Weintest Spätburgunder aus Franken unter 15 €

Weintest Spätburgunder Titelfoto

Spätburgunder ist aus Winzersicht eine nicht ganz einfache Rebsorte. Die dünne Schale zeigt sich empfindlich gegen Krankheiten und Witterungseinflüsse. Wird es zu feucht, zu trocken, zu heiß oder zu kalt, reagiert der Spätburgunder leicht beleidigt. Früher sagte man auch, auf Muschelkalk würde man keinen guten Spätburgunder ziehen können. Oder: Franken und Rotwein, das sei eh nix. Gut, seit dem unaufhaltsamen Ausfstieg des Weinguts Fürst passt das nicht mehr ganz, aber Churfranken ist natürlich auch eine spezielle Ecke. Grund genug also, den fränkischen Spätburgunder beim Weintest mal wieder ein bisschen unter die Lupe zu nehmen. Und damit wir hier nicht in burgundische Gefilde abdriften, habe ich gleich noch einen Deckel draufgesetzt. 15 € war die preisliche Obergrenze. Voilà…

Wie der Weintest funktioniert

Eigentlich habe ich es hier genauso gehandhabt wie bei der Großen Silvaner-Schau. Nur musste ich diesmal keine Vorrunde der vermeintlich Chancenlosen machen, dafür war die Auswahl bereits bei der Beschaffung zu rigoros. Ich weiß, Spätburgunder funktioniert auch in Feinherb, aber nicht in diesem Weintest. Der Restzucker lag oft genug unter einem Gramm pro Liter. Was mir noch aufgefallen war: Auch die einfacheren Weine wurden häufig im Holzfass ausgebaut. Der luxuriösere Ausbau hängt natürlich auch damit zusammen, dass die Kunden im Allgemeinen bereit sind, für einen Rotwein ein bisschen mehr auszugeben als für einen Weißwein.

Ansonsten hatte ich diesmal tatsächlich kein idealtypisches Geschmacksbild im Auge. Oder vielmehr auf der Zunge. Nur stimmig sollte es sein, schön ausgewogen zwischen Säure und Struktur, nicht zu mager, nicht zu heiß, nachhaltig, speisengeeignet. Schaut also, was ich in dieser Hinsicht entlang des Mains gefunden habe.

Kremer/Großheubach – Spätburgunder Churfranken 2021

Bischofsberg

[In Kooperation mit dem Weingut Kremer] Churfranken bezeichnet den westlichsten Teil des Anbaugebiets Franken. Man könnte auch sagen »Jenseits des Spessarts« oder »Buntsandstein-Franken« oder »Rotwein-Franken«, und alles stimmt irgendwie zu einem überwiegenden Prozentsatz. Churfranken als Begriff leitet sich davon ab, dass die Region früher zum Kurfürstentum Mainz gehört hat. Orte wie Miltenberg, Klingenberg oder Großheubach tragen beispielsweise immer noch das »Mainzer Rad« in ihrem Wappen. Großheubach ist auch das Stichwort, wenn es um diesen Wein geht. Das Familienweingut Kremer befindet sich nämlich nicht nur im 5.000-Einwohner-Ort am Main, sondern holt auch gleich vier Spätburgunder aus ihrer Hauslage, dem Großheubacher Bischofsberg. Zwei Drittel des Bischofsbergs sind übrigens als VDP.Große Lage gelistet, das nur zur Einordnung.

Kremer Weintest Spätburgunder

Der »einfachste« Bischofsberg bei den Kremers ist der Literwein (!), dann kommen Gutswein, Churfranken (also dieser hier) und ganz oben Réserve. Ich habe mich in diesem Weintest für die Nr. 2 der internen Hierarchie entschieden, weil sie mit 9,50 € ab Hof auch super ins Preisgefüge passt. 2021 war ja ein Jahrgang mit mehr Frische im Sommer und einer längeren Vegetationsperiode. Der Churfranken bringt dann auch lediglich 12 vol% auf die Waage, aber das merkt man überhaupt nicht. Im Gegenteil, der Wein startet sofort mit ein wenig Rauchigkeit vom Ausbau und viel kerniger roter Frucht. Johannisbeere und Lorbeer prägen die Aromatik, der Churfranke will kein abgesofteter Schmeichler sein, sondern zeigt viel Charakter und Spannung. Gefällt mir sehr. Wer es ein wenig weicher mag, wird vielleicht den 2022er Gutswein vorziehen, und die 22er Réserve hatte mich schon bei der ProWein nachhaltig beeindruckt. Mit anderen Worten: eine Top-Adresse zum Entdecken!

Hofkeller/Würzburg – Spätburgunder Großheubach 2022

Großheubacher Bischofsberg

[In Kooperation mit dem Staatlichen Hofkeller] Der Staatliche Hofkeller ist mit fast 900 Jahren Geschichte eines der ältesten durchgängig existierenden Weingüter der Welt. 1128 bedeutete eine Schenkung des Würzburger Bischofs Embricho den Anfang, und seitdem hat sich je nach Obrigkeit einfach der Name geändert. Vom Fürstbischöflichen Hofkeller über den Königlich Bayerischen Hofkeller bis jetzt zum Staatlichen. »Staat« heißt in diesem Zusammenhang natürlich nicht etwa Bundesrepublik, sondern Freistaat Bayern. Die Würzburger können dabei nicht nur mit einem Weinfass von 1684 in ihrem Keller und einem von Balthasar Neumann gestalteten Barockgebäude punkten, sondern besitzen auch Parzellen in allen vier geologischen Formationen Weinfrankens. Die Roten sind dabei vor allem in Churfranken zu finden; im Hörsteiner Abtsberg auf Urgestein und im Großheubacher Bischofsberg auf Buntsandstein.

Hofkeller Weintest Spätburgunder

War der Bischofsberg lange Jahre lediglich »hidden champion«, gibt es seit ein paar Jahren auch ein Großes Gewächs von dort. Für den Weintest habe ich aus Gründen des finanziellen Limits allerdings den Großheubacher Ortswein ausgesucht. Auch jener stammt aus dem Berg mit dem charakteristischen Namenszug à la Hollywood. Anders als seinen großen Bruder gibt es die 2022er Ausgabe allerdings schon für 13,80 € bei den Staatlichen (hier der Nachfolgejahrgang im Shop). Was ihn mit dem weiter oben beschriebenen Pendant des Weinguts Kremer eint, ist die unmittelbare Rotfruchtpräsenz. Dabei ist es weniger die Johannisbeere, als vielmehr die Kirsche, die hier das Aroma angibt. Schön balanciert im warmen Jahr 2022, das ohnehin eher den Roten als den Weißen zugute kam, sollte man dem Großheubacher ein bisschen Luft gönnen, damit er sich richtig auffächert. Die gute Herkunft merkt man ihm aber immer an.

Geßner/Garstadt – Spätburgunder Hergolshäuser Mainleite 2021

Hätte ich nicht vorher schon den Artikel über die Spitzen-Silvaner veröffentlicht, und würde es nicht ein paar allwissende Freaks geben, alle wären doch bass erstaunt, das bislang weniger bekannte Weingut Geßner gleich ein zweites Mal unter den Siegern zu finden. Stimmt doch, oder? A propos Bekanntheit: 155 fränkische Weinlagen habe ich in meiner Fotodatei dokumentiert, und die Hergolshäuser Mainleite, aus der dieser Wein stammt, ist (noch) nicht darunter. Es gibt sie noch nicht mal bei weinlagen-info, und das sagt eigentlich alles. Das Dorf Hergolshausen befindet sich ab Volkach 20 km den Main aufwärts in Richtung Schweinfurt, und seine Rebfläche zieht sich entlang eines kleinen Seitentals. Ein Zug, wenige Hektar, das ist die Mainleite. Hier könnt ihr euch einen visuellen Eindruck davon verschaffen. [Nachtrag: Inzwischen ist sie drin! Hier also die Hergolshäuser Mainleite.]

Gessner Weintest Spätburgunder

Ich hatte ja schon beim Silvaner-Artikel geschrieben, dass Uwe Geßner und Sohn Marco viel Wert auf den Ausbau legen, der den Charakter der Weine durchaus prägt. Beim Roten wird das sogar noch deutlicher als beim Weißen. Frisch geöffnet gibt es rauchige Reduktionsnoten, Holzkohle, Kirschfrucht, nicht superkrass, also weniger als J.Neus und etwas mehr als Rings, aber definitiv sehr angesagt. Nun wäre das allein kein Gewinnergrund, wenn die Substanz dahinter diesen expressiven Angang nicht tragen könnte. Kann sie nämlich. Je länger der Wein offen ist, desto weniger stehen die Ausbaunoten im Vordergrund, desto mehr wirken Kirschfrucht und durchaus beachtliche Würze. Wenn ihr sowas überhaupt nicht mögt und mehr auf den feinfruchtig-gleitenden Typus steht, lasst die Finger davon. Allen anderen sei gesagt: Ich persönlich finde es super, dass es einen solch mutigen Ansatz hier im wenig prominenten Teil Weinfrankens gibt.

Bürgerspital/Würzburg – Spätburgunder Veitshöchheim 2023

Veitshöchheimer Sonnenschein

[In Kooperation mit dem Weingut Bürgerspital] Ihr habt ja in letzter Zeit schon einiges vom Bürgerspital hier auf dem Blog lesen können. Zunächst natürlich die Werkschau anlässlich Robert Hallers Abschied, dann das Große Silvaner-Gewächs aus der Stein-Harfe und schließlich jetzt noch den Spätburgunder im roten Weintest. Das kommt aber alles nicht von ungefähr, denn in einem konsequent ausgerichteten Weingut ändert sich der Weinstil ja nicht grundlegend, nur weil es sich um eine andere Rebsorte handelt. Aber zunächst einmal zur Herkunft: Veitshöchheim ist eine Gemeinde ein paar Kilometer mainabwärts von Würzburg. Die einen kennen es vielleicht wegen der schönen Schlossanlage, die anderen wegen der am Ortsrand beheimateten Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, kurz LWG. Wegen seiner Weine steht Veitshöchheim hingegen meist weniger im Fokus. Und das, obwohl es mit dem Veitshöchheimer Sonnenschein eine VDP.Erste Lage gibt.

Bürgerspital Weintest Spätburgunder

Aus dieser steilen, nach Südwesten ausgerichteten Muschelkalk-Lage holt das Bürgerspital seine Spätburgunder. Also sowohl die Großen als auch den Ortswein. 11,90 € kostet jener im Shop und wurde bereits in Holzfässern ausgebaut. Tatsächlich merkt man dem Wein diesen Ausbau auch sofort an. Allerdings nicht etwa durch Neuholzaromen, sondern vielmehr dadurch, dass die feine Frucht gebändigt wirkt, eingekleidet, begleitet. Leicht Zimt ist zu spüren, Cranberries, Kirsche, aber alles auf elegantem Niveau ohne Lautsprecher. Wenn man es denn mit einem Burgunder vergleichen wollte, wäre ich hier viel eher in Beaune als an der Côte de Nuits. Gebt dem Wein Zeit und Luft, lasst euch darauf ein, esst etwas dazu. Das ist Spätburgunder auf Samtpfoten, und je länger ich aus der Flasche probiere (jetzt schon den fünften Tag), desto besser gefällt er mir.

Juliusspital/Würzburg – Spätburgunder Würzburg 2022

Oh nein, werdet ihr jetzt sagen. Das ist der fünfte und letzte der empfohlenen Spätburgunder im Weintest und schon wieder von einem der drei großen Würzburger Weingüter. Aber erstens ist dies hier der einzige, der tatsächlich aus Würzburg stammt. Und zweitens habe ich das beim Test nicht gewusst. Stilistisch und von der Lage her gibt es nämlich große Unterschiede zwischen dem Großheubacher vom Hofkeller und dem Würzburger vom Juliusspital. Vielleicht spielt eine Rolle, dass das alles keine »Beeindrucker« beim ersten Schluck sind, und es der Charakter meines Weintests mit sich bringt, mehrere Runden, sprich mehrere Tage performen zu müssen.

Juliusspital Weintest Spätburgunder

Der Würzburger Ortswein des Weinguts Juliusspital zeigt sich jedenfalls zunächst einmal in einem sehr hellfarbigen Gewand. Der erste Naseneindruck wirkt auch ein wenig »röstdeutsch«, aber das ändert sich interessanterweise deutlich mit der Zeit. Im Mund bin ich angenehm überrascht von der Leichtfüßigkeit in Kombination mit einem echt langen Nachhall. Aromatisch sind Walderdbeere und Kornelkirsche angesagt, Frische und Stimmigkeit ziehen sich über alle Runden durch. Wer ausschließlich »moderne« Spätburgunder mit Säurebiss und Holzkohleeindruck mag, wird den Würzburger vielleicht zu matt finden. Aber täuscht euch nicht, denn wie heißt es so anschaulich, »am Ende kackt die Ente«, und wer auch am fünften Tag noch top performt, gehört schlicht in diesen Artikel. Im Shop des Weinguts ist bereits der 2023er für 13,50 € gelistet, der (wenn ich mich richtig erinnere) dieses Jahr bei der Fränkischen Weinprämierung schon für Punkte-Furore gesorgt hatte. Mein 2022er Exemplar hatte ich schlicht beim Edeka für 11,99 € erstanden.

Der Pirat im Weintest

Kein Spätburgunder-Weintest wäre als Blindprobe vollständig ohne einen oder gar mehrere Piraten. Weil ich hier ja nur fränkische Spätburgunder unter 15 € verkostet habe, wollte ich nicht Weine aus anderen deutschen Anbaugebieten dafür nehmen, sondern originale Burgunder. Ich war nämlich vor zwei Wochen in Frankreich und habe dort zwei passende Weine erstanden. Ja, Pinot Noirs unter 15 € aus dieser Hochpreisregion sind nicht wahnsinnig häufig, aber es gibt sie natürlich. Einer von ihnen fiel beim Weintest gleich in der ersten Runde durch. Überreif, unausgewogen, sprechen wir nicht darüber.

Hudelot Weintest Spätburgunder

Der zweite allerdings hielt bis ins Finale durch. Es handelt sich dabei um den Hautes-Côtes-de-Nuits 2023 der Domaine Patrick Hudelot. 22 ha, bio-zertifiziert, fünf Weine gibt es insgesamt. Im Vergleich mit den fränkischen Weinen wirkte der Hudelot einerseits etwas dichter und auch alkoholstärker, obwohl das analytisch gar nicht der Fall war. Zusätzlich besaß er das meiste Tannin, ist also eindeutig als Speisenbegleiter gedacht. »Besser« als die besten Franken war er aber definitiv nicht.

Mein Fazit Weintest Spätburgunder

Drei wichtige Erkenntnisse sind mir nach dem Spätburgunder-Weintest gekommen, der sich (im Nachhinein muss man sagen: zum Glück) über mehrere Tage hingezogen hat.

  1. Die Qualität ist durchgängig ziemlich erfreulich. Das mag zum Teil auch an den beteiligten Jahrgängen 2022 und 2023 liegen, die interessanterweise für Spätburgunder in Franken nicht zu heiß geworden zu sein scheinen. Aber insgesamt ist das Know-how einfach gestiegen, der Austausch untereinander größer und der Blick über den Tellerrand weiter. Das macht viel aus.
  2. Dennoch sind wir weit davon entfernt, eine »neue« durchgängige Stilistik beim Spätburgunder zu haben. Die Interpretationen reichten von rotfruchtig über eher kernig und eher würzig bis zu den sanften Langläufern. Es fiel mir auch schwerer als gedacht, da eine »Gefallens-Reihenfolge« festzulegen. War beispielsweise der Geßner-Spätburgunder am ersten Tag vielleicht wegen seines abweichenden Verhaltens mein Liebling, kam der Bürgerspital-Wein oder der Hofkeller erst am dritten Tag richtig in Fahrt.
  3. Im Zusammenhang damit also meine letzte Erkenntnis: Die Weine werden nicht schlechter, wenn man ihnen ein bisschen Zeit gibt. 15 € sind nicht sooo viel Geld für einen Spätburgunder oder Pinot Noir, vor allem wenn man die internationalen Preise betrachtet. Vielleicht neigt man deshalb ein wenig dazu, den Weinen nicht genug Entwicklungspotenzial zuzutrauen, sie frisch aufzuschrauben und möglichst schnell auszutrinken. Von den fünf Weinen oben waren allein drei am fünften Tag (zwischendurch wieder zugeschraubt und im Weinkühlschrank gelagert) eindeutig in ihrer besten Verfassung. Fällt eure Urteile also lieber nicht nach dem ersten Schluck…

In diesem Sinne fröhliches Genießen mit den feinen Roten!

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6 Antworten zu Weintest Spätburgunder aus Franken unter 15 €

  1. Thomas Riedl sagt:

    Hallo Matthias,

    ein schönes, konsument*innenfreundliches line-up! Vielen Dank.
    In Churfranken hätte ich als Empfehlung noch das Demeter-Weingut Hench und Josef Walter. Hattest Du Weine von diesen Betrieben in Deiner Vorauswahl?
    Und als Piraten aus der Südpfalz, weil auch von Buntsandstein: Spätburgunder Klingener Herrenpfad vom Weingut Richard Rinck sowie von Klaus Meyer.

    Herzliche Grüße!

    • Matze sagt:

      Hallo Thomas,

      ja, das sind beides sehr geschätzte Betriebe! Da ich aber schon letztes Jahr (oder zumindest in einem anderen Artikel 😉 ) darüber berichtet hatte, wollte ich auch einmal andere Weingüter ausprobieren. Selbstverständlich habe ich nicht alle in Franken verfügbaren Spätburgunder in der Kategorie getestet. Aber glaub mir, die Tests dieses Jahr sind schon ganz schön aufwändig für eine Einzelperson. Wenn du Lust hast (kein Witz), kannst du ja nächstes Jahr gern mit dabei sein, ist wirklich spannend!

  2. Thomas Riedl sagt:

    Eine Frage habe ich vergessen: Was sind denn die “vier geologischen Formationen Weinfrankens”?
    Ich kenne die durch den Einbruch des Oberrheingrabens entstandene “Fränkische Trias” Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper, grob von Westen nach Osten.
    Ist das im Artikel genannte “Urgestein” für Dich die vierte Formation? Meinst Du damit dann Granit oder noch andere Gesteinsarten? Und wo finde ich die in Franken außer im Hörsteiner Abtsberg konzentriert?

    Nochmals Grüße nach Bamberg!

    • Matze sagt:

      Ja, Urgestein als vierte “Epoche”, also primär Granit, Gneis, Glimmerschiefer, was halt so dazuzählen kann. In der heutigen Geologie gilt der Begriff (oder vielmehr die Zuordnung) als überholt, aber die Bezeichnungen im Weinbau stammen oft vom Ende des 19. Jahrhunderts, also bleibt es der Kontinuität wegen dabei.

      Bekannteste Lage ist in Franken sicher der Michelbacher Apostelgarten. Oder für Spätburgunder-Freunde der Michelbacher Steinberg (beides Weingut Höfler). Riesling und Spätburgunder hatte ich bei der Weinbörse probiert, sehr empfehlenswert. Dann gibt’s noch den Wasserloser Schlossberg, da hat Stefan Vetter zwei Jahre (glaube ich) Riesling gemacht. Letztlich ist das alles dieselbe Ecke westlich vom Spessart. Ansonsten gibt es noch in der entgegengesetzten Richtung ein wirklich winziges Weinstück auf Urgesteinsböden östlich von Regensburg nahe der Walhalla. Aber das ist natürlich nicht mehr Franken…

  3. Pingback: Best of Franken 2025 - Chez MatzeChez Matze

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