Auch ein professioneller Bierautor muss sich mitunter sein Brot hart verdienen. Wenn sich andere Kollegen der schreibenden Zunft längst in den Feierabend verabschiedet haben, setzt sich der Bierautor in seinem karg eingerichteten Büro an den Schreibtisch, um aus Reagenzgläsern zweifelhafte Proben deutscher Bierbrau”kunst” zu besehen, zu beschnuppern und schließlich zu schlucken. Alles geht streng nach Protokoll ab, jeder Beschreibungsbegriff ist gemäß DIN abgesichert, kein Wort wird zwischen den Beteiligten gewechselt. Nach dem Testen fühlt sich der Bierautor jedesmal kaputter als nach einem Marathonlauf, und das auch noch mit dem schlechten Gefühl, absolut nichts für den Körper getan zu haben. Jeder, der sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, seinen Job an den Nagel zu hängen, um “endlich das beruflich tun zu können, wofür man woanders bezahlen muss”, sollte einen solch verdrießlichen Testabend einmal mitgemacht haben. So wie ich. Continue reading