Waitrose ist der beste Supermarkt in England. Darüber bestehen eigentlich keine Zweifel. Ich habe mich deshalb sehr darüber gefreut, gleich am ersten Abend einen Waitrose aufsuchen zu können. Was ich da gekauft habe, könnt Ihr auf dem Foto links sehen. Nun, das sind nicht unbedingt die vernünftigsten oder sinnvollsten Dinge. Aber darum sollte es ja auch nicht gehen. Chips und Milchprodukte müssen bei mir allerdings immer in den Einkaufswagen. Was seht Ihr also alles auf dem Foto?
Ganz oben sind zwei Chipstüten zu sehen. Ich habe mich für Tyrrells entschieden, und zwar einmal für die “Furrows”, also die “Furchen”. Das sind dick geschnittene Riffel-Chips, nur gesalzen und robust genug, um sie in jede Sour Creme tunken zu können. Die zweite Sorte ist eine Sonder-Edition namens “English Summer Barbeque”. Gegessen habe ich sie noch nicht, aber als Gewürze sind unter anderem Chilli, Zwiebel, Knoblauch, Ingwer, Paprika und Kreuzkümmel enthalten. Quasi ein Steak ohne Steak. Die dazu gehörige Sour Creme ist die beste kommerzielle ihrer Sorte.
Der walisische Caerphilly-Käse leidet gelegentlich ein wenig unter seinen ungenauen Herstellungsbedingungen, ist im positiven Fall aber ein mildwürziger und angenehm salziger Kuhmilchkäse. Und dies ist ein gutes Exemplar, nämlich ein Farmkäse aus Rohmilch.
Die Scheiben vom Hereford-Rind, trocken gesalzen, gekocht, geräuchert und von Hand dick geschnitten, sind nicht gerade preiswert. Aber Fleisch, das preiswert ist, mag ich in meiner Welt eh nicht so gern haben. Einer ähnlichen Philosophie entspricht auch das Fleisch der “Cornish Brown Crab”. Hersteller “Seafood and Eat it” aus Wales rühmt sich, die größte “landing size” im ganzen Königreich zu haben. Krabben unter 15 Zentimeter Durchmesser werden als Heranwachsende wieder ins Meer geworfen.
Unten auf dem Foto habe ich noch zwei Joghurts platziert, einen Ziegenmilchjoghurt und einen Kuhmilchjoghurt mit Stachelbeeren. Und in der Mitte befindet sich ein obergäriges Bier von der Teme Valley Brewery aus den Midlands namens “That”. Das andere Bier, das sie herstellen, heißt übrigens “This”.
Natürlich habe ich auch das Waitrose Weekend Magazine mitgenommen. Als “Drink of the Week” wird hier der Sherry, pardon, Manzanilla “Solear” von Antonio Barbadillo empfohlen. Die Engländer und ihre Liebe zu Sherry, Port und Madeira, eine wahrhaft lange Geschichte. Konsequenterweise habe ich deshalb auch zu einem Madeira von Henriques & Henriques gegriffen, den ich sicher noch einmal gesondert beschreiben werde. Es handelt sich um einen 15 Jahre alten Verdelho. Das ist, jedenfalls in der Theorie, jene autochthone Traube, die den zweittrockensten Wein hervorbringt – aber den mit der schönsten Frucht.
Jetzt drückt mir noch bitte die Daumen, dass es morgen keinen “Heavy Rain” gibt, wie die Wettervorhersage unglücklicherweise angekündigt hat. Morgen werde ich nämlich den ganzen Tag im Freien verbringen. Und zwar beim Big Apple.
Mögt Ihr Cider, Cidre, Sidra, Most, Viez, Äppelwoi? Wart Ihr schon einmal auf einem “Cider Festival”? Ich bislang noch nicht.
ich bekomme heimweh nach merry old england. mein alljaehrliche oxfordbesuch imherbst musste dieses jahr leider ausfallen. ich beneide dich ganz, ganz arg.
Ich weiß nicht, ob Bestätigung der richtige Ansatz für Trost ist, aber ich kann Deine Sehnsucht sehr gut verstehen. Heute war ich ganz tief auf dem Land und habe den Morris Men bei ihrem Tanz unter Apfel- und Birnbäumen zugeschaut. Selten habe ich gestandene ältere Herrschaften mit derart fröhlich-verspielten Mienen gesehen. Und während des Tanzes ist sogar die Sonne herausgekommen.
Alter was is’ los!!! Deine Jünger warten auf neuen Input!!!!!!!!!!!!!!!!!
Sehr viel zu tun gehabt. Ich verdiene ja (leider) nicht mein Geld mit dem Bloggen 😉
Heute Abend komme ich aber endlich wieder mal dazu. Bis später sozusagen.