
Pep-pep-pep-pep. Zweitakter. Es ist kalt draußen, die feuchte Luft und die Abgase vermischen sich zu einem schlierenden Nebel. Langsam gehe ich die Reihen der Autos ab – oder vielmehr, ich humpele sie ab mit meinem Gipsbein. Alle bleiben in ihren Autos sitzen, starren nach vorn. Immerhin stehen wir schon seit einer halben Stunde im Stau und sind immer noch kaum hinter Magdeburg. Ob das so eine gute Idee war, heute hier zu sein? 10. November 1989, Transitautobahn. In der Nacht war die Mauer gefallen, jedenfalls so halb. 30 Jahre ist das jetzt her. Davon soll dieser Text berichten. Von den letzten Tagen in Westberlin als Insel. Vom Umbruch, von neuen Ufern. Und wie ich ganz subjektiv damit umging, 20 Jahre alt, Auszubildender in Berlin. Continue reading