Ein Topf für alle: Cozido à Portuguesa

Bitte folgt mir jetzt mal auf einen kleinen Trip in meine eigene und vielleicht auch Eure Vergangenheit. Siebte Klasse Gymnasium, die enge Welt. Der Schulbus auf dem Weg ins heimatliche Dorf ist voll, es müffelt. Polyesterpullover, alle tragen sie, und das ist nicht gut fürs Ambiente. Draußen nieselt es. Als ich zu Hause klingele, ist mir fast so, als hätte ich durch das geöffnete Küchenfenster schon wieder einen süßlich-strengen Duft wahrgenommen. Und tatsächlich. Die Tür öffnet sich, die Gewissheit ist da. Es gibt Kohlgemüse. Praktisch aufzuwärmen für alle einzeln eintreffenden Familienmitglieder. Als ob das Leben nicht schon hart genug wäre. Weiterlesen

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Ponte da Barca – roter Vinho Verde aus Portugal

Wenn es um “Vinho Verde” geht, denkt jeder automatisch an Weißwein. Ich muss mich korrigieren: jeder außerhalb Portugals. Gut zehn Prozent dieses frischen Weins aus dem nordportugiesischen Minho werden nämlich aus roten Trauben gewonnen – allerdings so gut wie nie exportiert. Wikipedia weiß zu berichten, dass „der Wein bei mangelnder Hygiene aus Angst vor Fehlgärungen stark geschwefelt wird“. Da die Schwefelung jedoch die Bildung natürlicher Kohlensäure verhindert, wird sie später künstlich hinzugefügt. „Starke Säure“ und „sehr tanninhaltig“ sind weitere Stichworte, die in ihrer Gesamtheit für einen ordentlichen Grusel bei allen wahren Rotweinliebhabern sorgen. Weiterlesen

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Portugiesische Weinbücher

Wahrscheinlich ist es schon eine Weile her, seit Ihr das letzte Mal in der PDV 100 geblättert habt, der wichtigsten Dienstvorschrift für Polizisten. Ich kann Euch nur empfehlen, mal wieder reinzuschauen. Jede Menge lebenspraktischer Tipps. Zum Beispiel dieser hier, das Erste Gebot aller Kriminalisten sozusagen: “Erste Handlung am Tatort: Überblick verschaffen!” Also nicht gleich den vermeintlichen Mörder festnehmen und wieder abdampfen. Genauso mache ich es auch immer, wenn ich mich in eine neue Materie einfinden will. Weiterlesen

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Anflug auf Lissabon

So sah das gestern um 13 Uhr aus. So ähnlich sieht es heute auch aus, nur die Perspektive ist eine andere. Ich bin tatsächlich in Lissabon gelandet. Die nächsten vier Wochen werde ich hier zubringen dürfen, ein bisschen richtig arbeiten, ein bisschen bloggen, ein bisschen in der Stadt herumlaufen und Dinge erkunden. Vor fast genau sieben Jahren war ich schon einmal hier, und ich bin gespannt, was sich alles verändert hat. Da ich annehme, dass einige von Euch vor kürzerer Frist in Lissabon waren, würde ich mich über alle Tipps und Hinweise sehr freuen. Wo kann man interessante Dinge kaufen und essen, wo gibt es die beste Weinauswahl, und welchen würdet Ihr da speziell empfehlen? Dass ich alles esse, stimmt zwar, aber heute Morgen musste ich das gleich mal relativieren: Eine rohe Innereien-Wurst aufs Frühstücksbrötchen erschien mir dann doch ein wenig heftig.

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Blogger treffen auf Flaschen

Sich als Blogger im Netz zu verlinken, ist ja soweit ganz nett. Noch viel besser ist es allerdings, das Virtuelle ins Reale zu überführen. Genau das fand vor wenigen Tagen in dangerous Ehrenfeld statt: Marqueee von “Allem Anfang…“, Christoph von “originalverkorkt” und Matze von “Chez Matze” trafen sich zum allerersten Mal. Es wurde viel erzählt, gegessen und eine nicht unwesentliche Zahl an Weinen zunächst begutachtet und dann auf ex runtergestürzt. Was das für hochkarätige Flaschen waren, und was ich darüber zu sagen habe, lest Ihr hier. Was die anderen dazu meinen, lest Ihr entsprechend bei ihnen. Weiterlesen

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Istanbuler Street Food-Alphabet, Kes-Y

Zweiter und letzter Teil des Alphabets. Mit meiner Begeisterung für Kokoreç bin ich übrigens nicht allein auf der Welt. Jeden Tag kommen Leute dank Google-Treffern auf meinen Blog. Alle suchen nach Kokoreç-Ständen in Deutschland, besonders in Berlin. Das ist vermutlich nicht die übliche Leserschaft für meine Artikel hier, aber ganz sicher ein Hinweis auf eine Marktlücke. “Mein” Kokoreçer am Tarlabaşı-Boulevard musste bei meinem ersten Besuch dieses affig gestellte Daumen-hoch-Foto über sich ergehen lassen. Aber ab dem dritten Mal kennt man sich irgendwie, die Atmosphäre wird sehr entspannt. Zum Feierabend konnte ich übrigens einen Mann beobachten, der sich an jenem Stand ein ganzes Weißbrot voll mit Kokoreç füllen ließ, davon herzhaft abbiss und ohne Bezahlung abdampfte. Nachbarschaftshilfe, nehme ich an. Vielleicht ein Klempner, Fernsehtechniker oder Grillinstallateur, der sich dank geleisteter Arbeit ein Jahr lang über Flatrate-Kokoreç freuen kann. Weiterlesen

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