Eine andere Riesling-Welt

Aus gegebenem Anlass, weil ich ihn nämlich gerade im Glas habe: Dieser Riesling ist der Hammer. Der Hammer-Stinker allerdings auch, denn aus dem Glas springt einen förmlich die typische Spontangärungsnote an, einem gepflegten Kuhstall nicht ganz unähnlich. Dann aber kommen eine enorm erdige Würze, unheimlich dunkle Noten für einen Weißwein und eine tolle Harmonie von Säure und Süße. Als ich diesen Wein frisch das erste Mal verkostet habe, hat er mir noch in die Zunge gebissen. Jetzt ist alles an seinem Platz.

Von welchem Wein rede ich überhaupt? Na, vom 2007er Riesling Quarzit von Peter Jakob Kühn natürlich. Ich weiß, dass sich bei den Kühn’schen Weinen die Geister scheiden, aber für mich gehören sie zum Individuellsten, Herausforderndsten und deshalb auch Besten, was die hiesige Weinszene zu bieten hat. Sollte – wie schon vereinzelt angemahnt – die Interview-Serie mit Winzern ihre Fortsetzung finden, Peter Jakob Kühn wäre bei mir ganz oben auf der Wunschliste.

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4 Antworten zu Eine andere Riesling-Welt

  1. Yvonne75 sagt:

    Jetzt hast Du mich neugierig gemacht, was ist das denn für ein Winzer? Und jaaaaa, ich wäre für einen Besuch!

    • chezmatze sagt:

      Hallo Yvonne,

      schau mal auf seine Homepage, die ich verlinkt habe, da wird die Philosophie ganz gut beschrieben. Es sind “ökologisch erzeugte Spitzenrieslinge” (nebst einem Roten, der mir aber nicht so gut gefallen hat), die möglichst bewusst und möglichst unmanipuliert hergestellt werden. Seit 2009 ist Kühn auch bei Demeter, dem Öko-Verband mit den strengsten Richtlinien. Er ist aber kein Missionar oder Besserwisser, sondern eher ein ruhiger Typ.

      Leider komme ich ja in den nächsten zwei bis drei Monaten nicht mehr zu einem Weingutsbesuch in Deutschland, aber nächstes Frühjahr sollte ich das auf jeden Fall mal angehen.

      Viele Grüße, Matze

  2. frank seiffarh sagt:

    hab ihn auch gerade im glas :-)) nix mehr mit kuhstall, dafür eine noch immer kräftige säure, elegante und feine petrolnote … sehr schön!

    • chezmatze sagt:

      Ich bin mal sehr gespannt. Ich habe nämlich vor einiger Zeit den 2004er Mittelheim St. Nikolaus aus dem Keller geholt, der bei einer anderen Probe (http://toaster.wordpress.com/pjkuehn/) ziemlich durchgefallen war. Ein Freund meinte ja, die Dichtung bei den Glasstopfen würde auf Dauer möglicherweise problematisch sein (= Undichtung ;)), aber ich werde selbst mal schauen…

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