Denkt Euch einen sehr kurzhaarigen Herrn und eine sehr aufgebrezelte Dame, die ihren Kampfhund am betonierten Strand spazieren führen. Denkt Euch eine Heiligenfeier mit Prozession, bei der die ganze Stadt auf den Beinen ist und gleich nach dem Ende der Predigt die Bierflaschen die Runde machen. Denkt Euch Touristen, die in großen Mengen aus Reisebussen und Fähren ausgespuckt werden und nun fotoapparatbehängt ein Karrée von 200 mal 200 Metern besetzen bis zum Stillstand. Und denkt Euch zum Schluss den blauen Himmel, den gleißenden Stein, die Olivenbäume auf dem angrenzenden Hügel und einen Fischmarkt, der so altmodisch mediterran ist, dass man ihn zum Prototyp des südlichen Lebens ernennen könnte. Dann seid Ihr in Split, Samstag Morgen um neun in der Marmontova. Continue reading
Tagged with Fischguide
Auf dem Fischmarkt von Colombo
Bevor ich nach Colombo kam, war mir klar, dass ich auf den Fischmarkt gehen würde, der doch so prominent am Rand der Altstadt eingezeichnet war. Vor Ort sah das leider völlig anders aus. Der “Old Fish Market” ist nämlich seit letztem Sommer geschlossen, und sein moderner Nachfolger wurde einige Kilometer außerhalb der Stadt auf die grüne Wiese gesetzt. Sollte ich wirklich hinfahren? Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel, keine schmucke Präsentation, keine Schilder, möglicherweise niemanden, der mich versteht. Eventuell ist es auch nur ein Ort für Großhändler, und ich komme nach dem langen Ritt noch nicht mal auf das Gelände. Oder ich werde zwar eingelassen, darf dann jedoch keine Fotos machen. Oder mir wird zwar gestattet zu fotografieren, aber nur gegen einen erheblichen Obolus. Oder aber es gibt dort eigentlich gar nichts zu sehen, alles ist in Styroporkisten verpackt, und die echten, pittoresken Fischmärkte finden nur in den Dörfern entlang der Küste statt. Continue reading