September-Schnipsel

Ich weiß nicht genau, wie treu Ihr seid. Also ich meine, wie treu Ihr beim Lesen meines Blogs seid, wie oft Ihr hier vorbeischaut. Sollte das öfter passieren, ist Euch sicher auch schon aufgefallen, dass ich nicht mehr so häufig poste wie noch vor einigen Monaten. Und ich hoffe, Ihr bedauert das genauso wie ich. Aber es gibt nun einmal Phasen im Leben, in denen man mehr Zeit für das Eine und weniger für das Andere hat. Ich schreibe zwar immer noch viel, muss das im Moment aber woanders tun und nicht auf meinem Blog. Weil ich mich aber immer noch genauso für alle Dinge des Essens, Trinkens und Drumherums interessiere, habe ich mich entschlossen, Euch hier ein paar Schnipsel der vergangenen Wochen zu präsentieren. Ein Thema, ein Foto, ein paar Zeilen – und weiter zum nächsten Thema. Los geht’s. Continue reading

Annecy

“Schnick schnack dideldum, alles wieder anders rum.” So sagte der Kasper auf meiner (relativ betagten) Schallplatte, als er den Zauber der Hexe rückgängig machen wollte. Hat natürlich funktioniert. Was hier dideldum andersrum ist, betrifft die Reihenfolge meiner Posts. Eigentlich wollte ich nämlich noch aus Italien berichten, aber uneigentlich habe ich gerade eine Käseplatte aus den französischen Alpen gegessen. Continue reading

Bordeaux 2010 bei Carrefour & Co.

Wie Ihr sicherlich schon mitbekommen habt, bin ich nicht der allergrößte Fan von Bordeauxweinen. In erster Linie hat das damit zu tun, dass es sich meist nicht um “meine” Art des Weinbaus handelt. Von Aktionären beherrschte Konsortien (ehemals: bordelaiser Weingüter), die Weinpreise je nach Marktlage kreieren, um die Luxuscuvées dann in die Neureichen-Zentren zu verschaffen, das ist für mich emotional unerquicklich. Andererseits muss ich zwei Dinge zugeben: 1. Ein gut gelagerter und gereifter Bordeaux aus einem schönen Jahrgang bleibt etwas Feines. 2. Der Jahrgang 2010 ist – insbesondere für geduldige Menschen – nicht nur ein schöner, sondern vermutlich sogar ein großer Jahrgang. Continue reading

Amphorenwein von Gravner: Schmeckt der?

Von meinem Großvater habe ich die Theorie gelernt, dass sich rebellische Bewegungen meist am Rand eines Systems bilden und nicht in seiner Mitte. Sie würden in dieser Lage auch am ehesten toleriert, da man glaubt, dass sie die Substanz des Systems von dort aus nicht angreifen könnten – und deshalb unterschätzt man sie in ihrer subversiven Kraft gern einmal. Wenn man „das System“ jetzt mal als geographisches Gebilde begreift, dann sind diese Ränder häufig dünn besiedelte Gebiete, Gebirge oder gar das Meer. Der bayerische Wildschütz, der hanseatische Freibeuter oder auch die ostfriesischen Glaubensgemeinschaften des 19. Jahrhunderts wären dann klassische Beispiele für diese Theorie. Korsen, Basken, Katalanen – alles dieselbe Klientel aus diesem Blickwinkel. Schweife ich schon wieder zu weit ab? Continue reading

Ein Streifzug durch die peruanische Küche

Seit ein paar Tagen bin ich ein wenig in die offenen Geheimnisse der peruanischen Küche eingetaucht. Und ich muss zugeben, je mehr ich erfahren habe, desto faszinierter war ich. Nun möchte ich mich nicht als der große Kenner peruanischer Kochkunst gerieren. Vorher waren mir peruanische Elemente nämlich nur bei der Lissabonner Foodmesse „Peixe em Lisboa“ über den Weg gelaufen (hier mein Bericht). Trotzdem: Solltet Ihr ebensolche Laien sein wie ich, werden Euch meine Erlebnisse vielleicht ein wenig interessieren. Continue reading