Die Kleinen der Großen – Spätburgunder 2010

TitelIch falle gleich mal mit der Tür ins Haus: Deutsche Spätburgunder haben es nicht leicht mit mir. Irgendwie stimmen meine und ihre Vorstellungen davon, was ein „schöner Rotwein aus dem Norden“ sein kann, nur selten überein. Deshalb habe ich mir für diesen Blind- und Quertest einfach vier „kleine“ 2010er Spätburgunder anerkannt „großer“ Winzer aus Deutschland besorgt, dazu einen Außenseiter und einen echten Burgunder. Continue reading

Paris im Januar

TitelGrau war es die ganze Zeit draußen, der Regen fiel, und während ich mich darüber ärgerte, dass die Weinhandlung “Caprices de l’Instant” ihre Inventur um einen Tag verlängert und mich damit quasi ausgesperrt hatte, erschossen 600 Meter Luftlinie entfernt zwei verirrte und verlorene Seelen ein Dutzend Menschen. Natürlich hat ein solches Ereignis, dem ja noch ein zweites folgen sollte, meinen Aufenthalt in einer der großartigsten Städte der Welt überschattet. Ich habe auch eine Weile darüber nachgedacht, ob ich meine Gedanken zur gesellschaftspolitischen Lage im Allgemeinen und den Ereignissen in Paris im Besonderen hier auf diesem virtuellen Papier festhalten sollte. Ich habe dann aber darauf verzichtet, zum einen aus Gründen der Redundanz, zum anderen, weil es wahrscheinlich bessere Orte dafür gibt als diesen Genussblog. Und so werdet Ihr hier von Chocolatiers lesen können, die in verschiedenen Jahrzehnten unterwegs sind, von einem Buch- und einem Weinladen, den ich Euch besonders ans Herz lege und von einem japanischen Gericht mit Mayonnaise. Continue reading

Deutsche (kulinarische) Spuren in Tokio

Titel“Sie war Animiermädchen und Kellnerin in der Bar ‘Rheingold’, die in seliger Erinnerung an das Berliner Rheingold so benannt war, in dem viele der 600 Japaner, die ständig in Berlin weilten, zu Tanz, Tee und Liebe aufkreuzten. Das japanische ‘Rheingold’ lag in einer Parallelstraße zur Ginza, der Hauptstraße Tokios, und der deutsche Wirt Ketel führte als Spezialität deutsches Bier und Eisbein mit Sauerkraut. In der gleichen Straße war die Fleischerei und später das große Restaurant des alten Tsingtau-Kämpfers Lohmeyer, in dem es vom Baumkuchen und vom Lübecker Marzipan bis zum Berliner Pfannkuchen alles gab. Die Deutschen hatten sich in dieser Sparte so bewährt, daß das Vergnügungsleben auch nach dem Erscheinen MacArthurs bald wieder fest in deutscher Hand war.” Continue reading