August 2010, immerzu Regen. Da frage ich mich natürlich, wie es sein kann, dass sage und schreibe drei Kilo Tomaten aus dem elterlichen Garten zu holen waren. Das kleine Problem dabei: Wir sind kurz vorm Verreisen, die Tomaten bei anhaltender Schüttung kurz vorm Platzen und Abfallen. Die Idee, diese drei Kilo geballte Säure in einem Haps zu verschlingen, habe ich schnell verworfen. Alternative: irgendwie einkochen. Und das hier ist die Lösung…
Olivenöl in einem Topf heiß werden lassen, getrocknete Peperoncini (oder in meinem Fall: Piment d’Espelette) und ein bisschen getrockneter Thymian dazu, kurz anzischen lassen. Dann kommt frischer Knoblauch, genauer gesagt wilder Knoblauch aus der Gartenecke, der irgendwann vor Jahrzehnten mal als Wühlmaus-Vertreiber angepflanzt wurde. Mit den Tomaten mache ich kein großes Heckmeck, einmal in der Mitte durchschneiden und rein in den Topf, Meersalz dazustreuen. Das Ganze lasse ich dann eine geschlagene Stunde köcheln, damit die hartschaligen Harzer Tomaten ein wenig einweichen. Natürlich hätte ich die Tomaten auch blanchieren und pellen können, aber bei diesen doch eher mickrigen Exemplaren wäre das eine ungeheure Arbeit.
Da ich nachts um eins auf diese glorreiche Sugo-Idee gekommen bin, habe ich alles über Nacht auskühlen lassen und erst am nächsten Morgen kalt püriert. Ein paar Gläser hatte ich vorher abgekocht, Püree rein und immer schön voll machen, damit möglichst kein Sauerstoff drin ist. Das hält sich über Wochen im Kühlschrank. Beim Probieren der Reste merke ich, dass es zwar mild aussieht, im Wirklichkeit aber eher all’arrabiata ist. Ich bekomme sofort Appetit auf ein köstliches Nudelgericht, morgens um neun. Die Idee halte ich dann aber doch für zu kühn, es gibt Kaffee. Den Harzer-Tomatensugo-Praxistest wird es daher erst nach dem Urlaub geben.
So ein ähnliches Rezept mache ich auch! Ich koche es dann z.B. mit Hackfleisch, das ergibt eine köstliche Bolognese-Sauce. Kannst Du einen bestimmten Pürierstab empfehlen? Meine gehen ständig kaputt.
Ich freue mich schon auf weitere alltägliche und gleichzeitig interessante Rezepte.
Hallo Yvonne, schlechte Erfahrungen habe ich mit meinem letzten Pürierstab gemacht, der hauptsächlich aus Metall bestand. Einerseits war er schwer zu reinigen, andererseits hat er derartige Funken versprüht, dass jedesmal das Telefon geläutet hat, wenn ich den Pürierstab angeschaltet habe. Das war ein echter elektrischer Aal! Momentan habe ich einen Pürierstab von Braun, bis auf die Schrappnelle unten ist er aus Hartplastik in einem Guss. Wie er genau heißt, weiß ich nicht, aber ich bin sehr zufrieden.
Freut mich, wenn Dir das Rezept gefallen hat. Alltäglich werden meine Rezepte immer bleiben, ein großer Koch bin ich nämlich nicht wirklich 😉
Ja, merkt man
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