Auf dem Titelfoto seht ihr mich in Erklärbär-Haltung, eingerahmt von Barbara Böck (Messe Nürnberg) und Ralph Dejas (Ecovin). [Credits für das Foto gehen an Annika.] Wir stehen auf der “Erlebniswelt Wein” und sind fast schon mittendrin in der moderierten Verkostung “Trendstile und Entdeckungen“. Aber was haben wir denn da entdeckt?
Der frühe Vogel
Erst einmal hatte ich entdeckt, wie man mit einem kleinen Trick ein Foto von einem leeren Waggon der Nürnberger U-Bahn machen kann. Man muss einfach eine Station in die völlig falsche Richtung fahren. Wenn man nämlich in die richtige Richtung fährt, drängt es sich zu Messezeiten so wie zur Rush-Hour in Shinjuku…
Die Verkostung
Bei der Verkostung selbst gab es dann einen sehr schönen Crémant Brut vom Weingut Zähringer aus Baden, einen Cabernet Blanc vom Weingut Doreas aus Württemberg, zwei Weine vom Weingut Benzinger in der Pfalz, nämlich den Orange Premier und den Pinot Noir Sans, und den süßen Gewürztraminer “Orange by Nature” vom Nahe-Weingut Zwölberich. Alle wirklich sehr zu empfehlen, ich hatte sie unter großen, selbstaufopfernden Mühen vorher ausgewählt. Und die Leute waren von den für viele doch ungewöhnlichen Trendstilen wie Piwi oder ohne Schwefelzusatz durchaus begeistert. Einen Wein hatte ich allerdings noch aus dem Ärmel geschüttelt…
Trollinger als Trend
Wann habt ihr Liebhaber von Armand Rousseau-Grand Crus aus dem Burgund zum letzten Mal einen einfachen Trollinger getrunken? Länger her? Na, Zeit wird’s! Dieses Exemplar auf dem Foto, der 2017er Trollinger P vom Heilbronner Bio-Weingut Schäfer-Heinrich (6,50 € ab Hof), hat nämlich ehrlich gesagt alle begeistert. Passte super zur Schokolade, aber letztlich auch zu fast allen anderen Sachen, und solo geht ein so leichtes Tröpfchen ohnehin immer. 2017 war aber auch ein Jahrgang, in dem man diesen schön frischen Rotwein-Stil gut hinbekommen konnte.
Nette Leit’
Schön ist es bei der BIOFACH auch immer, wenn man sympathische Leute vom letzten Jahr wiedertrifft. Das Weingut Lehner aus Gols im Burgenland gehört definitiv dazu. Nebst einer langen Geschichte zum G’mischdn Soodz, einem Jungwinzer-Wein und einem kernigen Blaufränkisch.
Zum Glück hatte ich auch noch kurz Zeit, um bei Sven Zerwas vom Mosel-Weingut Goswin Kranz vorbeizuschauen. Nicht dass ich viel davon verstehen würde, aber seine Wermuts in Weiß und Rosé, die er bevorzugt mit Kräutern aus dem Weinberg aromatisiert, sind wirklich spannend. Und möglicherweise die einzigen in Bio hierzulande.
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