Wenn ich Euch sage, wo ich vor wenigen Stunden gelandet bin, werdet Ihr mich sicherlich entweder für ignorant oder für lebensmüde halten. Kein Zweifel, privat wäre ich im Moment niemals nach Bangkok geflogen. Eigentlich wollte ich ja das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden… Unglücklicherweise ist die bedrohliche Flut hier derart gestaltet, dass sie zwar enorm langsam kommt, aber noch langsamer wieder abfließt. Und während die Stadtmitte von Bangkok nicht nur von Dämmen geschützt wird, sondern entscheidende drei Meter über dem Meeresspiegel liegt, gilt beides für die meisten Außenbezirke nicht. Einige Meeting-Teilnehmer sind heute früher gegangen, weil sie noch ihre Möbel ein Stockwerk höher räumen müssen, falls die Flut sie tatsächlich erreicht. Ob ich unter den gegebenen Umständen meinen sonntäglichen Auftrag der Food-Exploration durchführen kann, vermag ich nicht zu sagen. Aber hofft mal mit mir, dass der Fluss-Gott gnädig gestimmt ist und die Bevölkerung von weiterem Ungemach verschont bleibt.
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Wetter für den Westen
Überlege jetzt schon ein paar Minuten, was ich dazu schreiben soll: Mein Mitfühlen mit manch Freunden dort, einen Anflug von Neid konstatieren, Dir den einen oder anderen Tip mit auf den Weg geben, begründen, warum ich die Stadt eigentlich nicht mag? Am Ende bleibt dies: Eine gute, sichere Zeit Dir.
Geht mir selbst ähnlich, ich habe auch sehr gemischte Gefühle dabei, gerade jetzt hier zu sein. Danke auf jeden Fall für die guten Wünsche.
Hallo!
Ich mochte die Stadt am Anfang auch nicht. War der totale Kulturschock für mich, als ich das erste mal vor 20 Jahren da war. Hat sich aber geändert! 😉 Wir waren zuvor in Singapur und Hongkong – Asien light also. Und dann komm ich in diesen dreckigen, stinkenden, überbevölkerten Moloch und musste dann doch heftig schlucken. Hier sollst Du es noch über eine Woche aushalten? Ekelig!!! Das gab sich dann aber ganz schnell, ja wich einer regelrechten Begeisterung für Land und Leute und vor allem für die Speisen. Was hab’ ich Bangkok nicht alles für Sachen gegessen. Ich hab’ es vergessen. Das krasseste waren jedoch frittierte Hühnerärsche. Also der Schließmuskel des Huhns frittiert und dazu ne scharfe Soße. Lecker!!!
Ich wünsch Dir ganz viel Spass Matze und guten Appetit.
Komisch, Schließmuskel war jetzt beim Frühstücksbüffet im Hotel gar nicht mit dabei… 😉
Hab’ ich auch an ner’ Garküche gegessen. War ein Markt längs eines Klong mit wirklich unglaublichen Sachen, die man alle Essen konnte. Theoretisch zumindest für einen Westeuropäer. Dann war ich noch mal von Bangkok in Rtg Aythaya unterwegs und wir sind mit nem’ Langboot den Chao Phraya raufgefahren und haben an einem Restaurantschiff, dass ebenfalls den Fluß befuhr festgemacht und haben Flusskrebse aus dem Chao Phraya in unterschiedlichen Zubereitungen gegessen. Flußkrebse war das einzige was es dort gab. Die Reusen hingen außen am Bott dran. Und ich war der einzige Europäer. Unvergessliche Erlebnisse kulinarischer Art!!! Ich beneide Dich mal wieder ein wenig werter Matze – aber das tut ich ja häufiger.
Ich fürchte, alles was mit “Fluss” und “Wasser” zu tun hat, dürfte diesmal in dasselbe fallen. Ich war noch nicht am Chao Praya, aber ich habe gerade die Bilder im lokalen Fernsehen gesehen. Gar nicht so gut. Meine Unterkunft hier ist vielleicht 100 Meter von einem Klong entfernt. Da werde ich morgen nach dem Frühstück erst mal hinschauen. Ich habe ja die doofe Angewohnheit (hab ich jedenfalls schon öfter festgestellt), erst so am dritten Tag richtig irgendwo anzukommen. Also es zu genießen, durch die Viertel zu laufen, mich an einen Straßenstand zu setzen und grundsätzlich das zu nehmen, was nur in einer anderen Schrift angekündigt wird. Morgen werde ich sehen, ob ich mental schon so weit bin 😉
Dann wünsch ich Dir viel Spass dabei. Bangkok ist sicher eine sehr aufregende Stadt. Unter den jetztigen Bedingungen kann ich jedoch nichts dazu sagen. Wo wohnst Du den? Direkt im Zentrum oder etwas außerhalb. Die Flußterrasse im Orientel Dir für einen Drink zu empfehlen kann ich mir bei der Hochwasserlage wahrscheinlich auch sparen. 😉
Ich bin hier beim National Stadium, also sehr zentral. Aber runter in Richtung Oriental will ich eh mal fahren. Da gibt es ja die Sky Bar in einem der Hochhäuser im 64. Stock. Die Aussicht dürfte nicht schlecht sein… Morgen muss ich noch mal arbeiten, aber wie ich gelesen habe, werden montags eh die Bürgersteige sprichwörtlich hochgeklappt, weil die Stadtreinigung durchgeht.