Wenn Ihr meinen Blog schon länger lest, dann habt Ihr im Prinzip zwei Reaktionsmöglichkeiten beim Anblick der obigen Überschrift. Möglichkeit 1: “Oh nein, wieder so ein Weinquark! Ich möchte viel lieber lesen, wie Matze einen gesottenen Wattwurm im indianischen Pfahldorf verspeist.” Möglichkeit 2: “Endlich wieder ein Weinartikel! Nächstes Jahr fahre ich dann aber wirklich selbst zur Hausmesse.” Von dem Ausrufer der Möglichkeit 1 möchte ich mich deshalb an dieser Stelle verabschieden – der Wurm kommt später vielleicht nochmal. Der Ausrufer der Möglichkeit 2 weiß hingegen, dass dies die erste Gelegenheit des Jahres ist, bei der ich ernsthaft den neuen Jahrgang probiere – 2013 in diesem Fall. Continue reading
Monthly Archives: November 2014
Und wie geht’s dem Bier? Antworten von der BrauBeviale 2014 in Nürnberg
Würde das Bier unter der typisch deutschen Beklageritis leiden, dann würde es wahrscheinlich darauf hinweisen, dass hierzulande immer weniger von ihm getrunken wird – laut Statistik kaum mehr als 100 Liter pro Kopf im letzten Jahr. Dabei waren wir doch mal mit ganz oben dabei, 200 Liter schafften die Tschechen, 180 die Iren, und nicht weit dahinter folgten die Deutschen. Warum die Tendenz so ist, wie sie ist, treibt dabei so manchen Analysten um. Eine Autorin im neuesten Slowfood-Magazin vermutet beispielsweise, es läge “an der Demoskopie”. Und wirklich – ich kann mich nicht daran erinnern, Uli Deppendorf bei seiner Wahlprognose je mit einem Weizenbier in der Hand gesehen zu haben. Continue reading
Wein in Hong Kong
Kratze ich doch schnell noch einmal die gängigen Vorurteile zusammen: Also, die Hongkonger halten zwar mit 5,4 Litern Pro-Kopf-Jahresverbrauch an Wein die Spitzenposition in Asien, aber das ist nichts gegenüber den Verbrauchsmengen an chinesischem Schnaps. Getrunken wird ausschließlich australischer Dickbackenwein, denn Wein muss ja nach etwas schmecken. Gekauft werden allerdings auch grotesk teure “First Growths” aus dem Bordelais, alle alt und häufig gefälscht, was aber nicht so schlimm ist, da sie ja eh keiner trinkt. Die Lagerung der Moutons und Pétrus’ findet in Wabenwohnungen statt oder auf dem Balkon bei 30°C. Mit anderen Worten: die schlimmst denkbare Wein”kultur”. Continue reading
Werde ich jetzt berühmt?
Herr Chez, stehend im Türrahmen seiner 3½-Quadratkilometer-Maisonnette-Loft-Etage, präsentiert ein Heft mit dem ersten von ihm selbst geschriebenen und fotografierten Printartikel über Wein. Jener beschäftigt sich mit uralten wurzelechten Mischsätzen in Franken und den Menschen dahinter. Nachzulesen in der entgeltpflichtigen Falstaff-Ausgabe Oktober-November 2014; die mit dem Keiler auf dem Titel.