Ich weiß nicht, wann es hier das letzte Mal im November geschneit hat, muss lange her sein. Es ist aber nicht nur der Schnee, sondern die Kälte. Englische Fenster sind im Allgemeinen genauso modern wie englische Wasserhähne – beides stammt noch aus viktorianischer Zeit. Dementsprechend kalt und zugig wird es auch in den Häusern, zehn Grad Unterschied zwischen einem Platz in Fensternähe und einem Platz in der Raummitte sind keine Ausnahme.
Erstaunlich finde ich vor allem, dass das Meer am Ufer fast gefroren ist und kleine Schneehäufchen vor sich her treibt. Hatte ich nicht gelernt, dass Salz (und der Atlantik ist zweifellos salzig) den Gefrierpunkt senkt, Salzwasser also bei weitem später friert als Süßwasser? Das Geheimnis liegt hier im unglaublich flachen Ufer und der langen Ebbezeit. Wenn die Flut wieder-kommt, ist der Boden nämlich schon längst knüppelhart gefroren und mit Schnee bedeckt. Am Strand hat das Wasser deshalb auch kaum mehr als vier Grad, keine Temperatur, um zum Abschluss des England-Aufenthalts nochmal ins Meer zu gehen.
Passend zu jener Stimmung empfehle ich wärmstens, diesen Soundtrack dazu laufen zu lassen: “Iced Cooly” von den Boards of Canada. Achtung: Das eigentliche Lied beginnt erst bei 0:22, und ja, das Jeiern gehört dazu.