Besuch aus Osteuropa

“Fast so warm wie bei uns!”, das sind Jewgenis erste Worte, als er aus seinem sichtlich nicht klimatisierten Auto steigt. Wir haben gerade Besuch aus Osteuropa, und irgendwie war ich vorher noch gar nicht darauf gekommen, das auch auf dem Blog thematisieren zu können. Aber als wir uns über Jugenderlebnisse aus Moskau und die aserbaidschanische Küche unterhalten hatten (Jewgenis Frau kommt von dort), klang das alles unheimlich spannend. Zunächst jedoch hatte ich für Jewgeni einen Willkommensgruß vorbereitet. Continue reading

Der Cashcow-Kampf: Wittmanns “100 Hügel” gegen Kühns “Tollkühn”

“Cashcow [ˈkæʃka͜u], die (engl. cash cow = Geldkuh): ein Produkt, mit welchem hohe Gewinne erzielt werden.” Und manchmal sogar so hohe, dass damit der Rest des Portfolios subventioniert werden kann. Letzteres ist hier hoffentlich nicht der Fall, aber dieser gold-eselige Begriff kam mir unwillkürlich in den Sinn, als ich im Regal eines Bio-Supermarkts die, nun ja, Fremdweine zweier sehr hochklassiger deutscher Weingüter entdeckte. Philipp Wittmann aus Rheinhessen gehört mit seinen trockenen Spitzenrieslingen wie Morstein oder Brunnenhäuschen ohne Zweifel zur Elite des Landes. Und Peter Jakob Kühn hat vor allem im Nuller-Jahrzehnt hochklassige und ungeheuer individuelle Weine produziert. Große Lagenweine sind St. Nikolaus und Doosberg, dazu gibt es noch den Schlehdorn, der nichts anderes ist als ein Statement. Continue reading

Bin nur kurz mit dem Hubschrauber Bier holen…

In meiner Jugend hatten wir einen Nachbarn namens K. Dieser K. war ein freundlicher Mann, und weil ich damals öfter nach Berlin musste, nahm er mich gern kostenlos mit. Dabei pflegte er zu rauchen, und zwar Roth Händle ohne Filter. War nicht weiter ungewöhnlich damals. Was allerdings meinen Vater immer aufregte: K. wohnte knapp 200 Meter von einem Zigarettenautomaten entfernt. Wenn er wieder mal Zigaretten brauchte (= mehrmals täglich), ging er erst einmal aus dem Haus, dann in die Garage, ließ dort das Auto an – und fuhr zum Automaten. Gut, K. war von Berufs wegen Fernfahrer, hatte also noch keine Gelegenheit gehabt, sich die nicht-motorisierte Fortbewegung vorzustellen, aber dennoch, übertrieben war das schon. Kaum weniger übertrieben (wenn nicht gar deutlich mehr) wäre ein Hubschrauberflug zum Bierholen. Sowas macht ja auch keiner? Dann lest weiter. Continue reading