Stadteinsichten: Jakarta, Indonesien

„Überall in Indonesien geht es aufwärts, nur in Jakarta geht es abwärts.“ Tief bin ich in den weißen Ledersessel eingesunken, hier im Chefbüro von UNHCR in Central Jakarta. Inwiefern es abwärts geht, möchte ich wissen, die Stadt mache doch einen enorm dynamischen Eindruck. „Ja,“ meint mein Gesprächspartner, „das ist Fluch und Segen zugleich. Nie zuvor hat es so viel Geld in Indonesien gegeben. Und niemals gab es eine Mittelschicht – ich spreche hier von Menschen mit einem Jahreseinkommen von 4.000 US$ – die sich so viel leisten konnte. Aber die Infrastruktur hält mit dieser Entwicklung nicht Schritt, der Verkehrskollaps, die unzureichenden Wohnverhältnisse bei ständiger Zuwanderung vom Land, auch die schlechte Bildungssituation. Grundsätzlich bin ich optimistisch, aber es dauert sicher noch 20 Jahre, bis sich hier in Jakarta die Verhältnisse harmonisiert haben.“ Ihr merkt schon, diesmal wird es nicht primär um Essen gehen, denn ich habe wieder einmal einen meiner berüchtigten Stadtrundgänge gemacht. Angefangen hat alles noch ganz offiziell mit diesem Termin. Weiterlesen

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Erster Nachmittag in Jakarta

Liebe Leute, ich entferne mich immer weiter von Euch. Mittlerweile bin ich auf der Südhalbkugel angekommen, das erste Mal in meinem Leben. Hier in Jakarta werden die Tage seit dem 21. Dezember nämlich wieder kürzer – wenn auch nur minimal, schließlich sind wir in den inneren Tropen. Ich war schon ein wenig aufgeregt, weil man mir Jakarta als ein wenig molochös beschrieben hatte. Wahnsinniger Verkehr, Smog, wildes Leben auf den Straßen, zehn Millionen Einwohner in der Stadt, 28 Millionen in der Metropolregion, und immer noch wächst, wächst, wächst alles weiter in sämtliche Richtungen. In den nächsten Tagen werde ich noch mitbekommen, was Jakarta unter der Woche bedeutet. Dafür war es heute am Sonntag sicher vergleichsweise ruhig. Aber nach meinem ersten Eindruck wüsste ich nicht, weshalb ich nicht ziemlich begeistert sein sollte. Weiterlesen

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ThaiBierPokal 2012: Chang Draught vs Red Horse

Eigentlich sollte auf dem Bild links nicht der Stadtplan von Manila abgebildet sein, sondern eine Straßenszene aus der Stadt selbst. Vom Fischerhafen Novotas zum Beispiel oder vom Farmers‘ Market im Stadtteil Cubao. Aber es hat nicht sollen sein. Geschlagene zwölf Stunden habe ich gestern im Transitbereich des Flughafens von Bangkok verbracht und auf den Flug gewartet, der immer weiter nach hinten verschoben und schließlich ganz gestrichen wurde. Als ich dann wieder in der Stadt war, meinte Rick nur ganz trocken, „ah, pünktlich zurück zum zweiten Biertest. So sind sie, die Deutschen!“ Dass eines der Biere eigentlich ein philippinisches Lizenzprodukt ist, haben wir allerdings erst später erfahren. Weiterlesen

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Wohin in der Mittagspause?

Millionen von Menschen pendeln täglich in die Innenstadt von Bangkok, um dort zu arbeiten. Unzählige Bürohochhäuser prägen mittlerweile das Bild der Stadt. Als ich zum ersten Mal in einer solchen Gegend unterwegs war, kam sie mir öde und steril vor. Aber wie leicht täuscht man sich doch! Zur Mittagszeit nämlich strömen in diesen Geschäftsvierteln große Menschentrauben aus den Häusern, um gemeinsam essen zu gehen. Kantinen gibt es in den wenigsten Betrieben, und die Angewohnheit, sich von Muttern morgens ein Butterbrot schmieren zu lassen, ist in Thailand kaum verbreitet. Hier also drei Orte für die Mittagspause, die wie Blumen in der Wüste wirken. Weiterlesen

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Eine Mango ist eine Mango

Sollte man meinen. Tatsächlich aber gibt es etwa 50 Mangoarten. Unter ihnen befindet sich mit mangifera indica jene, die wir im Allgemeinen als grünrübige Supermarktfrucht kennen. Aus dieser Art wiederum sollen bis zu 1.000 Sorten entstanden und gezüchtet worden sein. Fast jedes Tropenland von Indien (die Urheimat der Art) über die Philippinen, Australien, Mittel- und Südamerika und Afrika bis nach Spanien hält eine Unzahl an Bezeichnungen für diese Sorten parat. So auch Thailand. Ich fühle mich überfordert. Deshalb habe ich mir hier in Bangkok erst einmal ein paar möglichst unterschiedlich bezeichnete Mangos gekauft, um die Einzelheiten zu ergründen. Weiterlesen

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ThaiBierPokal 2012: Singha vs Leo

“Thank God it’s Friday!”, ruft der gemeine U.S.-Amerikaner an diesem Wochentag zu dieser Uhrzeit aus. Kein Wunder, dass auch der in mannigfacher Zahl aus den Büros strömende Thai denselben Seufzer von sich gibt: “ขอบคุณพระเจ้าก็ศุกร์!” Weil so ein Feierabend erst richtig schön mit einem Feierabendbier ausklingt, haben sich mein australischer Kollege Rick und ich uns Folgendes ausgedacht: An jedem Freitag ab jetzt werden zwei thailändische Biermarken gegeneinander antreten. Das wird so lange gehen, bis wir alle durchgetestet haben, also geschätzte vier Wochen. Denn obwohl hier Bier in durchaus erheblichen Mengen konsumiert wird (vor allem von Australiern, aber die Diskussion sollte ich nicht gleich beim ersten Mal eröffnen), dürfte es alles in allem nicht mehr als acht unterschiedliche Marken geben. Weiterlesen

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