Kann man sich 2014 sparen? Notizen von der K&U-Hausmesse in Nürnberg

Titel2014 ist ein Jahrgang, der in einer Reihe der ganz Großen steht: 1989, 1990, 2005, 2010 – und jetzt eben 2014. Ja, richtig gelesen, so ist es. Leider spreche ich dabei aber nicht von den deutschen Anbaugebieten, sondern von der Loire.

Was man zum Jahrgang 2014 in Mitteleuropa sagen kann, ist ganz sicher, dass er für die Winzer einer der schwierigsten Jahrgänge der letzten Zeit war. Wenn es um die deutschen Weine geht, die ich an diesen zwei Tagen probiert habe, dann lässt sich sagen, dass die problematischen Umstände weniger die Qualität der Weine spürbar beeinflusst haben (ehrlich gesagt: diese Winzer bringen keine wirklich schlechten Weine auf den Markt), sondern eher den Charakter. Es handelt sich fast durchgängig um recht strenge, säurefrische Produkte, die sich erst langsam öffnen. Wer einen solchen Wein nicht produzieren wollte, musste in den halbtrockenen Bereich gehen und ein bisschen mehr Fruchtzucker zulassen. Dennoch wird 2014 auf mittlere Sicht natürlich stark darunter leiden, dass es 2015er gibt, einen Jahrgang mit (vermutlich) jung bereits deutlich zugänglicheren Weinen und einem ganz anderen Witterungsverlauf.

Wer sich als Käufer für die 2014er Weine entscheidet, der tut das aus folgenden, gern auch miteinander zu kombinierenden Erwägungen:

  • „Mein Keller ist leer, und ich habe Durst.“
  • „Ich mag schlanke Weine, die ohnehin viel zu wenig geschätzt werden.“
  • „Ich bin Stammkunde und weiß, dass der Winzer meines Vertrauens von Leuten wie mir abhängig ist. Kontinuität ist gerade für die kleineren Betriebe ein wertvolles Gut.“

Übrigens könnte es gut sein, dass die Weine des Jahrgangs 2014 in ein paar Jahren richtig Freude machen werden. 2004 und 2008 waren auch zwei Jahrgänge, die erst (vor allem unter Kritikern) nicht so richtig gezündet haben, und es sind doch etliche sehr schöne Weine dabei herausgekommen. Generell würde ich aber – mit ein paar Ausnahmen – eher für die hochkarätigeren Weine aus diesem Jahrgang votieren. Ich hatte mir zwar vorgenommen, diesmal mehr Gewicht auf die „kleinen“ Weine zu legen, aber dafür dürfte 2015 eher der geeignete Jahrgang sein. Die 2014er brauchen eine gewisse innere Dichte, um zu brillieren, und das sehe ich im Bereich der Gutsweine weniger gewährleistet.

Aber genug der schnöden Theorie, auf zu den 104 von mir probierten Weinen (okay, versprochen, es wird nur eine Auswahl sein):

HausmesseAh, Moment, eine Neuerung gibt es diesmal bei mir: Ich werde Euch ausschließlich Weine aus zertifiziert biologischem und biodynamischem Anbau vorstellen (okay, mit ein bis zwei Ausnahmen von im Geiste verwandten Gütern vielleicht). Das ist kein Zufall, und ich werde beizeiten noch einmal darauf zurückkommen.

Was noch neu ist, mir aber gar nicht so in den Kram passt: Die Fotos sind weitgehend miserabel geworden. Ich hatte diesmal keine Lust auf den hochkomplexen Eisenklotz namens Spiegelreflexkamera und bin ersatzweise mit dem Handy losgezogen. Nein, keines der hochpreisigen Sorte, richtig geraten.

ChristmannDer “kleine” 2014er, der mir diesmal am besten gefallen hat, war interessanterweise der Gutswein von Steffen Christmann aus der Pfalz (10,80 €). Er ist nicht nur frisch, sondern bereits schön offen für einen 2014er und damit im Gegensatz zu vielen anderen Weinen gut antrinkbar. Der Idig (45,80 €) ist selbstverständlich nicht soweit, aber er besitzt eine derartige Pikanz, dass die nachhaltige Materie zu keinem Zeitpunkt ins Matte abgleiten kann. Lohnt sich ganz sicher.

LuckertAuf der anderen Seite des Spektrums hat mich ein besonderer Wein auch besonders beeindruckt: Der 2014er Sylvaner Creutz (55,80 €, sehr schöne Verkostungsnotiz vom 2012er hier) vom Weingut Luckert stammt aus 140 Jahre alten Reben mit einem entsprechend minimalen Ertrag. Interessanterweise waren es genau diese alten Reben, welche ja schon so manches Unbill im Lauf der Jahrzehnte mitmachen mussten, die den schwierigen Bedingungen des Jahrgangs 2014 am besten getrotzt haben. Der Wein als Ergebnis ist natürlich jetzt noch viel zu jung, aber spektakulär, und zwar ganz anders als erwartet. Mit seinem Anklang an flüchtiger Säure, einem gewissen oxidativen Gefühl und seiner immensen Komplexität erinnert er mich spontan an den Schlehdorn von Kühn. Säure und Materie befinden sich in einem idealen Einklang, die Frucht ist klar und weißblütig. Kein Silvaner für Literflaschenfreunde, aber ein derartiges Einzelstück in der deutschen Weinlandschaft, dass ich allen echten Weinliebhabern nur wärmstens dazu raten kann, diesen Wein auch einmal zu probieren und damit im selben Augenblick einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft zu erhalten.

KrämerZweiter fränkischer Winzer am Start und – wenn Ihr mich fragt – ein ganz heißer Kandidat für eine ebenso spektakuläre Entwicklung wie bei den Luckerts ist Stephan Krämer aus dem weltberühmten Weinort Auernhofen. Stephan leitet einen biologisch zertifizierten landwirtschaftlichen Gemischtbetrieb mit einer zunehmenden Leidenschaft für die fast vergessenen Weinlagen des nahen Taubertals. Hier schmeckt bereits der Müller-Thurgau, aber die richtig nachhaltigen Silvaner kommen aus dem Tauberzeller Hasennestle und dem Röttinger Feuerstein. Letzterer, der 2013er (13 €), zeigt eindrucksvoll, weshalb man solchen Weinen wenigstens das eine Jahr Ruhe in der Flasche gönnen sollte: stoffig, elegant, mit Schwung und ganz klarem Entwicklungspotenzial. Falls Ihr mit mir wetten wollt: In zehn Jahren ist dies ein Großes Gewächs (oder etwas Ähnliches, es muss ja nicht immer alles VDP sein…). Garantiert.

Das dritte fränkische Weingut, in diesem Jahr neu im Programm, gehört ebenfalls zu den flächenmäßig Kleinen im Land, und zwar ebenso auf der Linie “Qualität statt Quantität”. Richard Östreicher aus Sommerach verkauft seine Weine primär an die gehobene Gastronomie, was erklärt, weshalb sie trotz der unbestrittenen Qualität in Weinhändlerkreisen weitgehend unbekannt sind. Der 2014er Silvaner Augustbaum (17,90 €; eine alte Gemarkung innerhalb des Sommeracher Katzenkopfs, wenn ich mir das richtig gemerkt habe), zeigt dann auch, weshalb die Gastro-Szene sich für diese Weine interessiert: Dies ist ein nahezu idealer Speisenbegleiter. Dicht und gleichzeitig flächig, keine vorstechenden Fruchtaromen, knackige Säure und ein inneres Feuer, das an einen Chablis Premier Cru erinnert. Sehr straight und sehr vielseitig einsetzbar.

Ein paar Worte noch zu den Weinen der anderen deutschen Weingüter:

Bei Wagner-Stempel sind die 2014er GGs wirklich gelungen, und vielleicht würde ich diesmal den Höllberg (27,90 €) wegen seiner intensiveren Traubigkeit gegenüber dem Heerkretz (32,50 €) bevorzugen.

St. Antony macht Blaufränkisch am Roten Hang, und zwar aus alten burgenländischen Klonen, die nicht auf Ertrag gezüchtet worden sind. Das Ergebnis übezeugt bereits beim “kleinen” 2013er (16 €) und in seiner dichten, beerigen, buschigen, druckvollen Art noch mehr im Rothe Bach 2013 (aus dem Pettenthal, leider ausverkauft). Ist das der spannendste deutsche Rotwein derzeit? Gut möglich.

Die Weine von Sven Leiner sind in ihrer Jugend immer schwer verständlich, mit Ausnahme der kernigen Einstiegsprodukte aus der “Handwerk”-Linie vielleicht. Ich probiere sie jedes Jahr, diesmal die Rieslinge Göcklingen (14,90 €, 2014, der ehemalige Setzer) und Kalmit (19,80 €, aus 2013), und ich denke mir seit Jahren dasselbe: Diese Weine würden so richtig bei den Weinkennern einschlagen, wenn sie in guter alter Koehler-Ruprecht-Tradition erst nach etlichen Jahren auf den Markt kämen. Kalmit RR sozusagen. Ich weiß nicht, ob Sven Leiner derartige Lagerkapazitäten (und Geldreserven) besitzt, aber wenn es Weine gibt, die jung missverständlich wirken und später richtig aufblühen, dann diese hier.

Weiter nach Österreich: Bei den Weißweinen fand ich den Vergleich zwischen drei 2013er Rieslingen besonders spannend. Der Bruck von Peter Veyder-Malberg (36 €) hatte für mich dabei leicht die Nase vorn gegenüber dem Bruck von Martin Muthenthaler (29,90 €), der noch ein bisschen hefiger wirkt. Beides sind aber sehr schöne Weine, vielleicht ein bisschen reifer in den Aromen, als man das von den beiden “Gebirgsbach-Winzern” der Wachau erwartet. Derzeit nicht ganz auf diesem Level präsentierte sich der Steinmassl von Fred Loimer (33,90 €), aber auch da ist das Potenzial ganz deutlich spürbar.

Dasselbe gilt auch für die Weine von Christoph Neumeister aus der Steiermark. Seine drei Sauvignons aus 2012 (Moarfeitl, 29,80 €), 2013 (Klausen, 22 €) und 2014 (Klassik, 13,90 €) spiegeln idealtypisch die Jahrgangscharakteristika wider: frisch, aber ein bisschen bland der 2014er; cremig, aber ein bisschen zu breit der 2012er; intensiv und dicht, aber dennoch mit Spannung der 2013er, den ich wahrscheinlich nicht nur im Moment, sondern auch auf Dauer vorn sehen würde. Auf 2015 bin ich übrigens sehr gespannt, denn Christoph meinte, der 2015er sei nicht nur “einfach” vom Jahrgangsverlauf bis zur Ernte gewesen, auch während der Hitzeperiode hätte sich die Säure in den Trauben erhalten – und das klingt doch sehr vielversprechend.

Einen Weißen hab ich noch, und zwar von Dieter Herist, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, dem als Massenträger abqualifizierten Welschriesling eine andere Würde zu verleihen. Sein 2013er Rechnitz (14,90 €) schafft genau das, obwohl er noch ein wenig Reifezeit benötigt: Dicht in der Materie und ausgestattet mit aromatischen Kräuternoten, bleibt er fruchtaromatisch auf der neutralen Seite und erinnert mich in seiner hervorragenden Eignung als Speisenbegleiter stark an den bereits vorgestellten Silvaner von Richard Östreicher. Ab damit auf die Weinkarte, würde ich sagen.

SchusterIn Rot haben mich besonders die Sankt Laurents von Hannes Schuster überzeugt. Der einfache 2013er (11 €) verlangt vom Verkoster zunächst ein wenig “Stinker-Toleranz” in der Nase mit seiner der Rebsorte eigenen Duftstruktur. Am Gaumen bin ich dann komplett verblüfft über den seidigen Fluss und die ausgewogene Eleganz – und das bei dem Basis-Wein. Da war mir klar, was beim 2012er Sankt Laurent Zagersdorf (44,90 €) noch folgen würde: Eine Parzelle mit sehr alten Rebstöcken, erst seit dem Jahr 2000 im Besitz des Weinguts. Unterholz und kleine Waldbeeren in der Nase, gute Säure, ein dichter Fruchtkern, der ins minzig-Pikante beim Abgang geht – schlichtweg ein sehr schöner und sehr eleganter Wein, den ich hiermit ausdrücklich empfehlen möchte.

ZidarichBei den Weinen aus Italien habe ich diesmal ein paar sehr interessante Sachen probiert – und das, obwohl ich noch nicht einmal am Stand von Foradori gewesen bin. Die Endlichkeit der menschlichen Kondition, Ihr versteht, alles geht halt nicht. Eine Art “Ersatz” in qualitativer Hinsicht und auch vom prinzipiellen Ansatz her, aber natürlich völlig anders in ihrer Erscheinungsform, waren für mich die Weine von Zidarich aus dem Karstgebiet. Diese Grenzregion zwischen Italien, Slowenien und Kroatien ist ohnehin die ganze Welt in Klein: Wendet man den Blick nach vorn, sieht man schon das Mittelmeer, wendet man ihn nach hinten, sieht man die rauschende Save vor dem Alpenpanorama, man spürt den alten k.u.k.-Hauch, die slawischen wie die romanischen Einflüsse – und besondere Weine gibt es auch noch. Die Vitovska 2012 (29 €), zwei Wochen Maischegärung, zwei Jahre Holzfassausbau, unfiltriert abgefüllt, zeigt sich zwar wie erwartet leicht gerbig-fordernd, aber in ihren Aromen eher dezent. Eine ganze Schippe an Energie legt dann die Malvasia (ebenfalls 29 €, selber Ausbau) drauf, bernsteigig-malzige Nase, am Gaumen deutlich dichter und südlicher, aber dennoch mit einer reschen Säure ausgestattet. Wer jetzt mit irgendwelchen allzu flüchtigen oder stinkeligen Tönen rechnet, wird positiv überrascht: Dieser Wein ist genauso nachhaltig wie verblüffend sanft. Ein tolles Produkt.

Cantina della VoltaGenauso überrascht war ich davon, was man mit Lambrusco alles anstellen kann, genauer gesagt mit dem Lambrusco di Sorbara, der sehr hellfarbigen und säurereichen Spielart dieser großen Rebfamilie. Die Weine der Cantina della Volta hatte ich bereits bei der ProWein getestet, aber diesmal habe ich mir mehr Zeit genommen. Der 2010er Il Mattaglio Blanc de Noirs aus 100% Pinot Noir (29,80 €) schmeckt genau, wie die Traubenauswahl es erwarten lässt, nämlich wie ein Rosé-Champagner. Der Rimosso (13,50 €) ist dagegen eine ganz andere Nummer: erdbeerbonbonfarben, naturtrüb, kräftig säuerlich und ungemein fruchtig, nach hellen Sauerkirschen. Schmeckt solo einfach “lecker”, soll aber – das muss ich unbedingt einmal ausprobieren – sehr gut zu etwas fetterem Räucherfisch passen. Da ergänzen sich sozusagen die Gegensätze. Der “normale” Spumante, ebenfalls 100% Lambrusco di Sorbara (16,80 €), kommt sehr hell, fast schon roséfarben ins Glas, eine sehr erfrischende, sehr präzise Angelegenheit – außer dass man eine solche Qualität mit Flaschengärung nach der méthode champenoise in der Gegend gar nicht erwarten würde. Und wenn man schon denkt, das war es jetzt, kommt zum Schluss noch der Spumante Rosé (20,90 €), gestärkt durch 14 Monate Hefelager, in seiner Erscheinungsform aber ungemein zart roséfarben, säurefrisch, sehr elegant, absolut überzeugend.

Villa TerlinaWeniger überrascht, aber deshalb nicht weniger überzeugt war ich von den Piemonteser Produkten des großen Jahrgangs 2010, die Paolo Aliata von Villa Terlina mitgebracht hatte, ein berechtigter Dauerbrenner im K&U-Programm übrigens. Die 2010er Barbera d’Asti Gradale (13,80 €) entspricht mit ihrer dunklen und präzisen Fruchtigkeit, die nicht von Holz oder Alkohol übertüncht wird, dem Idealtyp dieser Rebsorte. Der Monsicuro aus demselben Jahrgang (28 €), auch eine reinsortige Barbera, wurde lange im Barrique ausgebaut und stammt von 80 Jahre alten Reben aus einer enorm dicht bepflanzten Parzelle. Deutlich kühler wirkt er im Antrunk, verschlossener, aber dennoch ist hier nichts Raues oder Rohes, die Frucht liegt weich und reif in der zweiten Reihe. Mit ein paar Jahren Flaschenreifung kann man hier ohne Übertreibung einen großen Wein erwarten.

So weit fortgeschritten in diesem Artikel und immer noch nichts von den französischen Weinen, kommen die überhaupt noch? Ja, aber ich habe diesmal nicht überbordend viele davon getestet.

Wenn Ihr einen Weißwein aus dem Süden sucht, der olivige Gerichte und gebratene Fische exzellent begleiten kann, aber dennoch nicht ins Mumpfige abgleitet, dann habe ich zwei passende Exemplare gefunden: einmal den Coste von Danjou-Banessy (18,90 €) und einmal den Montmajou von Les Eminades (14,80 €), beide aus dem Jahrgang 2014, der im Süden Frankreichs generell ein wenig schlanker ausgefallen ist.

Guillot-BrouxSehr interessant, gerade in ihrer Spannbreite, fand ich diesmal die Weine von Guillot-Broux aus dem Mâconnais, also dem südlichen Teil Burgunds. Bei den Weißweinen kommt der Mâcon-Villages 2014 (14,80 €) fast stahlig wie ein Chablis daher, während der Combettes 2012 (17,50 €) dank mehr Holz und eines reiferen Jahrgangs einen völlig anderen Charakter in Richtung Meursault vorweist. Die Rotweine besitzen alle einen echten Grip und sind – wie man so unschön sagt – deshalb nichts für Weicheier. Der Bourgogne 2013 (14,90 €) und der Mâcon-Cruzille Pierreclos (ebenfalls 14,90 €) unterscheiden sich primär dadurch, dass der erste aus Pinot Noir und der zweite aus Gamay besteht. Ansonsten zeigen aber beide einen angenehm kernigen Stil. Dasselbe gilt auch für den Myotte 2012 (24,90 €), nur mit deutlich mehr Eleganz. Ich muss zugeben, dass ich in den letzten beiden Jahren die Weine von Guillot-Broux gar nicht so stark beachtet hatte, aber das war ein Fehler: wirklich wertige, spannende Burgunder.

Zum Abschluss kriege ich doch tatsächlich noch die Kurve und künde Euch vom großen 2014er Jahrgang an der Loire. Die besten Weine sind selbstverständlich noch nicht auf dem Markt, und da es in Deutschland aus rein emotionalen Gründen schwierig zu sein scheint, Weine von der Loire zu verkaufen (die Kunden verbinden wenig damit, wenn man keine echten Geschichten zu erzählen weiß), waren auch nur ein paar Loire-Winzer vor Ort. Ganz toll fand ich, einen der Muscadet-Stars mal in Echt zu sehen, wobei ich von Jo Landrons beachtlichem Schnurrbart offenbar fehlerhaft auf das restliche Erscheinungsbild geschlossen hatte. Nun denn: kleiner Mann, große Weine. Und vor allem die in ihrer idealen Eignung zu frischen Austern nicht zu übertreffenden Weißen wie den Fief du Breuil (14,80 €). Überraschende Alternative bei dieser Speise: ein Sauternes, wie ich hier mit großem Gewinn erfahren konnte.

Einen echten Vorgeschmack auf die richtig großen Weine lieferte der weiße Montlouis sec Rémus der Domaine de la Taille aux Loups (22 €). Jacky Blot war zwar persönlich nicht da, aber der Wein vertrat ihn gebührend: noch holzbetont vom Ausbau, also erst in einigen Jahren in richtiger Form, gab es hier Chenin in seiner druckvollen, präzisen und komplexen Form. Wer mit den Weißweinen von der Loire immer noch nichts anzufangen weiß, bitte einmal ausprobieren, und zwar oben beginnen, nicht unten. Schließlich suchen wir keinen neuen Kochwein, sondern das Aha-Erlebnis, die wahre Erweiterung des Horizonts.

In diesem Sinne hat mir auch der 101. Wein der Messe noch Spaß gemacht (denn das war der Rémus), und wenn ich eines nach all den interessanten Gesprächen, dem Schlürfen, Schmecken, Spucken und Notieren weiß, dann dies: Ich komme wieder.

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7 Antworten zu Kann man sich 2014 sparen? Notizen von der K&U-Hausmesse in Nürnberg

  1. Thomas sagt:

    Sehr interessant, deine Eindrücke mit meinen zu vergleichen (auch wenn ich nicht auf so viele verkostete Weine komme).
    Bei Wagner-Stempel fand ich in der Tat auch den Höllberg viel zugänglicher (und dann ist er auch noch deutlich günstiger). Zidarich ist phänomenal – für mich toppt aber die Cuvee Prulke alles. Hab das weingut letztes Jahr im Urlaub entdeckt und wußte gar nicht, dass es bei K&U im Sortiment ist… Weingut Beurer fand ich bemerkenswert – auch und gerade den Gutsriesling. Und vom Luckert die Roten, die hatte ich bisher nicht auf dem Plan, was eindeutig ein Fehler war. Solche Weine aus Franken – toll, auch wenn es mir schwer fällt sie noch ein bisschen liegen zu lassen. Was mir überhaupt nicht zugesagt hat, war der von dir probierte Muscadet. Den fand ich wenig bemerkenswert und gar nicht animierend. Aber wie schön dass die Geschmäcker verschieden sind!
    Schöne Grüße
    Thomas

    • Matze sagt:

      Als “Rausschmeißer” sozusagen habe ich als letzten Wein noch mal den Spätburgunder Maustal GG von den Luckerts probiert. Gut, nicht so ganz billig (36,80 €), aber wirklich sehr sehr gut. Ich habe den Eindruck, dass 2013 – wenn ich das jetzt mal unzulässigerweise verallgemeinere – in Deutschland sehr schöne Rotweine hervorbringen konnte. Die haben irgendwie alle eine Lebendigkeit, eine schöne Frucht und vor allem diese Zähigkeit der langfaserigen Muskeln, so ein Stil gefällt mir!

      Der Muscadet war, als ich ihn probiert hatte, leider auch viel zu warm und vor allem direkt neben der “Kantine” nicht gut platziert. Mag ja sein, dass Essen und Wein sich beizeiten ganz gut ergänzen, aber es passt halt nicht alles zu allem. Da hatten es die Winzer auf dieser Hallenseite echt schwer gegen sowas wie Knoblauch-Grillpfannen, vor allem solche mit mineralischen Weißweinen…

  2. Thomas Riedl sagt:

    Hallo Matze,

    ich habe Deine Lobeshymne auf Stefan Krämer zum endgültigen Anlass genommen, beim Weingut ein Probepaket zu bestellen, bevor der Jg. 2013 da ausverkauft ist: Silvaner, Scheurebe und… Müller-Thurgau!
    Das ist in der Tat der allerallerallererste Müller, den ich in meinem Leben gekauft habe.
    Bei den frühlingshaften Temperaturen in der Voreifel genau der richtige Wein, um ihn in den nächsten Tagen mit einer Schwäbisch-Hällischen Schweinerei zu probieren 😉

    Wäre schön, wenn wir uns in 2016 mal bei einer Probe sähen.

    Herzlicher Gruß auch an alle Mitleser/innen

    Thomas

    • Matze sagt:

      Das mit der Probe 2016 sollte doch funktionieren!

      Was die Weine von Stefan Krämer anbelangt, finde ich die wirklich gut – man muss allerdings straffe Weiße mögen, also üppig und goldgelb ist da nichts. Das mit der “Lobeshymne” ist natürlich so eine Sache 😉 . Eichelmann hat ja dem Weingut vier Sterne und dem Silvaner Hasennestle 91 Punkte gegeben, also einem Wein, der 12,50 € ab Hof kostet. Einerseits natürlich toll, andererseits weiß ich gar nicht, ob man einem Winzer damit einen großen Gefallen tut. Das weckt doch das typisch deutsche Anspruchsdenken beim Kunden, und der Winzer fühlt sich – kaum gestartet – gleich mal ziemlich unter Druck gesetzt. Also für mich sind das schöne Potenzialweine aus einer wenig beachteten Gegend zu sehr fairen Preisen. (Nur falls ich den Eindruck erweckt habe, im Taubertal würde nächstes Jahr ein Montrachet geerntet 🙂 )

  3. Thomas Riedl sagt:

    Hallo Matthias,

    letzten Samstag, 8.10. habe ich im „Bonner Weinzirkel“ eine Probe „Hochwertige moderne Silvaner“ aus Deutschland präsentiert. Zwei der Silvaner, die Du in Deinem Blog-Beitrag nennst, waren bei dieser Probe am Start.

    Deswegen stelle ich hier mal die Flights und das Kurzresümee ein. Wir verkosteten:

    Flight 1: “Leichtigkeit, Salz und Finesse”

    2013 Sylvaner Steinterrassen Muschelkalk, Qualitätswein, trocken
    Weinhaus Stefan Vetter, Gambach, Franken
    Ø: 15,25, Platz 11

    2014 Röttinger Feuerstein, Silvaner Qualitätswein trocken
    Ökologischer Weinbau Stefan Krämer, Auernhofen, Franken
    Ø: 15,75, Platz 9

    2014 Tauberzeller Hasennestle, Silvaner Qualitätswein, trocken
    Ökologischer Weinbau Stefan Krämer, Auernhofen, Franken
    Ø: 16,5, Platz 7

    Hier hatte Stefan Krämers 2013er Hasennestle mit einer Durchschnittswertung von 16,5/20 Punkten die Nase vorne. Man schmeckt in der Dichte, wie lange die Reben schon ökologische Pflege genießen dürfen. Da kommt sein Röttinger Feuerstein sicher auch noch hin. Den Winzer sollte man im Auge behalten und das PLV ist tadellos. Schlusslicht war hier Vetters „Muschelkalk“ mit 15,25/20. An dem Wein störte viele am Tisch einfach die etwas zu oxidative Note und die flüchtige Säure. Kann man aber dran arbeiten.

    Flight 2: “Freakstoff”

    2013 QuerKopf, Silvaner, Rheinischer Landwein, trocken
    Weingut Kai Schätzel, Nierstein, Rheinhessen
    Ø: 14,65, Platz 12

    Challenge! 2014 Amphora K, Qualitätswein, trocken
    Bayrische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim, Franken
    Ø: 16 , Platz 8

    2014 Appenheimer Eselspfad, Sylvaner Qualitätswein, trocken
    Weingut Jens Bettenheimer, Bingen, Rheinhessen
    Ø: 16,65, Platz 6

    Nun standen Weine auf dem Tisch, bei denen die Maische teilweise extreme Standzeiten abbekommen hatte. Aufgrund seiner Komplexität, Dichte, Würze und Länge mit dezenten Noten vom Ausbau in 25% neuem Holz hatte Jens Bettenheimers „Appenheimer Eselspfad“ am Ende die Nase vorn mit ausgezeichneten 16,65/20. Für 13,90 € ein wirkliches „Schnäppchen“.
    Respekt zollte uns aber auch das Studentenprojekt aus der LWG Veitshöchheim ab: „Challenge 2014, Amphora K“. Glasklar, saubere Birnenfrucht, Spiel, Dichte, Druck und gute Länge nach 9 Monaten Maischegärung und –standzeit in der Amphore? Wohl auf dem Land, das solche Weinbaustudenten hat! 16/20 – Chapeau!
    Die rote Laterne in diesem flight und in der gesamten Probe trug mit 14,65/20 leider Kai Schätzels „QuerKopf“ aus dem Jahrgang 2013. Hochambitioniert in der Weinbereitung und beeindruckend dicht, druckvoll und lang bei minimalem Alkohol, störten einfach die zu intensive flüchtige Säure und der massive Böckser. Vielleicht lag es auch am Jahrgang? Aber bei einem Preis von 32.00 € ab Hof ist der Wein keine Kaufempfehlung. Ohne die Fehltöne jedoch wär’s ein Hammerwein und eine Stilikone.

    Flight 3: “Weine von einigen der ältesten Silvaner-Reben Deutschlands”

    2014 „Uralte Reben“, Silvaner Kabinett, trocken
    Weingut Werner Emmerich, Iphofen, Franken
    Ø: 15,6, Platz 10

    2014 „75“ Niersteiner Silvaner, Alte Reben, Qualitätswein, trocken
    Weingut Eckehart Gröhl, Weinolsheim, Rheinhessen
    Ø: 16,65, Platz 6

    2014 „Creutz“ Sylvaner***, Qualitätswein, trocken
    Weingut Zehnthof-Luckert, Sulzfeld, Franken
    Ø: 17,05, Platz 4

    Als nächstes begegneten wir also Weinen von den ältesten, wurzelechten Silvanerreben Deutschlands und vermutlich der Welt. Sieger war hier der „Creutz***“ von Zehnthof-Luckert mit 17,05/20. Hochreif, blitzsaubere Fruchtnoten, cremig, elegantes Spiel und ein langer salziger Abgang mit Tabaknoten im Nachhall. Ein Teilnehmer assoziierte, der Wein dufte wie elegante Pariser Damen auf Modeboulevards. Für 55,00 € erwartet man das aber auch! Sehr ehrenvoll geschlagen hat sich der „75“ von Eckehart Gröhl mit 16,65/20. Kühle Mineralität, Limettennoten durchwirkt von etwas Kokos, schöne Extraktsüße und eine elegante, vom hohen Extrakt gepufferte Säure ergeben einen noch viel zu jungen aber sehr animierenden, angenehm leichten Wein. Einzig der hohe Restzucker stand einer höheren Wertung im Weg. Hier wünschen wir E. Gröhl den Mut zur Konsequenz: RZ < 2 g und der Wein ist Weltklasse! (Dass das auch bei leichtem Alkohol zu schaffen ist, zeigt ja tendenziell Kai Schätzel.)
    Den 3. Platz nehmen die „Uralten Reben“ von Werner Emmerich ein. Bei einem Preis von 12.00 € für 15,6/20 gibt es über diese Rarität nix zu meckern. Ein absolut harmonischer, eher stiller, in sich ruhender Wein, der mit seiner sauberen Apfelfrucht, dezenter Mineralität, mittlerem Körper und Abgang im allerbesten Sinne ein „crowd pleaser“ ist.

    Flight 4: "Vom Boden geprägte Mineralität"

    2014 Asphodill, Homburger Kallmuth, Silvaner Grosses Gewächs
    Weingut Fürst von Löwenstein, Kleinheubach, Franken
    Ø: 17,05, Platz 4

    2014 Retzstadter Langenberg “Himmelspfad”, Silvaner Grosses Gewächs
    Weingut Rudolf May, Retzstadt, Franken
    Ø: 17,15, Platz 3

    2014 Julius-Echter-Berg, Silvaner Grosses Gewächs
    Weingut Hans Wirsching, Iphofen, Franken
    Ø: 16,7, Platz 5

    In diesem Flight murrten alle Weine erwartungsgemäß: „Wieso macht ihr mich schon auf?“ „Weil wir sooo neugierig sind.“ Klar, es ist eine Exkommunizierungsfähige Sünde, Silvaner-GGs aus dem Jahrgang 2014 im Herbst 2016 zu öffnen. Einreiseverbot nach Franken folgt auf dem Fuß.
    Der „Asphodill“ ließ gleich erahnen, wo er in 10 Jahren stehen wird – ganz oben. Rauch, Trockenblumen, Auberginennoten, kühle Eleganz und Salz am Gaumen sowie große Länge bezeugten „Ich komme vom Buntsandstein“. Gibt es noch einen Silvaner mit dieser klaren Sandstein-Terroirnote? Vielleicht von Stich. 17,05/20 Toll! Fette Pluszeichen dazudenken.
    Opulente Tropenfrucht, kühle Mineralität, opulenter, cremiger Extrakt, ein sehr lebendiges Spiel von Extraktsüße und hochreifer Säure und eine tolle Länge mit salzigem Finale sicherten Mays „Himmelspfad“ lässig 17,15/20 Punkten und damit knapp den ersten Platz im Flight und Platz drei der gesamten Probe.
    Herbe Kräuter, tiefe Würze, kraftvolles Extaktsüße-Säure-Spiel und monumentale, salzige Mineralität präsentierte der „Julius-Echter-Berg“ von Wirsching. Noch völlig unentwickelt. Keine Aussage über die hochklassische Qualität machen deshalb die „nur“ 16,7/20 Punkte. Das ist eine hedonistische Momentaufnahme hinter die man gedanklich drei fette Pluszeichen setzen muss. Der Wein ist einfach viel zu jung und wird bei 18-18,5/20 landen. Absolute Kaufempfehlung.

    Flight 5: "Auf dem Holzweg? Silvaner von Unbekannten"

    2012 Sur Sel, Sylvaner Qualitätswein, trocken
    Weingut Michael Teschke, Gau-Algesheim, Rheinhessen
    Ø: 17,55, Platz 1

    2013 ''Grenzstein'', Stettener Stein, Silvaner Spätlese, trocken
    Weingut Höfling, Eußenheim, Franken
    Ø: 17,05, Platz 4

    2014 Grüner Silvaner*** Réserve, Qualitätswein, trocken
    Weingut Stern, Hochstadt, Pfalz
    Ø: 17,25 Platz 2

    Dass Silvaner aus neuem Holz nicht schwer auf dem Holzweg ist und die (noch!) relative Unbekanntheit von Winzernamen keinen Schluss auf die Güte ihrer Weine zulässt, zeigte der letzte Flight auf eindrucksvolle Weise.
    Rang vier der Gesamtprobe machte hier der „Grenzstein“ von Klaus Höfling aus Eußenheim. Noch nie gehört? Dann aber jetzt hinhören: Feiner Duft nach Zitronenbiskuit, kühle Mineralik, trinkanimierender Zug und toller Druck am Gaumen ohne dabei auf Restzucker oder Alkohol zu setzen. Das kommt einzig aus dem wunderbaren, salzigen Extrakt und hat definitiv GG-Niveau. Die 16.80 € für diesen eleganten, harmonischen und sehr langen Silvaner aus neuem Holz mit 17,05/20 Punkten sind ein Spottpreis. Danke, Herr Höfling!
    In der gleichen Liga spielt Dominik Sterns „Grüner Silvaner*** Réserve“ und demonstriert, dass im Weinbau nicht immer das gleiche Gesetz gilt wie unter Immobilienhaien: Lage! Lage! Lage! Hier ist einfach ein Könner am Werk, der noch Großes zeigen wird. Der Wein ist saftig wie Mays Himmelspfad, hat ähnliches Spiel, Druck und Mineralität, zeigt sich im Duft aber vegetabiler mit ätherischen Kräuternoten und Holunder. Die Länge lässt nichts missen und 17,25/20 bedeuten aus dem Stand Platz zwei der gesamten Probe vor drei GGs. Und das für freundliche 16.50 €. Ach so: Wer nun bei Stern bestellen will, sollte den 2015 Sauvignon blanc Fumé und den Chardonnay Barrique gleich mitbestellen. Iss wie Ribery, Reus und Robben – erstklassig.
    Last but not least: Warum zum Teufel kennen so wenige Weinfreunde die Gewächse von Michael Teschke? Liegt es an den schrägen Namen? Dabei ist der beim „Sur Sel“ Programm. Wenn man den Schrauber knackt, grollt auch dieser Wein „Lass mich noch 10 Jahre in Ruhe!“ Später gönnt er einem trotzdem Noten von Gemüse, Sellerie, Lorbeerblatt, Kräutern. Den Mund wässernd wie der Duft einer courte boullion. Im Mund gibt er sich knochentrocken, fast karg, mit hocheleganter, straffer Säure. Dann streckt er einem seinen durchtrainierten, sehnig-eleganten Körper entgegen, der kein Gramm Fett zu viel oder zu wenig besitzt. Herbe Quitte. Und schließlich durchzieht salzige Mineralität diesen Wein, wie an der Küste die Meeresluft alles durchdringt. Großartige Länge. Das alles ist überhaupt nicht anstrengend sondern frisch, in phantastischer Balance und nur herrlich! In fünf Jahren groß! Mist, wo sind bloß die Austern?
    Platz eins der gesamten Probe mit 17,55/20. Preis: 17.50 € im Fachhandel.

    Alle Weine wurden vor der Probe ausreichend dekantiert und in Karaffen serviert. Verkostet wurde mit sehr viel Zeit und Ruhe, aufgedeckt wurde nach jedem flight. Die TN hatten keinerlei Vorinformation, was auf den Tisch kommt, außer dass es um Silvaner aus Deutschland ohne Piraten geht.
    Zwei Wochen zuvor hatte ich die Flights 2-5 auch bei einer Probe in der Brühler Weinhandlung "Ambrosia" vorgestellt.

    Die Resonanz war auch da sehr positiv. Mehrere Weine boten aus Sicht der Teilnehmer wirklich "großes Kino". Es gelang beide Male, die vorhandene Vorstellung von Silvanern deutlich zu erweitern.

    Schönen Gruß

    Thomas

    • Matze sagt:

      Ah, Nachtschicht? Da sind wir ja mal zur selben Zeit wach, wenn auch in unterschiedlichen Kontinenten 😉

      Danke für die superinteressanten Notizen! Ja, vielleicht ist Michael Teschke ja der einzige wirkliche Silvaner/Sylvaner-Experte …der Welt. So viele gibt es wahrscheinlich nicht, die derartig intensiv in der Materie der Sylvaner-Herstellung drin sind. Da sollte ich mir mal ein paar Fläschchen aus dem Portfolio besorgen. Das Kallmuth-GG hatte der VdP Franken übrigens abgelehnt, weil “zu mager” – das nur nebenbei…

      Was ich noch interessant fand: Du hattest raffinierterweise die drei Neuholz-Silvaner ganz ans Ende der Probe gestellt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sämtliche entweder holz- oder gerbstoff- oder kraftbetonten Weine nicht nur, aber vor allem dort viele Punkte bekommen. Weil die feinen Papillen schon ein bisschen abgeschliffen sind und den Kick dann am besten verkraften können. Bringst du diese Dinger früher, wird auf jeden Fall mehr gemeckert 😉 . Persönlich finde ich, dass man diese Neuholz-Sachen mit Silvaner nur machen kann, wenn man ihm die Säure konsequent lässt. Dann geht das Ganze fast ein bisschen in Richtung Chablis Premier Cru.

      • Thomas Riedl sagt:

        Hallo Matthias,

        ja, Nachtschicht… und jetzt viel zu früh wachgeworden wegen des strahlenden Sonnenscheins draußen. Und ich habe noch eine Nacht vor mir. Das wird hart ;-(

        Egal jetzt: Im ersten Lauf der Probe in Brühl hatte ich die Weine aus Neuholz früher angestellt und es wurde gar nicht gemeckert. Im übrigen hat auch der Eselspfad von Bettenheimer deutliche Holzwürze, aber eben eine perfekt integrierte. Auch der Himmelspfad hat einen Hauch Holz. Nee, da gibt es nix zu meckern. Recht hast Du aber mit der Säure. Die muss als Gegenspieler da sein, sonst gießt man sich einen Breitreifen ins Glas, der nur extraktsüß quietscht.
        Wenn Du übrigens Stern kennenlernen willst, fahr 16.-18.6.2017 nach Landau auf die Weintage der Südpfalz. Sehr schöne Veranstaltung. Ich werde da sein.

        Schönen Sonntag in SHANGHAI? Ja mai o mai, wo Du Dich rumtreibst.

        Thomas

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