Zusammen mit Christoph, Siggi und Jörg hatte ich am Wochenende die Gelegenheit, eine ganze Reihe von neuen, spannenden Weinen aus der spanischen “Kultregion” (muss man ja wohl so sagen) Priorat zu testen. Gab es hier vor etlichen Jahren, als ich meinen ersten Peñín erstanden hatte, erst fünf Winzer, kann man sie jetzt kaum mehr zählen. Allerdings hat die ökonomische Krise Spanien relativ stark heimgesucht, und so klingen die neuesten Berichte aus dem Priorat nur noch gedämpft optimistisch. Dennoch wird Torstens praktisch vollständiger Priorat-Guide jedes Mal umfangreicher. Continue reading
Monthly Archives: Mai 2011
Kein Alltagstrunk: Baobab-Nektar
Heute war ich den ganzen Tag mit dem Auto unterwegs. Die Klimaanlage hat nicht funktioniert, und diese modernen Kisten sind ja immer so schrecklich abgedichtet. Mit anderen Worten, ich kam mir vor wie im heißesten Afrika. Wie gut, dass ich mir bei einem kleinen Zwischenstopp ein Glas Baobab-Nektar einschenken konnte. Der Trunk des Affenbrotbaums ist ungeheuer dickflüssig und knirscht auch ganz leicht auf den Zähnen, vermutlich wegen der mitgeschroteten Kerne. Ansonsten schmeckt er wie eine Mischung aus Pfirsich, Stachelbeere und Mehl. Das hört sich nicht gut an, ist aber wirklich erfrischend und schmackhaft. Hat mir jedenfalls ausgezeichnet gefallen. Eine komplett ausgedachte Geschichte? Mitnichten. Continue reading
Potjevleesch
Die Franzosen sagen “Potj'” zu diesem Gericht, ausgesprochen “Potsch”. Aber sie nennen den Gewürztraminer ja auch gern “Gewurz” in Verkennung der Tatsache, dass nicht das Gewürz, sondern der Traminer der wichtigere Namensbestandteil ist. Und so ist beim Potjevleesch zwar auch das Töpfchen (“potje”) nicht ganz unwesentlich, darin befindet sich jedoch in erster Linie Fleisch, “vleesch” eben. Wie ich ausgerechnet jetzt darauf komme? Ganz einfach. Heute hatte ich irgendwie nur mäßig viel Lust, ein großes Mittagessen zu kochen, zumal wir abends noch zu einer Veranstaltung gehen werden. Wie gut, dass noch ein Glas Potjevleesch im Vorratsschrank zu finden war. Continue reading
Hausmesse im Kölner Weinkeller 2011: die Weine aus Frankreich
Das Motto der diesjährigen Hausmesse lautete “Deutschland trifft Frankreich”. Das gefiel mir natürlich, werden doch alle, die auf diesem Blog schon länger dabei sind, meine Wertschätzung insbesondere der französischen Regionalweine kennen. Regionalweine? Ja, so heißt das in Frankreich, wo es neben der Hauptstadt Paris die “province” gibt. Hier weiß man zu selektieren. Regionalweine sind also alle Gewächse außerhalb der beiden weltberühmten Regionen Bordeaux und Burgund, wobei Rhône und Champagne immer so eine Zwitterstellung einnehmen. Continue reading
Hausmesse im Kölner Weinkeller 2011: die Weine aus Deutschland
Jedes Jahr um diese Zeit gibt es ein Großereignis für alle Kölner Weinliebhaber/innen. Frisch geduscht und mit “Tabac Original” bestäubt (ach nein, darf man ja nicht, stand sogar in der Ankündigung), geht es nach Braunsfeld in den Kölner Westen. Wer sich allerdings nicht angemeldet hatte, stand vor verschlossenen Toren: Eine Tageskasse gab es nicht. Im bevölkerungsreichen Rheinland sind Veranstaltungen dieser Art leider nur noch sehr selten, der Andrang musste schon im Vorfeld eingedämmt werden. 63 Winzer und Weinhäuser sollen dabei gewesen sein. Durchgezählt habe ich sie nicht, aber gerade aus Deutschland hatten sich viele Hochkaräter nicht lumpen lassen. Continue reading