Am Sonntag und Montag fand in München die 501 Bio-Dyn-Weinmesse statt, und zwar in dieser Form zum ersten Mal. Der für weniger Eingeweihte etwas seltsam anmutende Name rührt von einem der zentralen Präparate der biodynamischen Wirtschaftsweise her. 501 ist Hornkiesel, ein selbst zuzubereitendes Spritzpräparat, das auf einer nach oben offenen Skala der Umweltfreundlichkeit gar nicht mehr ausgewiesen werden könnte. Verkürzt gesagt: das Gegenteil von Glyphosat. 160 Winzerinnen und Winzer waren in München dabei, die einen beinharte Anhänger Steiner’scher Lehren, die anderen eher pragmatisch umweltschonend. Gemeinsam war ihnen allerdings, dass sie mit großer Umsicht individuelle Weine mit Herkunftscharakter herstellen. Hier eine Auswahl für einen einigermaßen lesbaren Artikel treffen zu wollen, ist zwar nicht leicht, aber einen Versuch wert. Sieben von ihnen möchte ich hier vorstellen, die meisten aus dem Geheimtipp-Segment.
Es passiert mir relativ selten, dass ich zu einer Veranstaltung komme, und es ist fast noch niemand da. Genau genommen wüsste ich nicht, ob mir das schon jemals passiert wäre. Diesmal hatte ich aber die noch ziemlich leere Halle des MVG-Museums vor mir, weil ich mich für einen Vortrag interessierte, der bereits morgens stattfand. Nicolas Joly, den wohl prominentesten Vertreter des biodynamischen Weinbaus, wollte ich einmal live und in Farbe (beige wie immer übrigens) erleben. Was er zu sagen hatte, war gleichzeitig interessant und unterhaltsam. Man konnte merken, dass Vortragen seine große Leidenschaft ist. Und wenn die Inhalte nicht den Rahmen dieses Artikels sprengen würden, hätte ich an dieser Stelle auch gern mehr dazu geschrieben. Aber vielleicht werde ich demnächst noch einmal darauf zurückkommen. Jetzt nämlich auf zu den Winzerständen.
Das Wetter an diesen beiden Tagen ist nach menschlichen Maßstäben nur als katastrophal zu bezeichnen. Es goß wie aus Eimern die gesamte Zeit. Viermal wurde ich pitschnass, aber zum Glück konnte ich die triefende Jacke in der Hallenecke auf eine Heizung legen. Direkt daneben befand sich der einzige ungarische Stand der Veranstaltung. Ungarn – altes Weinland, naja, könnte ich ja mal anfangen zu probieren.
Das Weingut Wassmann müsste eigentlich “Waßmann” heißen, aber gell, des scharfe S, des kennt der Ungar net. Die Story des 2 ha kleinen Weinguts ist außerordentlich spannend, beginnt in den 90er Jahren in Deutschland und endet in einem kleinen Dorf im ungarischen Weinbaugebiet Villány. Ralf Waßmann und Susann Hanauer machen hier Demeterweine, die weniger als Freakware denn als sehr schöne Speisenbegleiter daherkommen. Ihr Flaggschiff ist der Cabernet Franc (29,50 € für den 2014er), den man eigentlich in dieser Gegend nicht vermuten würde. Aber er macht sich offenbar ganz ausgezeichnet hier im tiefkontinentalen Klima. Leicht herb, frisch, rotfruchtig, ein Wein völlig ohne die mancherorts anzutreffenden Unreifenoten, der schon jetzt sehr gut läuft, aber sich natürlich noch weiter entwickeln wird. Auch die weitaus dezenter bepreisten trockenen Weißen aus Welschriesling, Weißburgunder und Chardonnay (9 €) machen eine gute Figur. Sympathische Unternehmung in hierzulande weniger bekannter Gegend, was will ich mehr?
Wenn wir jetzt auf einem ähnlichen Breitengrad bleiben, nur viele Kilometer weiter westlich, dann kommen wir in den französischen Südwesten, genauer gesagt nach Gaillac. In dieser Gegend, auch irgendwie ein halb vergessenes Schätzchen, befindet sich das Weingut Causse Marines. Virginie Maignien und Patrice Lescarret machen hier mit Charme und Können nicht nur die ganze Palette von schmucken Hausweinen, sondern gelegentlich auch solche Sachen wie Halbfermetiertes oder einen “Südwest-Sherry” nach dem Solera-Prinzip.
Mir hatten es insbesondere die trockenen Weißweine angetan, weil sie so ungeheuer anders sind als, sagen wir, ein frischfruchtiger Riesling. Loin de l’Oeil, Ondenc, Mauzac, das sind die Rebsorten, um die es hier geht. Der “Dencon” zum Beispiel (17,50 €) ist ein reinsortiger Ondenc (ja, Verlan scheint’s immer noch zu geben…), und weil man das in der Appellation Gaillac nicht darf, ist es halt ein Vin de France, die nominell unterste und damit freieste Kategorie. Er besitzt einen leichten Voile-Touch, also bewusst oxidativ, riecht nussig, schmeckt weich, ein wenig nach Banane und passt ganz sicher genial zur etwas üppigeren Küche. Lang lebe die Diversität.
Auf dem Titelfoto dieses Artikels konntet Ihr Vater und Sohn Lambert schon sehen, und hier sind die zugehörigen Weine. Das Weingut von Béatrice und Pascal Lambert befindet sich in Chinon, also im Herzen des Rotweingebiets an der Loire. Hier werden seit vielen Jahrhunderten Rotweine gekeltert, und dass die Lamberts solches auch tun, sollte niemanden verwundern. Aber die Intensität macht den Unterschied. Ist es anachronistisch, gleich sieben verschiedene Cabernet Francs anzustellen, alle ähnlich ausgebaut, aber alle von unterschiedlichen Parzellen, unterschiedlichen geologischen Terroirs und konsequenterweise geschmacklich ebenfalls ganz unterschiedlich? Oder ist das einfach großartig (wir hatten es ja schon von der Diversität), weil unsere biodynamischen Freunde hier mal lässig zeigen, was Vielfalt in der Natur bedeutet?
Ich persönlich bin ja ein großer Anhänger der Loire-Weine, und zwar in Weiß wie in Rot. Weshalb diese für ihre Qualität oftmals sehr fair bepreisten Weine in Deutschland so schwer verkäuflich sind, ist mir ein absolutes Rätsel. Der nobelste Wein der Lamberts ist ganz sicher der passend benamte Harmonie (29 €), ausgebaut in der Amphore und quasi der Gegenbeweis für all diejenigen, die glauben, Rotweine von der Loire könnten nicht elegant sein. Mein persönlicher Favorit war aber vielleicht die Cuvée Marie (20 €) von bis zu 80 Jahre alten, mit dem Pferd bearbeiteten Reben. Ein kleiner reduktiver Stinker zunächst in der Nase, dann überraschend ausgewogen am Gaumen, Kraft und Eleganz gleichzeitig, sehr vielversprechend für die kommenden Jahre.
Wenn ich von “weniger bekannten Weingütern” sprach, die ich hier vorstellen möchte, gehört dieses keinesfalls dazu. Nicolas Joly, Coulée de Serrant, diese Namen nennen selbst solche Weinfreunde mit Hochachtung, die mit der biodynamischen Bewegung ansonsten überhaupt nichts anzufangen wissen. Wenn sich auch alle einig sind, dass hier Großartiges entstehen kann, haben sich die Geister in der Vergangenheit immer wieder an dem tatsächlich Dargebotenen gespalten. Mal war von “genialen”, mal von “fehlerhaften” Weinen die Rede. Mal schien es tatsächlich so gewesen zu sein, mal war es aber auch ein- und derselbe Wein aus ein- und derselben Flasche, der zu diesen unterschiedlichen Wertaussagen führte. Aber Kontroversen machen ja schließlich irgendwie auch den Reiz der Sache aus. Es gibt nun einmal Schlotzweine, die lecker sind und schnell in der Kehle verschwinden, und es gibt solche, über die man zwei Stunden lang diskutiert und sich danach trotzdem noch nicht einig ist. Und beide haben ihre Berechtigung.
Während der Vieux Clos noch voll in seiner Apfelphase steckt und jetzt wirklich überhaupt nicht getrunken werden möchte, empfand ich das bei den beiden Weinen darüber schon anders. Graduell wenigstens. Der Clos de la Bergerie 2015 (30 € ab Hof) besitzt meiner bescheidenen Meinung nach hervorragende Anlagen. Zwar stammt er aus einem eigentlich zu heißen Jahrgang, aber kräftig sind die Joly-Weine ja immer. Weniger Botrytis als in der Vergangenheit und eine schön straffe Säureader, das sind die Elemente, die neben der ohnehin immer vorhandenen inneren Dichte und Kraft den Wein ausgewogen werden lassen. Eine feurige Reife hat dieser Wein, und wenn Ihr mich ganz persönlich fragt, kauft Euch lieber diesen hier (oder den 2014er) und legt ihn vorsichtig für knapp zehn Jahre in Euren kühlen Gewölbekeller anstatt “gereifte” Flaschen im Handel zu erwerben.
Es gibt ja manchmal solche Zufälle. Man stoppt einfach irgendwo, weil gerade niemand am Stand im Weg steht – und dann probiert man auf einmal Dinge, die einem völlig neu sind. So ging es mir bei Sequerciani. Nun bin ich zwar nicht der große Experte für italienische Weine, aber die für gewöhnlich verwendeten Rebsorten sind mir meist geläufig. Das war hier nicht so, und dafür gibt es einen Grund: Der kleine Demeter-Betrieb in der toskanischen Maremma, der außer Wein auch noch Olivenöl und andere landwirtschaftliche Produkte herstellt, besitzt einen erstaunlichen Rebsortenschatz. Dabei arbeiten sie mit Wissenschaftlern der Universität Florenz zusammen, die schon seit etlichen Jahren unermüdlich durch die alten Weingärten der Toskana streifen, um fast ausgestorbene autochthone Rebsorten zu finden, zu identifizieren und – wenn möglich – zu rekultivieren. Diversität, wir hatten das ja schon. Und bei Sequerciani werden zwei dieser Rebsorten angebaut, nämlich Foglia Tonda und Pugnitello. Sagt nicht, dass Ihr die schon kanntet.
Pugnitello ist eine Rebsorte, die sich offenbar ideal für den biodynamischen Anbau eignet: Sie ist spät reifend, hartschalig und sehr widerstandsfähig, bringt aber nur geringe Erträge. Letztere Eigenschaft dürfte dazu geführt haben, dass sie nicht mehr angebaut wurde, aber das ist bei “unserer” Anbauphilosophie ja glücklicherweise nicht das Kriterium. Auch dank des natürlicherweise hohen Säuregehalts der Beeren sind die Weine pH-mäßig so stabil, dass sie unfiltriert und ungeschwefelt in die Flasche gebracht werden können, ohne seltsame Nebentöne zu offenbaren. Dafür offenbaren sie Töne, denn Charakter gibt es mehr als genug. Der Pugnitello (22 €) ist dunkel, tanninreich, kräftig und am Ende doch überraschend samtig. Der Wein aus Foglia Tonda hingegen (15 €) kommt durchaus freakiger daher, mit zuckrigerer Nase, dafür noch mehr Säure und Aromen nach Rosinen und Erdbeeren. Irgendwie erinnert er mich an die Freisa aus dem Piemont, aber auch ein bisschen an einen Uhudler. Der Süßwein aus Aleatico ist dann schlichtweg der Wahnsinn mit seinem Druck und dem Geschmack nach sämtlichen aromatischen Kräutern der Macchia. Wiederum keine einfachen Weine, aber ungemein interessant und schlichtweg ein heftiger Wink mit dem Zaunpfahl, dass ich mich mehr mit italienischen Weinen beschäftigen sollte…
Wo wir schon bei individuellen Ansätzen sind… Was ist eigentlich der Nikolaihof? Eine Gemeinschaft, eine eigene Religion, ein Universum? Möglich. Ich wüsste nämlich nicht, mit welchem anderen Weingut ich den Nikolaihof vergleichen sollte. Das hier ist eine Welt, die sich irgendwie aus sich selbst heraus gleichzeitig treu bleibt und immer weiter entwickelt. Links auf dem Foto seht Ihr die neueste Weiterentwicklung eigener Art, Naturkosmetik aus, tja, interessant “bäuerlichen” Zutaten, vielleicht habt Ihr ja bei Beautyjagd schon darüber gelesen. Ein Wachau-Kochbuch gibt’s auch – und natürlich Wein, nicht nur einen, sondern ganz viele. Dass es so viele Weine sind, könnte möglicherweise daran liegen, dass jene aus sehr unterschiedlichen Jahrgängen stammen, aber dennoch gleichzeitig auf den Markt gebracht werden.
Wenn ich weiter oben schon bei der Domaine Lambert davon sprach, dass es vielleicht ein bisschen anachronistisch für ein kleines Weingut sei, sieben trockene Rotweine aus derselben Rebsorte anzubieten, was kann ich dann hierzu sagen? Weißweine werden ganz normal gepresst, vergoren, gelagert und dann abgefüllt. Aber die Lagerung im Holzfass kann ein bisschen länger dauern. Nicht ein Jahr, auch nicht zwei, nein, zehn, 15, 20 Jahre. Der für mich beeindruckendste Wein vom Nikolaihof, der Riesling Vinothek 2000 (kostet schon a bissi, 100 € vielleicht) lagerte ganze 16 Jahre im Holzfass. Und es ist ihm ausgezeichnet bekommen. Fast keine Alterungsnoten besitzt er, was man von anderen 17jährigen Rieslingen sicher nicht sagen kann. Aber es ist natürlich nicht die Abwesenheit unangenehmer Eigenschaften, die einen Wein groß werden lässt, sondern die Anwesenheit angenehmer. Der Riesling Vinothek ist einfach ungeheuer entspannt, lässig, auf natürliche Weise selbstbewusst. Sicher kein Wein für jeden Tag, aber den gibt es beim Nikolaihof ja schon mit dem unfiltriert-hefigen Grünen Veltliner Zwickl. Wie gesagt, die Bandbreite ist enorm.
Last but not least ein Weingut, von dem ich gar nicht genau sagen kann, ob es überhaupt eins ist. Im engen definitorischen Sinne. Georg Meißner ist nämlich Dozent für Biodynamik in Geisenheim, “Leiter Gesamtbereich Landwirtschaft, Keller, Forschung und Lehre” bei Alois Lageder und bestimmt auch noch einiges andere. Hier bei der 501 Bio-Dyn ist er allerdings als Winzer, und zwar von Weinen aus dem südfranzösischen Roussillon, ganz am nördlichen Rand der Pyrenäenkette. Die Reben sind 100 Jahre alt, die Erträge winzig, die Mengen erst recht. Der Begriff “Geheimtipp” ist also fast schon zu groß dimensioniert. Zwei Parzellen gibt es, eine mit Grenache und eine mit Carignan, die Georg Meißner mit Familie und Freunden bewirtschaftet.
Der “große” Wein, der nur in entsprechenden Jahrgängen hergestellt wird, heißt Vindemiatrix und besteht aus Carignan. Reben von 1899. 12,5 vol% hat er im Jahr 2013, der früheren Lese sei Dank, und so ist dies ein Wein, der sich nahtlos in die Riege der großen Parzellenweine von Gérard Gauby einreihen könnte: exzellent ausgewogen, frisch und dennoch tief. Bei dem anderen Wein, Serrat de la Plane, handelt es sich um einen reinsortigen Grenache, der natürlich ein bisschen mehr Alkoholwumms mitbringt. Die Version aus dem Jahrgang 2014 hatte es mir besonders angetan. Die Frucht ist zu Anfang sehr expressiv, und fast wirkt der Wein scharf vor Pfeffer. Die Tannine sind dagegen viel feiner als beim ebenfalls gezeigten Jahrgang 2011, alles ist mehr auf Frische, auf eine irgendwie mediterrane Transzendenz ausgerichtet. Ach, und entrappt wurde auch deutlich weniger. Was für tolle Weine, und von diesem hier gibt es gerade einmal 601 Flaschen! Seid also so nett und wartet mit Euren Bestellaufträgen, bis ich mir selbst ein Fläschchen besorgt habe…
Und jetzt folgen im Schnelldurchlauf alle Weine, die mir sonst noch gefallen haben. Oder nein, das wäre wohl kaum möglich. Aber seid versichert, dass es bei den 153 restlichen Weingütern viele viele gute Weine zu verkosten gab. Das Trio oben auf dem Foto ist nur ein Beispiel dafür.
Falls Ihr dabei die bekannteren Namen, die auch auf der Messe waren, vermissen solltet, bitte mal die folgende Liste scannen. Aus Deutschland waren u.a. dabei: Clemens Busch, Bürklin-Wolf, Frank John, Odinstal, Rebholz, von Buhl, Kühn, Battenfeld-Spanier/Kühling-Gillot, Riffel, Stefan Vetter und Jochen Beurer. Aus Österreich Preisinger, Judith Beck, Nittnaus, Loimer, Muster, Werlitsch, Oberstockstall und Hirsch. Aus Frankreich Champagner von De Sousa, Lahaye, Marguet, Elsassweine von Dirler-Cadé, Albert Mann, Barmès-Buecher, Kreydenweiss, Boesch, Zind-Humbrecht, Roches Neuves von der Loire, Revelette aus der Provence, Chapoutier von der Rhône, Horizon, Pithon, Roc des Anges aus dem Roussillon, Chandon de Briailles aus dem Burgund, Foradori, Duemani, Manincor, Sottimano aus Italien, Nin Ortiz aus dem Priorat, Movia aus Slowenien, Strasser aus der Schweiz und und und.
Wieder einmal bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass das Weinmetier für Vollständigkeitsfanatiker die Hölle sein muss. Selbst wenn ich 120 Jahre alt werden sollte, würde ich nur einen unbedeutenden Fitzel der Weinwelt probieren können. Ein Grund mehr dafür, diesen Fitzel nicht mit dürftigen Produkten zu verschwenden, sondern solche Weine zu trinken, wie sie hier bei der 501 Bio-Dyn angeboten wurden.
Eine profane Anmerkung noch zum Schluss: Ich dachte ursprünglich, dass es sich hier um eine Art Hausmesse des Weinhändlers Vinaturel handeln würde (mit seinem großartigen Angebot, aber das wisst Ihr ja vermutlich alle). Und so wie ich dachten sicher nicht wenige. Allerdings war die Messe nur Fachbesuchern offen, was für Hausmessen zumindest sehr ungewöhnlich wäre. Die interessierten Amateure durften also nicht kommen, während die Händler und Gastronomen möglicherweise dachten, es gäbe da für sie nichts mehr zu holen (außer guten Wein zu probieren natürlich). Dem war aber nicht so, denn viele der Weingüter waren eben noch auf der Suche nach Importeuren. Vielleicht aus diesem kleinen Missverständnis heraus und sicherlich auch durch den Termin nach der ProWein sind dann doch nicht so viele Besucher/innen da gewesen. Für mich zum Probieren und Plauschen war das natürlich extrem angenehm, aber es geht ja irgendwie auch ums Geschäft. Nächstes Jahr sind wir alle jedenfalls wesentlich schlauer, und die Organisatoren auch.
Denn die nächste 501 Bio-Dyn ist bereits angekündigt worden, und zwar für Ende Januar 2018. Ich habe mir den Termin jedenfalls schon mal dick angekreuzt. Und das natürlich wegen der netten Leute mit ihrer Lebens- und Weinphilosophie, die mir selbst sehr behagt. Aber natürlich auch wegen ihrer Produkte, denn hier sind absolute Spitzenweine am Start. Diese “Eliteweine” wären auch genau diejenigen, die ich auf riesigen Messen wie der ProWein gezielt probieren würde – nur halt mit kilometerweitem Herumgelaufe.
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“Und bei Sequerciani werden zwei dieser Rebsorten angebaut, nämlich Foglia Tonda und Pugnitello. Sagt nicht, dass Ihr die schon kanntet.”
Kannte ich schon ;-), zwar nicht von diesem Produzenten, den ich bis dato gar nicht kannte, die Rebsorten allerdings schon.
Den Pugnitello gibt’s reinsortig auch noch ganz klassisch-industriell bei Az. Agr. San Felice (http://www.agricolasanfelice.it/de/prodotti/pugnitello/) , die zum Erhalt dieser Rebsorte wohl nicht unwesentlich beigetragen hat.
Die Foglia Tonda ist eigentlich keine Traube, die üblicherweise reinsortig ausgebaut wird, aber bei manchen Produzenten noch immer, oder vielleicht auch wieder, wie z.B. bei Giovanna Morganti – Podere Le Boncie, neben Colorino, Mammolo und Canaiolo, Teil der Chianti Classico Cuveetierung ist.
Wie auch immer, es lebe die Diversität.
Tja, wie ich schon sagte, Italien lohnt offenbar einen intensiveren Blick 😉 . Griechenland und Portugal übrigens auch, in allgemeiner Hinsicht sowieso, aber auch in Rebsortenhinsicht. Der Rand Europas ist ja nicht so wahnsinnig weit weg, aber eine größere Auswahl individueller griechischer Weine bei einem “normalen” Weinhändler habe ich hierzulande eigentlich auch noch nie gesehen…
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