in bürgerlicher Pracht und angeschlossenem Gästehaus direkt am Einersheimer Tor, dem Osteingang zur Altstadt. Andi hat den Betrieb auf biologische Bewirtschaftung umgestellt, geht in vielen Punkten jedoch noch einen Schritt weiter. Im Grunde entzieht er sich nämlich dem deutschen Mainstream, reicht seine Weine nicht mehr bei den einschlägigen Guides ein, erst recht nicht bei der Weinkontrolle. Seiner internationalen Reputation hat das jedoch keinen Abbruch getan, im Gegenteil.

Weigand Held

Das Weingut Weigand hat Anteile in drei Top-Keuperlagen, und die Cuvée daraus nennt Andi »Der Held«. Warum? Weil die ollen Germanen schlicht einen solchen meinten, wenn sie vom Weigand sprachen. Im Jahrgang 2017 (es handelt sich hier um ein late release) stammen 40% der Trauben aus dem Echter-Berg und je 30% aus der Kalb und dem Rödelseer Küchenmeister. Letzterer schließt sich nördlich direkt an den Echter-Berg an. Das Rebalter liegt zwischen 40 und 55 Jahren, Spontangärung und Ausbau erfolgten im heimischen Eichenfass, abgefüllt wurde wie üblich mit wenig Schwefel und natürlich unfiltriert.

Genau wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Aber um gleich mal sämtliche Spannung zu nehmen, sei euch gesagt, dass der Held ein ausgesprochen raffinierter Wein ist. In der Nase etwas Nougat, also eine Mischung aus Holzausbau und Malolaktik, dahinter aber auch ziemlich kräftige Kräuter. Im Mund ist das ein überdeutlicher Keuper-Silvaner, und zwar als wirklicher Hochkaräter. Es gibt Quitte als Frucht, dazu leicht erdige Kurkuma-Noten und diese typische Küchenkräuterigkeit. Die Pikanz entsteht dabei weniger durch die Säure als vielmehr über die Aromatik. Vollkommen trocken hinten, angenehm leicht wirkend, aber mit wirklich viel Charakter. Gibt’s für 25 € bei RotWeißRosé.

4. Olinger Kronsberg

Iphofen Kronsberg

Nochmal Kronsberg, aber diesmal in einer Version, die ziemlich stark vom Wirsching-Wein abweicht. Verantwortlich dafür ist Nico Olinger, der in diesem Jahr als Falstaff-Newcomer des Jahres nominiert war. DLG-Jungwinzer des Jahres war er schon. Auch Nico gehört zur neuen Winzergeneration in Iphofen, die wirklich viel Schwung mitbringt. 17 ha bewirtschaften die Olingers mittlerweile, seit dem Jahrgang 2022 ist jetzt auch alles biologisch zertifiziert. Das ist schon ein ordentliches Stück Arbeit. Wer Nico in seiner lockeren und sympathischen Art mal erlebt hat, könnte fast auf die Idee kommen, das schüttelt der doch einfach aus dem Ärmel. Aber nein, das Geheimnis lautet auch hier: erstmal wissen, was man tut – und dann tun.

Olinger Kronsberg Sylvaner

Ich habe mich aus Nicos Portfolio für den Kronsberg-Silvaner, pardon Sylvaner, entschieden. Ähnlich wie Stefan Vetter bevorzugt Nico die alte Schreibweise. Vielleicht deshalb, weil auch er den Wein auf die »alte Art« bevorzugt ohne große technische Eingriffe. Die alten Reben im Kronsberg liefern ihm dabei das kräftigste, intensivste Material all seiner Weine. Und das schmeckt man auch.

In der Nase ist da schon eine kräutergrüne Kante, die ein bisschen an kandierte Angelika erinnert, echt individuell. Im Mund schlucke ich kurz und sage dann »Aha, so sieht das hier aus!«. Verständlicher ausgedrückt: Das ist selbst im schwierigen Jahrgang ein intensiver und beeindruckender Wein geworden. Taktil enorm glatt und fließend, mächtige Extraktdichte, aber eben nicht überreif, sondern nur eng beieinander liegende Teilchen. Deutlich saftorientierter als der Wirsching, reifer, gelber, würziger. Mit Luft kommt noch mehr Aromatik hinein. Das ist deutlich herausfordernder in der Küche, da darf man auch mal den Kontinent wechseln, aber in jedem Fall ein echt lebendiger Wein. 15 € ab Hof, wobei dort mittlerweile der 2022er am Start ist.

5. Emmerich Julius-Echter-Berg N°6

Iphofen Julius-Echter-Berg Emmerich

[In Kooperation mit dem Weingut Emmerich] Bis ganz zum Schluss des Artikels musstet ihr ausharren, um einen Wein aus der berühmtesten Iphöfer Lage präsentiert zu bekommen. Es handelt sich dabei natürlich um den Julius-Echter-Berg. Jener ist nach übereinstimmender Einschätzung für die langlebigsten Weine verantwortlich, extrem steil und steinig oben an der Kante zum Wald, etwas tiefgründiger und windgeschützter im unteren Bereich.

Nun sind langlebige Weine ja ohnehin eine Spezialität des Weinguts Emmerich. Vorletztes Jahr beim Best of Gold hatten wir den 2008er Silvaner Selection der Emmerichs auf den Thron gehoben und – haltet euch fest – das war der aktuelle Jahrgang dieser Spezialität. Stark war ich versucht, diesmal einfach den 2009er an dieser Stelle folgen zu lassen, aber von dem sind nur noch wenige Flaschen verfügbar. Recht haben die Gatronomen allerdings, die hier zugeschlagen haben. Ansonsten findet ihr im Emmerich-Online-Shop noch jede Menge spannende Silvaner aus Jahrgängen wie 2013, zudem gibt es auf Anfrage eine Schatzkammer-Liste. Ihr merkt also, hier versteht man sich auf Lagerreife.

Emmerich Silvaner Iphofen

Aus dem Jahr 2019 stammt der Echter-Berg-Silvaner mit der Ordnungsnummer 6, was nichts anderes bedeutet als der sechste Jahrgang dieses speziellen Gewächses. Sehr selektive Lese, Spontangärung, Ausbau im Halbstück-Fass aus Spessarteiche, zehn Monate auf der Vollhefe – das sind die Rahmenbedingungen. Ich schnuppere den Kräuter-Keuper, ich nippe, und voilà, hier haben wir ihn endlich, den original fränkischen Barock.

Anders als bei Wachauern Vertretern dieser Stilrichtung ist der Frankenwein der Emmerichs allerdings aus bewusst kerngesunden Trauben ohne Botrytis gewonnen worden. Das resultiert in einem prinzipiell lupenreinen Fruchtausdruck. Aber Reife, Holzfass und Extraktdichte haben gleichzeitig zu einer formidablen Würze geführt, die für einen kraftvollen und lang währenden Abgang sorgt. Mir persönlich ist der Wein, wenngleich bereits wunderbar hedonistisch, sogar noch ein wenig zu jung. »Gute 15 Jahre Lagerfähigkeit«, konstatieren die Emmerichs, und wer würde dieser Einschätzung nicht folgen wollen? 20 € im Online-Shop sind da keine große Investition.

Nicht vergessen möchte ich zum Abschluss den wurzelechten (!) Altfränkischen Satz aus dem Seinsheimer Hohenbühl mit seinen 120 Jahre alten Reben, den das Weingut hegt und pflegt. Wäre dies nicht die Silvaner-Schau, müsste ich zwingend noch mehr darüber schreiben. Vielleicht dann an anderer Stelle…

Mein Fazit

Mein Fazit lässt sich auf wenige Zeilen beschränken (okay, ich habe ja auch schon einige davon beansprucht).

Iphofen ist und bleibt eines der wichtigsten Zentren des fränkischen Weinbaus. Das Faszinierende an diesem Ort ist, dass die Zeit einfach nicht stehen bleibt. Je nach persönlichen Vorlieben werdet ihr alles finden können, vom Feierabend-Schoppen über den etablierten VDP-Granden bis hin zum wilden Naturwein. Latent bräsig auf gestern zu verweisen, als alles noch viel besser war, ist Iphofens Sache offenbar nicht.

Falls ihr rebsortenmäßig ein bisschen flexibler seid als ich bei meiner Silvaner-Schau: Mit dem Ilmbacher Hof und dem Weingut von der Tann gibt es auch zwei explizite Müller-Thurgau-Spezialisten, die der matten Rebsorte wirklich Beine machen.

Was die Silvaner von hier eint, ist aber tatsächlich ein gemeinsames geschmackliches Element. Die Frucht erscheint im Prinzip eher schüchtern. Wichtiger sind hingegen Würze und Kräuterigkeit. Ich empfinde das als eine Mischung von Senf, Kerbel, Angelika, gebackenem Sellerie mit einem leicht schwefligen Unterton. Die besseren Weine aus Iphofen haben auf jeden Fall enorm viel Charakter und Reifepotenzial.

Deshalb: Lasst euch darauf ein. Entdeckt diese Weinwelt mit ihren ganz eigenen Nuancen. Denn eigentlich ist es doch genau diese Unaustauschbarkeit, die wir uns im Wein wünschen. Die Kombination aus Natur und Kultur, gell? In diesem Sinne – auf nach Iphofen!

Dieser Beitrag wurde unter Anzeige / Sponsored Post, Wein abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Iphofen – Silvaner auf Planet Keuper

  1. Alex sagt:

    Informativ und gut zu lesen wie immer. Herzlichen Dank zumal wir gerade bei Weigands logieren. Da sind wir nun etwas schlauer. Der Wein wurde heute im Keller mit basslastigen Rhythmen vom Jungwinzer beschalt. Eventuell Teil des Konzeptes ;-).

    Iphofen ist ein echtes Kleinod , sehr gute bis hervorragende Gastronomie. Gepflegte Historie , viel Grün wunderschön , erlebenswert – heile Welt. Hier sieht man , was zu erreichen ist wenn Geld sinnvoll verwendet wird. Ich glaube das Städtchen hat den Knaufs viel zu verdanken .

    • Matze sagt:

      Ja, das glaube ich auch. Es ist immer ein Vorteil, wenn erfolgreiche Unternehmen in der Region bleiben (so wie Würth in Hohenlohe) oder zumindest einen Teil ihrer Zentrale noch dort haben. Da ist dann einfach der Bezug zum Lokalen größer. Und was man nicht vergessen darf (ein bisschen plakativ ausgedrückt): Gute Leute ziehen nur in attraktive Gegenden. Insofern sind natürlich auch die Unternehmen selbst daran interessiert, dass es, wenn schön nicht glamourös oder international, dann zumindest richtig schön ist 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.