
[In Kooperation mit Plaimont] Wir stehen in einem Weinfeld vor einem Bauernhaus im Südwesten Frankreichs. Pedebernade heißt die Familie, der dieses Grundstück gehört, und Pedebernade steht auch auf einem Schild vor einem Rebstock. Und vor sechs anderen. »Die Anlage stammt ursprünglich aus den 1820er Jahren«, erklärt Eric Fitan, der uns hier hingeführt hat. »Und diese sieben Rebstöcke sind sieben Rebsorten, die man noch nie irgendwo beschrieben hat. Wir haben sie deshalb nach den Besitzern einfach Pedebernade 1-7 genannt.« Wie ein Wein aus diesen Sorten schmeckt, weiß fast niemand. Verblüffend. Was mag das für ein Ort sein, an dem man unbekannte Rebsorten in einem 200 Jahre alten Weinfeld entdecken kann?
Wie ist das Leben im Gers?

Wenn ihr ganz genau wissen wollte, wo sich dieses Weinfeld befindet, klickt einfach auf diesen Link (geht zu Google Maps) oder auf diesen (wenn ihr OpenStreetMap sympathischer findet). Ich bin im Südwesten Frankreichs, genauer gesagt im Gers. Dieses französische Département mit der Ordnungsnummer 32 zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass hier das »French Paradox« beobachtet wurde (das man eigentlich sozial diskutieren müsste und nicht ausschließlich medizinisch). Nein, es ist auch das Départment ohne einen einzigen Autobahn-Kilometer, ohne große Städte, dafür mit vielen Sonnenblumen, einsamen Straßen, hübschen Dörfern und einem weiten Himmel. Ich frage Olivier Gallion, der unter anderem für den Weinexport von Plaimont nach Deutschland verantwortlich ist, was ihm an der Gegend denn so gefällt.
»Ich mag die Region wirklich«, sagt er. »Sie ist unglaublich authentisch, die Menschen sind sehr herzlich. Traditionell gibt es hier Polykultur, also es wird alles Mögliche angebaut. Weinberge, Getreide, Tiere, ein bisschen Obstbäume, und die Bauernhöfe waren sehr klein früher.« Letzteres mag einer der Gründe dafür sein, weshalb Kooperativen wie Plaimont hier besonders viel Sinn machen.
Plaimont, das wichtigste Unternehmen

Bevor ich nämlich wieder zurück auf Rebsorten und Weine komme, erst einmal ein paar Worte zu meinem Gastgeber. Plaimont ist nicht nur eine Winzergenossenschaft, sondern ein (im Übrigen sehr erfolgreicher) Zusammenschluss gleich mehrerer Winzergenossenschaften. Oben links auf dem Foto seht ihr Olivier Gallion und André Dubosc, den ehemaligen Leiter von Plaimont. Oder eigentlich den »Erfinder«. André, auf dessen Land übrigens auch zwei bislang unbekannte Rebsorten entdeckt wurden, Dubosc 1 und 2, merkte als Winzer in den 1970er Jahren, dass es in einer sehr ländlichen und untouristischen Region weitab der großen Zentren nur weitergehen könnte mit dem Weinbau, wenn man sich gegenseitig unterstützt. Eine Vielzahl von Treffen später mit verschiedensten Beteiligten wurde im Jahr 1979 Plaimont als Vereinigung der Winzer von Plaisance-du-Gers, Aignan und Saint-Mont aus der Taufe gehoben.
Heute bewirtschaftet Plaimont insgesamt 5.000 Hektar Weinberge und füllt unglaubliche 35 Millionen Flaschen im Jahr ab. Olivier meint, früher hätten sie sich geschämt, mit solchen Zahlen an die Öffentlichkeit zu gehen. Schließlich klingt das nach bonziger Großindustrie. Heute sei man da viel transparenter. Und warum auch schämen? Bei Plaimont gehört allen alles, das ist schließlich das Prinzip. Und durch ihre gemeinsame Power als wichtigster Arbeitgeber wird die ländliche Region lebendig gehalten. Sie besitzen eine Weinbauschule, ein schmuckes Hotel für Gäste, eine Weinbar im Nachbarort, sind wichtiger Sponsor für kulturelle Veranstaltungen. Neuester Coup ist ein Altenheim für ehemalige Mitglieder. Rundumversorgung sozusagen. Der »neue« Chef Olivier Bourdet-Pees (er war früher Kellermeister bei Plaimont) ist wie André Dubosc ebenfalls wahnsinnig rührig und hat immer neue Ideen. Solche Leute braucht man. Und zwar nicht nur hier.
Wiederentdeckte Rebsorten

Aber zurück zu den historischen Rebsorten. So etwas gibt es natürlich auch bei uns, ich habe schon mehrfach darüber geschrieben. Und ähnlich wie bei uns dauert der Prozess ewig lang, bis behördlich alles registriert und in trockenen Tüchern ist. Schließlich hatten die Statuten es nicht vorgesehen, dass man Rebsorten wiederentdeckt, die es schon einmal gegeben hat. Bei zwei der alten Rebsorten hatten die Plaimonter Glück. Manseng Noir, obwohl es offenbar keine Reben mehr gab, war von früher noch zum Anbau zugelassen. Da konnte es also sofort wieder losgehen. Und Tardif wurde in alten Büchern so eindeutig beschrieben, dass man den Ampelographen Glauben schenkte und die Sorte unter diesem Namen registrierte. Seit dem Jahrgang 2024 ist auch sie für die AOC Saint-Mont zugelassen. Warum ist aber ausgerechnet Tardif jetzt so interessant?
Nun, Tardif heißt wörtlich der »Spätreifende«. Eine Rebsorte, die im 19. Jahrhundert oft erst Anfang November reif wurde, kleine Beeren besaß, wenig Ertrag, und aus der dann alkoholarme Weine für den einfachen Konsum bereitet wurden. Genau das ist aber beim jetzigen Klimawandel das riesige Plus. Auch im Vorland der Pyrenäen wird es nämlich im Sommer mittlerweile so heiß, dass die Trauben zu (zucker)reif werden, der Alkohol in die Weine schießt. Tardif hingegen schafft es, erst dann zuckerreif zu sein, wenn die phenolische Reife, sprich auch Tannine in Schalen, Kernen und Stielen, bereits eingetreten ist. Man kann ihn spät holen, und der Wein bleibt trotzdem leicht und harmonisch.
Plaimont und die Wurzelechten

In der Parzelle der Familie Perebernade waren wir ja schon bei uralten wurzelechten Reben. Jene dienen allerdings eher Forschungszwecken und für die Weitervermehrung. Wein wird aus der Perebernade-Parzelle nicht erzeugt. Es gibt aber einen anderen Weinberg mit wurzelechten Reben aus dem Jahr 1871, aus dem jedes Jahr ein wunderbarer Wein entsteht. Er heißt »Vignes Préphylloxériques«, ist also ein echter Zungenbrecher. Allerdings nur als Name, nicht als Wein. Wer einmal dort vorbeikommt und es genau wissen will, hier befindet sich die Parzelle. Auch in diesem Fall war die Tatsache entscheidend, dass das Bauernhaus direkt nebenan lag, der Weinberg also schlicht als Garten deklariert war. So konnte er der Rodung zur Zeit der Reblausplage entgehen.
Praktisch alles besteht aus der Rebsorte Tannat, der großen Regionaltraube, aus der dunkle und reifefähige Rote hergestellt werden. In der Anfangszeit hatte man übrigens immer zwei Stöcke zusammen in die Erde gesetzt, falls einer doch einmal versehentlich abgemäht wird. Die Zeilenbreite ist auch recht groß, ganz anders als bei unseren alten Mischsätzen. Wahrscheinlich lag das aber daran, dass eben in den Zeilen noch Getreide angebaut wurde. Ein Feigenbaum steht auch mitten im Weinfeld.
Oben auf dem Foto seht ihr übrigens neben Olivier Gallion auch noch Felix Bodmann und Elisabeth von Wine Mob, die mit von der Partie waren. Möglich gemacht wurde das Ganze von der wunderbaren Nicole Plümer – und bezahlt vom Plaimont. Dank an Geber und Gaben!
Das »Atelier des Cépages« von Plaimont

Viel Gutes hatte die Covid-Zeit nicht an sich. Immerhin wurden Arbeitsbedigungen flexibler und Kommunikationstechnik moderner. Plaimont hingegen konnte dank Förderzuschüssen etwas realisieren, wovon sie schon seit Jahren geträumt hatten: ein kleines Forschungszentrum für Reben und eine nagelneue Kellerei mit Tanks und Fässern aller Größen für Kleinstabfüllungen. Hier wurde ausprobiert, was man mit Manseng Noir oder Tardif alles machen kann. Hier werden auch die kleinen Mengen für Spitzenweine wie die »Vignes Préphylloxériques« ausgebaut und gefüllt. Und hier wird weiterhin experimentiert, was die neu gefundenen Rebsorten wie die Perebernades anbelangt.
Neues von der Waldrebe

Links auf dem Foto seht ihr die neuen Weine, die wir zwar probiert haben, die man aber allesamt noch nicht kaufen kann. Tatsächlich entsteht aus Tardif ein feinroter, fast nördlich wirkender Wein. Was ihn aber auch besonders macht, das ist sein hoher natürlicher Anteil an Rotundonen. Das sind Aromastoffe, die vor allem in Pfeffer vorkommen und entsprechend Weine »pfeffrig« schmecken lassen. Er ist allerdings stark von saisonalen klimatischen Schwankungen abhängig, so dass der Grüne Veltliner eben nicht immer sein »Pfefferl« hat, ebensowenig der Grenache. Wie man das am besten einfängt und managt, wird bei Plaimont noch untersucht. Aber der Anfang ist sehr vielversprechend.
A propos Anfang. Ganz zu Anfang war eigentlich die gesamte Familie der Reben im Wald zu Hause und rankte sich die Bäume empor. Ein beeindruckendes Exemplar dieser rankenden Rebe Vitis vinifera sylvestris steht am Rand eines Dickichts unweit der Kellerei (genau hier). Wie alt der Rebstock ist, der sich da hoch auf eine alte Eiche rankt, weiß man nicht, es müssten aber etwa 150 Jahre sein. Insgesamt 29 dieser wilden Waldreben haben die Plaimont-Leute in den Wäldern entdeckt. Sie sollen jetzt eigene Schilder bekommen, damit man sie auch entsprechend schätzt.
Zum Abschluss: Château de Sabazan

Als die anderen schon wieder abgereist waren, fahre ich zum Abschluss noch mit Olivier zum Château de Sabazan. Ein ganz besonderer Ort. Das Schloss samt zugehörigen Reben liegt auf einer der Hügellinien, von denen aus man bei gutem Wetter die Bergkette der Pyrenäen sehen kann. Einst gehörte es samt den Reben einer verarmten Adelsfamilie, dessen letztes Mitglied sogar lange noch allein im Schloss lebte. Heute ist dies das beste Terroir von Plaimont für die Erzeugung eines traditionellen Roten. Der Untergrund besteht, wie man an einem Bohrloch auch sehen kann, aus viel gelb-rötlich gefärbtem, eisenhaltigen Sandstein, der den Weinen eine gewisse Finesse mitgeben soll. Sables fauves ist der korrekte Ausdruck dafür.
Es gibt nur einen einzigen Wein hier, und der wird auch sämtlich vor Ort in Barriques ausgebaut. Die zweite Besonderheit ist die Tatsache, dass derselbe Kellermeister über 30 Jahre lang für diesen Wein verantwortlich war. Viele Jahrgänge gibt es bei Plaimont noch zu verkosten, unter anderem den Erstling aus dem Jahrgang 1988. Olivier sagt, »Sabazan ist ein bisschen eine Vitrine des Weinbaus in der Region. Die Jahrgänge Ende der 80er bis in die 90er hinein sind ganz toll, echte Zeugen des alten Weinstils und des kühleren Klimas. Dann wurden die Weine in den 2000ern ein bisschen runder und wärmer, das war damals auch die Mode der Weine aus dem Bordelais. Und seit 2010 ist es wieder sehr fein. Muss man probieren, finde ich.«
Die Weine von Plaimont – meine Favoriten
Das finde ich allerdings auch, dass man die Weine probieren sollte. Und deshalb kommen jetzt meine Favoriten aus dem großen Portfolio der Plaimont-Weine. Ich habe immer jeweils eine Bezugsquelle dazugeschrieben, also möglichst verschiedene, der Fairness halber. Ihr könnt aber schauen, wo es mehrere Weine gibt, so ein gemischter Karton ist auch nicht zu verachten…
Vignes Retrouvées

Die »wiedergefundenen Rebstöcke« bestehen aus den alten Sorten Gros Manseng, Petit Courbu und Arrufiac. Letzterer ist ausschließlich in der AOC Saint-Mont zugelassen, ein rares Schätzchen.
Der Weiße duftet in der Nase nach Zitronenzesten, nach Walnuss, Ingwer und sogar (oder bilde ich mir das etwa ein?) nach verblühten Sonnenblumen. Im Mund ist er erstaunlich leicht, nur 12,5 vol%, fruchtbetont, charmant, aber trotzdem mit viel authentischem Charakter. Wer eine ungefähre Vorstellung von den »Vignes Retrouvées« haben möchte, denke an einen Weißburgunder mit Frische und feinem Schmelz. Ein absolut gelungener Einstieg in die Welt der echten Südwest-Weißen, super vielseitig – und fair bepreist ohnehin.
Die Vignes Retrouvées gibt es bei Marxen für 9,90 €.
Yura

Trockener Jurançon ist für mich einer der am meisten unterschätzten Spitzenweißen der Welt. Warum? Weil die beiden Mansengs, die drinstecken, ganz ähnliche Eigenschaften haben wie Riesling oder Chenin Blanc: Sie halten auch bei höherer Reife die Säure, sind jung fruchtbetont lecker, aber immens reifefähig.
Kein Wunder also, dass die Plaimonts mehr als happy waren, als sich ein paar Winzer aus dem Jurançon-Gebiet ihrem Unternehmen anschließen wollten. Dies ist der Erstlingsjahrgang des »Yura«, und der Decanter vergab gleich einmal 97 Punkte. Der Kellermeister darauf mit gespieltem Entsetzen: »Tut mir leid, das wollte ich wirklich nicht!« Aber wer auf leichte (auch hier 12,5 vol%) und fruchtintensive Weine steht, wird das sofort nachvollziehen. Ein ganzer Korb mit frischen Orangen, Aprikosen, Quitten, Ginsterblüten, unglaublich verführerisch schon jetzt. Ich fürchte, den muss man haben…
Den Yura gibt es beim »Franzosen« für 12,95 €.
Vin le Fleur & Paparoc

Das sind die beiden ganz neuen roten Schmuckstücke. Mittlerweile ist es ja auch in Frankreich selbst angesagt, junge und leichte Rotweine für den baldigen Konsum zu bevorzugen. Bevor da mit dem Tardif nochmal ein ganz neuer Twist hineinkommt, hat es Plaimont aber auch mit den »herkömmlichen« einheimischen Rebsorten geschafft. Früher gelesen, nur kurz eingemaischt und dadurch so frisch und fruchtbetont gehalten.
Olivier empfahl mir, die Weine leicht einzukühlen, fast wie einen Rosé. Und genau das funktioniert auch. Frisch und kirschig bereits in der Nase, sind das im Mund wirklich ausgesprochen leckere Gestalten. Der Alkohol liegt bei beiden sogar nur bei 12 vol%, Gerbstoffe sind kaum spürbar, alles geht auf die frische Frucht. Ich möchte beinahe sagen, die Gen Z liebt sowas total. Ältere dürfen aber auch mal nippen. Paparòc heißt übrigens Mohn im Gasconischen.
Den Vin le Fleur gibt es bei Wein & Mehr für 6,95 €. Der Paparoc hat es leider bislang noch nicht in die deutschen Online-Shops geschafft. Haltet also Ausschau!
Château de Sabazan

Kleines Kontrastprogramm zu Paparoc und Vin le Fleur. Der Château de Sabazan mit seiner langen Geschichte ist ein ganz klassischer Roter der Region. Ihr habt es ja schon weiter oben gesehen. Primär Tannat, Ausbau im Barrique, keine Konzessionen. Und ehrlich gesagt lebt die Weinwelt (jedenfalls die, die mich fasziniert) ja genau von diesen vielen unterschiedlichen Charakteren.
Der Sabazan hat in seiner Nase gleich zwei Welten zu bieten. Einerseits gibt es zu Anfang eine erstaunlich frische Schwarzkirsche. Dann aber folgen reife, balsamische Brombeeren, Unterholz, Schlehe, schwarzer Trüffel, Holunderblatt. Das ist »altmodisch« auf eine total gelungene Art. Im Mund wird die hohe Reife von einer erfrischenden Säure im Zaum gehalten. Das Tannin ist präsent, aber ausgesprochen feinkörnig, der Alkohol top eingebunden, da ist nichts zu schwer oder gar bitter. Trotzdem bleibt das ein ganz klassischer Südwest-Roter mit seiner dunklen Frucht. Ich mache gleich die Probe aufs Exempel und reiche ihn klassisch zu Ente: Confit de Canard, Bamberger Hörnla, glatte Petersilie, französischer Knoblauch. Köstlich.
Den Château de Sabazan (vielmehr sogar vier Jahrgänge davon) gibt es bei Wein aus Katalonien für 17,50 €.
Vignes Préphylloxériques

Zum Schluss noch das Wundertier in Flaschen. Die wurzelechten Reben von 1871 kommen mit einer extrem reduzierten Ausstattung daher. Kein Etikett aus Papier, nur ein paar auf die Flasche gedruckte Zeilen. Direkt nach dem Öffnen denke ich mir, Wahnsinn, wie jung der Wein wirkt! Als ob er gerade erst fertig ist mit dem Gärvorgang. Blaubeerig, brodelnd, nicht etwa abweisend oder eingesperrt, sondern unglaublich lebendig. Ich bin total verblüfft ob dieser Sturm und Drang-Attitüde, obgleich die Finesse der Materie bereits durchscheint. Man muss dem Wein vor dem Öffnen nicht unbedingt so viel Zeit geben wie den Reben zum Wachsen, aber Reifepotenzial gibt es hoch zehn. Ein Erlebnis.
Die Vignes Préphylloxériques gibt es bei inBarrique für 79,90 €.
Mein Fazit des Besuchs bei Plaimont
Was bleibt mir jetzt noch zu sagen? Natürlich, am besten wäre es, ihr würdet auch herkommen ins Gers, in den französischen Südwesten mit seinem starken Charakter, der Weite, der Ruhe, der Herzlichkeit der Menschen, der Herzhaftigkeit der Küche, dem hohen Wohlfühlfaktor.
Dass die Zeit aber auch hier nicht stehengeblieben ist, hat mir der Besuch bei Plaimont ganz deutlich gezeigt. Man kann nämlich die Traditionen über alles wertschätzen, den Geheimnissen längst vergangener Weinzeiten auf den Spuren bleiben, ohne sich neuen Entwicklungen zu verschließen. Ganz im Gegenteil: Rebsorten wie der Tardif, wieder ausgegraben aus dem Vergessen, besitzen die Fähigkeit, in Stilistik und weinbaulichen Eigenschaften ganz vorn dran zu sein.
Was Plaimont und den Südwesten sonst noch so alles ausmacht, darüber haben wir beim wunderbaren Jazzfestival von Marciac noch ausgiebig diskutiert. Ich hoffe, es war nicht mein letztes Mal…


French Paradox- Sie machen mir Hoffnung 😉 !
Wie immer sehr Interessant Ihr Beitrag.
Danke und Gruss Alex
Gern geschehen! Tatsächlich glaube ich, dass ein happy lifestyle, sozial eingebunden, dazu gutes Essen und natürlich auch mal ein Wein, viel Positives bewirken kann.
Wie immer ein toller Bericht! Diese Genossenschaft machst Du uns wirklich sehr sympathisch (wie Du es zu Recht in meiner Heimat mit den Sommerachern machst).
Mit Erfolg: ich habe schon ,plaimontiert‘ und werde gleich wieder bestellen.
Vielen Dank!
Dankeschön, das freut mich sehr (obwohl ich an den Verkäufen natürlich nicht beteiligt bin 😉 ).
Ich muss zugeben, dass ich normalerweise nicht so der Fan vororganisierter Reisen bin, weil ich halt gern selbst plane und herumfahre. Aber das haben sie bei Plaimont fantastisch gemacht, und Olivier hat auch gesagt (weiß gar nicht, ob ich das im Text erwähnt habe), dass das schon Teil der Identität ist, so “welcoming” zu sein. Schließlich ist es nicht Burgund oder die Champagne oder auch die Provence. Da kommen kaum Leute auf die Idee, ach Schatz, lass uns doch mal ins Gers fahren. Und es ist wirklich toll zu sehen, was da vor Ort alles aufgebaut wurde.
Ich komme ja selbst vom Land und wusste von vornherein, dass ich da weggehen muss, wenn ich irgendwas außer Gemeindeverwaltung und Klempnergeselle erleben will. Bei Plaimont arbeiten etwa 200 Menschen in der Zentrale, und Olivier meinte, diese Möglichkeit, gleichzeitig auf dem “ruhigen Land” zu wohnen und dann oft zum Arbeiten in seinem Fall nach Brüssel oder Berlin zu reisen, hätte ihn in die Region zurückgezogen.